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Warum kam es zur Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik?

12. März 2023

Nachdem wir beim letzten Mal geklärt haben, wer wir sind, geht es diesmal um das „Warum“ bei der Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik: Was treibt mich an? Deshalb geht es nicht nur um Naturkosmetik und Pflanzenextrakte, sondern vor allem auch um die Selbständigkeit.
… und aus gegebenem Anlass sinniere ich noch über das Fastnachtsfeiern.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Gefühlt ist in der Werkstatt immer noch „kurz nach Weihnachten“, denn wir sind dabei, unsere Vorräte nach der Jahresanfangspause wieder aufzufüllen. Außerdem nehmen wir in diesen Wochen an einigen Märkten teil und da will man ja immer genug dabeihaben. Da wir alles immer bedarfsgerecht und vor allem frisch produzieren möchten, kommt man in einer Manufaktur mit gut dreißig Produkten schon mal ins Schwitzen. Was keinesfalls passieren darf, ist, dass uns unsere „Herzkomponenten“ – die Pflanzenextrakte – ausgehen. Deshalb sind wir in den letzten Wochen (und auch aktuell) damit beschäftigt, die diversen Extrakte neu anzusetzen, ziehen zu lassen, fleißig umzurühren, zu filtrieren und abzufüllen.

Gerade ist z.B. der neue Salbeiextrakt fertig geworden, der im Festshampoo „Leichtigkeit“ seine Wirkung entfaltet. Der frische alkoholische Auszug getrockneter Salbeiblätter aus kontrolliert biologischem Anbau duftet grandios. Diese Arbeit mit den Rohstoffen macht einfach Spaß!

Einer der oben angesprochenen Märkte fand übrigens schon statt: vor knapp 2 Wochen waren wir im Frankfurter Zoogesellschaftshaus beim „Marché de Nuit“ dabei. Da war’s richtig voll! An die 2.000 Menschen schoben sich durch den altehrwürdigen Saal mit ca. 70 Ständen. So viel Interesse und so viele Kontakte – super! … und so viel „menschliche Nähe“ – daran muss man sich auch erst wieder gewöhnen…

Warum mache ich das alles eigentlich und was bringt die Selbständigkeit?

Eigentlich ist es eine ziemlich wilde Mischung von Motiven, die hinter meinem „Grüne Grazie“-Engagement steckt: Interesse, Sinnsuche, Spaß, Neugier, Selbstbestätigung, Abenteuerlust… Wo fange ich an?

Liebe zur Natur und zur Kosmetik = Naturkosmetik?

Das Interesse an natürlicher Kosmetik begleitet mich seit meinen Teenagertagen und motivierte mich etwas später zum Chemie-Studium. Obwohl ich meine Diplomarbeit sogar über ein dermatologisches Thema schrieb, ging mein Weg dann doch erst in eine etwas andere Richtung. Als ich aber 2016 meine Studienstadt Münster besuchte, sah ich auf dem dortigen Markt einen Stand mit Naturkosmetik aus einer kleinen Manufaktur und war sofort elektrisiert: Genau das hatte ich immer machen wollen! Das “roch” nach Gründung.

Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik aus Abenteuerlust?

Außerdem versprach das „selbständig werden“ auch die Erfüllung anderer Träume: eigene Ziele setzen, autonome Entscheidungen treffen, Arbeitsbedingungen frei gestalten und – nicht zuletzt – die Welt ein bisschen besser machen. Nicht mehr ertragen, sondern machen! Yeah.

Selbstverständlich wollte ich Produkte schaffen, die für mich als Kundin perfekt wären. D.h. ich wollte alles, was mich als Naturkosmetik-Käuferin jemals genervt hatte VIEL besser machen. Als da wären: keine künstlichen Düfte mehr, kein Greenwashing, kein Etikettenschwindel (große Werbung für einen nur minimal enthaltenen Wunderwirkstoff), nachhaltige Qualität statt Qualitätsabstriche zugunsten nachhaltiger Eigenschaften, echtes eigenes Recycling statt Verwendung recyclingfähiger Stoffe.

Doppel-Yeah.

Also fing ich an, mich wieder intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und mir die modernen Rohstoffe und Verfahren anzuschauen. Schön und ermunternd war, dass ich schnell wieder spürte, wieviel Freude mir die Beschäftigung mit dem Thema schenkt. Nicht ganz so schön war hingegen die Erkenntnis, dass es etwas völlig anderes ist, einfach mal eine Creme für sich selbst zu rühren, als diese professionell produzieren und verkaufen zu wollen!

