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Gesicht nur mit Wasser waschen oder wie finde ich eigentlich zu einer entspannten Pflegeroutine?

10. Dezember 2024

Also, Anleitungen zur vermeintlich korrekten Hautpflege verfolgen einen auf Social Media, in Frauenzeitschriften und seit neuestem sogar auf Verpackungen von Pflegeprodukten.

Was kann ich dem also hinzufügen?

Hoffentlich Entspannung, eventuell auch nur durch Wiederholung/Bestätigung von Bekanntem und ein paar Regeln, die sich aus der Art der Produkte ergeben, die frau benutzen möchte. Anwendungsfragen bekomme ich auch ganz häufig, wenn ich mit meinen Kundinnen spreche.

Und ja, ich kann mein Gesicht nur mit Wasser waschen – aber besser nur morgens😊

Die wichtigste Regel zuerst: Bloß nicht unter Druck setzen lassen, denn Pflege sollte Entspannung sein und den eigenen Bedürfnissen entsprechen! Es geht nicht darum, einer wie auch immer empfundenen Vorgabe von Industrie, Zeitschriften, Influencern etc. gerecht zu werden oder einem Trend folgen zu müssen. Ich persönlich bin es leid, mir ständig wegen aller möglicher Defizite ein schlechtes Gewissen machen zu lassen.

Entscheidend ist ebenfalls, wieviel Zeit ich für meine Pflege verwenden will und welche Priorität das Thema Hautpflege für mich überhaupt hat.

Deshalb kommt zuallererst immer die Frage: was tut mir gut?

Hier schon mal die grobe Reihenfolge:

Ich empfehle, alles unter folgenden Gesichtspunkten betrachten: was ist zu kompliziert, zu aggressiv oder fühlt sich für mich im Ergebnis nicht gut an?

Ich halte Abstand von aggressiven Produkten zur Reinigung oder stark schälenden Peelings – oft hört man, dass ein Produkt nur wirkt, wenn man es „spürt“. Das ist jedoch problematisch. Die Haut besitzt natürliche Schutzmechanismen wie einen leicht sauren pH-Wert (ca. 4,5 bis 5,5), der Krankheitserreger abwehrt, und eine schützende Barriere, die Feuchtigkeit in der Haut hält. Aggressive Produkte können diese Schutzschicht stören, was die Haut anfälliger für Irritationen macht. Wenn ein Produkt auf der Haut brennt, ist das ein Warnsignal und kein Zeichen für gute Wirkung.

Auch wenn die Haut nach der Anwendung eines Produktes empfindlich reagiert, dieses unbedingt absetzen. Dies gilt auch bei selbst hergestellter Kosmetik– fehlende oder mangelnde Konservierung, auch bei Kühlschranklagerung, führt zu allerlei (Bakterien-)Wachstum und die Haut reagiert darauf (bei mir mit roten Pünktchen, gerne in Augennähe).

Hals und Dekolleté sollten bei der täglichen Pflege und Reinigung nicht vergessen werden, da die Haut in diesen Bereichen genauso empfindlich und pflegebedürftig ist wie die im Gesicht. Früher habe ich die Creme einfach aus Gewohnheit nach unten ausgestrichen. Doch wenn man Hals und Dekolleté gezielt pflegen möchte, lohnt es sich, diesen Bereichen eine zusätzliche Portion Aufmerksamkeit – und Pflegeprodukt – zu schenken.

Also damit die Pflegeroutine ist wie ein kleiner Wellnessmoment für die Haut wird, sollte sie einfach, effektiv und angenehm sein. Die richtige Reihenfolge der Schritte sorgt dafür, dass die Haut optimal gereinigt, gepflegt und geschützt wird. Hier sind die vier grundlegenden Schritte, mit denen Sie Ihre Haut zum Strahlen bringen können.

Für die Erhaltung einer gesunden Haut ist Reinigung der Grundpfeiler. Wie ich sie reinigen kann, entsteht als Antwort auf die Frage: Was wasche ich denn eigentlich weg? Wieviel Schmutz habe ich denn im Gesicht? Und brauche ich dafür ein extra Produkt oder kann ich mein Gesicht nur mit Wasser waschen?

Schweiß, Sebum, Reste von Pflegeprodukten, Make-up, Concealer, Sonnencreme, umwelt- oder berufsbedingte „Belastungen“ befinden sich auf der Haut; gerade Luftverschmutzung beschleunigt die Hautalterung. Somit gehört Waschen ganz einfach zur Vorbeugung vor Hautalterung.