Rasend schnell tauchen eine Unmenge von Problemen auf, die alle selbst gelöst werden müssen. Hilfe holen geht meistens – muss man sich aber leisten können und wollen. Um wirklich unabhängiger zu werden, ist es bei einigen Kernthemen einfach unerlässlich, sie selber zu erlernen und im Griff zu behalten. Glücklicherweise kann ich dabei auf einige Erfahrungen zurückgreifen: Einerseits ist ein Chemiestudium zwar keine Ausbildung zur Naturkosmetikerin, hilft aber schon enorm bei der Entwicklung der Rezepturen (auch der Pflanzenextrakte); andererseits habe ich an meinen bisherigen beruflichen Stationen nicht nur Arzneimittel, sondern auch Kosmetika (mit-)entwickelt. Vor allem aber habe ich mir angewöhnt, (erstmal) nichts für unmöglich zu halten…

Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik aus Langeweile?

Ja – das alles macht Spaß, ist aber vor allem jede Menge Arbeit bzw. Detailarbeit! In jedes einzelne Produkt musste viel Zeit und Überlegung investiert werden und ich wollte ein breites Produktportfolio abdecken: diverse Cremes, festes Shampoo, Deocremes, Seifen, feste Gesichtsreiniger, Öle… Viel Zeit pro Produkt multipliziert mit vielen Produkten ergibt: sehr viel Zeit! Insgesamt lag eine Entwicklungs- und Testphase von ca. 4 Jahren hinter mir, als wir die „Grüne Grazie“ endlich vom Startblock schubsten. Eher zufällig stürzten sich zur selben Zeit die Medien verstärkt auf Nachhaltigkeitsthemen. Fühlte sich gut an.

Neben allem anderen sind Gründung und Selbständigkeit vor allem auch ein persönlicher, innerer Prozess. Ich gehe mit einem selbst entwickelten und hergestellten Produkt aus meiner Wohlfühlzone bzw. -werkstatt heraus und „stelle mich mitten auf den Marktplatz“. Mögen die Leute es? Bin ich gut genug? Diese Fragen treiben mich nach wie vor um. Das kann man auf Dauer nur aushalten, wenn man echte Freude aus dem Inhalt der Arbeit zieht! Und da das bei mir besonders die Entwicklung neuer Produkte ist, könnt Ihr Euch noch auf einiges gefasst machen…

Der Kern der Grünen Grazie Produkte- die Gesichtscremes mit Pflanzenextrakten.

Und sonst?

Ich komme aus Norddeutschland. Seit über 15 Jahren lebe ich im Rhein-Main-Gebiet – aber es gibt schon Anlässe, an denen ich die regionalen Unterschiede stärker spüre als normal.

Karneval, Fasching, Fassnacht. Ich fremdle damit.

Als kleine Kinder in unserem niedersächsischen Heimatdorf gab’s das „Fastnachtslaufen“. Dabei drehten wir am Faschingsdienstag verkleidet eine Runde durch‘s Dorf und sammelten Süßigkeiten, während wir sangen:
„Fastnacht, Fastnacht angefangen,
het de Buur noch Mettwurst hangen,
all de Höhner swat und wit,
all de Eier nehm wie mit.“

War super. Mehr war’s aber auch nicht. Schon hier im Rhein-Main-Gebiet (und das gehört nicht zum Rheinland!) ist das eine ganz andere Nummer und es fällt mir immer noch schwer, das zu begreifen.

Was ich sehe, ist für mich unglaublich. In jedem Dorf gibt es einen eigenen Umzug, der von den Vereinen und anderen Begeisterten auf die Beine gestellt wird. Was für eine Vorbereitung, welche Detailliebe in den Kostümen, die Proben für die Tänze, das Bauen der Wagen! In unserem 40.000-Leute-Städtchen findet von Donnerstag bis Dienstag an jedem Tag in einem anderen Ortsteil eine große Faschingsparty statt. Fantastisch!

Außerdem fühlt es sich für mich so an, als wenn Fasching im Gegensatz zu Weihnachten, Ostern, Halloween, Valentinstag sehr viel weniger kommerzialisiert ist (ok, vielleicht kenne ich mich auch nicht wirklich aus). Alles kommt „von unten“, jedes Jahr wieder, ohne Nachwuchsprobleme – über viele andere Feste und Feiertage kann man das nicht sagen…

Klar – man kann auch einiges am Fastnachtstreiben kritisieren. Ich schenk mir das jetzt mal, ist ja alles bekannt und berechtigt. Aber dass Unmengen von Menschen jeden Alters ohne Ziel, Sinn und Grund „gut drauf“ sein wollen(!) und es dann auch sind – dass sie gute Laune haben und versprühen – dagegen gibt es doch eigentlich nichts zu sagen. Vielleicht ist das Leben so einfach.

Ein letztes Mal: Helau! …und bis demnächst!

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