Unter all diesen „Schmützen“ befinden sich auch einige mit fetthaltigen Bestandteilen, so dass es sinnvoll ist – besonders abends – Seife, einen festen Gesichtsreiniger oder ein Reinigungsöl zu verwenden.

Mir geht das leichter von der Hand, wenn ich einen dünnen Waschlappen nehme, von denen ich jetzt einen Stapel im Bad liegen habe. Am leichtesten ist es für mich, diese Reinigung direkt nach dem nach-Hause-kommen durchzuziehen – dann ist es geschafft, bevor ich später abends zu müde dafür bin.

Meine Mutter hat ihr Gesicht fast nur mit Gesichtswasser gereinigt. Alle anderen Produkte, auch Seife fand sie zu austrocknend – nach dem Gesichtswasser hatte ihr Gesicht einen schönen Glow und es folgte die Nachtpflege.

Mir gefallen der Geruch und das Gefühl von einem Gesichtswasser auf einem Wattebausch und wie sich die Haut danach anfühlt. Sie ist beruhigt und vorbereitet für die nächste Pflege.

Als Gesichtswasser bieten sich Hydrolate an, die man pur oder mit Wirkstoffen versetzt findet. Sie enthalten viele wasserlösliche Pflanzenbestandteile und auch etwas ätherisches Öl. Ein Gesichtswasser kann den pH-Wert der Haut saurer machen oder Pflanzenwirkstoffe zuführen.

Je nach Produkt reicht die Funktion also von der Reinigung, über die Befeuchtung bis hin zur Pflege. Hier ein kurzweiliger Artikel von Beautyjagd zu dem Thema.

Das Gesichtswasser kann mit einem Pad aufgetragen werden, direkt aufgesprüht oder auch mit der Hand auf der Haut verteilt werden. Der Clou ist, dass diese aufgetragene Feuchtigkeit mit dem nächsten Schritt der Pflege eingeschlossen wird und die Haut prall aussehen lässt.

Gesichtswasser kann man auch gut mit waschbaren Pads anweden.

Eine Behandlung mit einem Serum ist der perfekte Schritt, um Ihrer Haut gezielte Wirkstoffe zuzuführen. Sie sind wahre Powerprodukte in der Hautpflege, die speziell auf Ihre Hautbedürfnisse zugeschnitten sind.

Seren sind in der Konsistenz meist leichte Pflegeprodukte. Leicht, weil der Fettanteil in den Emulsionen meist geringer ist und die Konsistenz dadurch flüssiger wird. Es gibt auch Produkte, die nur auf Wasserbasis aufgebaut sind. Manchmal werden auch reine Gesichtsöle Seren genannt – ich glaube, das ist eher irreführend – da will jemand ein „einfaches“ Produkt höherwertig aussehen lassen. Bei Seren ist es besonders wichtig, auf die INCIs zu schauen, ob man die erwarteten Stoffe auch im Produkt zu finden sind.

Die Auswahl sollte entsprechend dem Hautzustand erfolgen: Hyaluronsäure polstert kleine Fältchen auf, Centella Asiatica, Bakuchiol und Peptide fördern die Kollagensynthese, Haferextrakt wirkt entzündungshemmend und reguliert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Vitamin C, Grüntee-Extrakt und Sanddornfruchtfleischöl wirken der Hyperpigmentierung entgegen. Für welche Wirkstoffe es wissenschaftliche Belege gibt, könnt Ihr hier in meinem Blogartikel nachlesen.

Nehmen Sie eine kleine Menge des Serums auf die Fingerspitzen und verteilen Sie es gleichmäßig auf Gesichtshaut, Hals und Dekolleté. Massieren Sie es sanft ein und konzentrieren Sie sich dabei auf Bereiche, die spezielle Aufmerksamkeit benötigen, wie zum Beispiel die Partie unter den Augen oder über den Lippen. Durch die leichte Konsistenz können wertvolle Wirkstoffe zusätzlich zu einer Feuchtigkeitscreme auftragen werden.

Lassen Sie das Serum zwei bis drei Minuten in die Haut einziehen, bevor Sie weitere Produkte auftragen. Dadurch haben die Wirkstoffe Zeit, von der Haut aufgenommen zu werden und ihre volle Wirkung zu entfalten.

Falls Sie mehrere Seren oder Produkte nacheinander auftragen, ist die Reihenfolge von leichteren zu schwereren Formulierungen empfehlenswert. Ebenso sollten Sie zuerst wässrige und danach ölhaltige Produkte auftragen.

Der letzte Schritt jeder Pflegeroutine ist die Abschlusspflege, die dafür sorgt, dass die zuvor aufgetragenen Wirkstoffe eingeschlossen werden und die Haut gut hydratisiert bleibt. Je nach Hauttyp und persönlichen Vorlieben gibt es unterschiedliche Optionen: eine Feuchtigkeitscreme, ein Gesichtsöl oder eine Kombination aus beidem.

Serummenge für Gesicht und Hals- nicht zu knapp portionieren.

Feuchtigkeitscreme: Diese klassische Abschlusspflege versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und schützt sie vor äußeren Einflüssen. Die richtige Creme sollte leicht einziehen und sich wie eine zweite Haut anfühlen.

Gesichtsöl: Gerade für reifere oder trockene Haut bietet ein Gesichtsöl eine intensive Pflege. Es versorgt die Haut mit wertvollen Fettsäuren und verleiht ihr einen gesunden Glow.

Kombination: Bei besonders anspruchsvoller Haut können Creme und Öl in Kombination verwendet werden, um sowohl die Feuchtigkeitszufuhr als auch die Nährstoffversorgung zu maximieren. Wichtig ist, dass Gesichtsöl immer zuletzt aufgetragen wird, damit es die Feuchtigkeit gut einschließen kann

Tragen Sie eine kleine Menge Feuchtigkeitscreme oder Gesichtsöl auf und massieren Sie es sanft in die Haut ein. Gesichtsöl bitte immer nur auf feuchter Haut verwenden.

Generell sollte der Fokus sollte auf den trockenen Bereichen liegen, aber auch Hals und Dekolleté nicht vergessen. Lassen Sie die Produkte einziehen und genießen Sie den Moment – der letzte Schritt sollte pure Entspannung sein!


Ja, Sonneneinstrahlung trägt zur Hautalterung bei und kann Hautkrebs auslösen. Gerade im Frühjahr und Sommer ist Sonnenschutz ein wichtiger Bestandteil der Pflegeroutine, insbesondere wenn Sie viel Zeit draußen verbringen. Mineralische Sonnencremes sind oft besser verträglich, da sie keine chemischen Filter enthalten. Sonnenschutz wird immer als letztes aufgetragen.

Manchmal gibt es Tage, an denen die Haut fahl, unrein oder einfach „schlecht gelaunt“ wirkt. Hier hilft es oft, die Haut in Ruhe zu lassen und Stress zu reduzieren. Auch eine kleine Runde Bewegung an der frischen Luft kann Wunder wirken, da sie die Durchblutung anregt.

Wichtig: Finger weg – nicht drücken, nicht mit scheinbaren Wundermitteln überpflegen! Eine Pause, milde Pflege und eine Portion Schlaf wirken oft Wunder.

Ein strahlender Glow ist das Ergebnis von guter Durchblutung, ausreichend Feuchtigkeit und einer ausgewogenen Hautpflege. Bewegung, gesunde Ernährung und eine gute Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Produkten tragen wesentlich dazu. Auch ein Gesichtsöl mit anschließender Guasha-Massage kann als Booster dienen.

„Tonisierend“ beschreibt in der Hautpflege eine Wirkung, die die Haut nach der Reinigung wieder ins Gleichgewicht bringt und auf die nachfolgende Pflege vorbereitet. Das ist die Wiederherstellung des pH-Wertes: Nach der Reinigung kann der natürliche pH-Wert der Haut (leicht sauer, etwa bei 4,5-5,5) aus dem Gleichgewicht geraten. Ein tonisierendes Produkt hilft, diesen pH-Wert wiederherzustellen, wodurch die Hautbarriere stabilisiert wird. Und das ist die Beruhigung der Haut: Tonisierende Produkte enthalten oft beruhigende oder entzündungshemmende Inhaltsstoffe, die die Haut nach der Reinigung entspannen.


Fazit: Ihre Pflegeroutine – Stressfrei und individuell

Die perfekte Pflegeroutine sieht für jede Person anders aus. Sie sollte nicht aus gesellschaftlichem Druck oder Trends heraus entstehen, sondern sich an den eigenen Bedürfnissen orientieren.

Der wichtigste Aspekt ist, die Pflege zu genießen und sie als kleinen Moment für sich selbst zu betrachten. Ob Sie nur Wasser verwenden, Ihre Produkte minimalistisch halten oder aufwendige Pflegerituale lieben – achten Sie darauf, dass Ihre Haut sich gesund und wohl anfühlt

Denn am Ende geht es nicht nur um Pflege, sondern darum, sich wohl in seiner Haut zu fühlen – ganz nach dem Motto: „So wie du bist, bist du genau richtig!“

Hier das Tiegel und Fläschchenaufgebot in meinem Bad.
Oder – einfach nur mit Wasser waschen.

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