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Autor: Imke Schultz

Hautalterung aufhalten: Welche wissenschaftlichen Belege gibt es für die Wirkung der Inhaltsstoffe von Naturkosmetik?

Oh Frau – nach meiner Recherche über reife Haut, fühle ich mich erst mal richtig gehend „schuldig“. Es gibt Quellen, die sagen, dass die Hautalterung schon mit 25 Jahren beginnt. Wenn ich jetzt in meinen 50ern keine faltenfreie Haut mehr habe, muss meine Pflege wohl versagt haben, ich mich generell falsch verhalten und/oder die falschen Produkte benutzt haben. Hätte ich meiner Hautpflege also viel höhere Priorität geben und deutlich mehr Geld dafür ausgeben sollen?

Ihr ahnt es sicherlich und tief in meinem Inneren weiß ich es auch: das ist Blödsinn. Die Haut ist unser größtes Organ und das Gesicht ist nun mal dem Wetter und besonders der Sonne am meisten ausgesetzt. Außerdem kann man die Hautalterung nicht aufhalten – denn selbstverständlich verläuft sie analog zur allgemeinen körperlichen Alterung. …zumindest geht das bis heute noch nicht. (Wer das vertiefen möchte: hier ein Link über Theorien zum Aufhalten des Alterns)

Was heißt das aber jetzt? Stillhalten, Blicke in den Spiegel vermeiden und auf den Tod warten?

Nein! Denn man weiß heute schon eine ganze Menge über den Alterungsprozess der Haut; vor allem darüber, was ihn beschleunigt und was ihn eher bremst. Und darum geht’s im Folgenden: wie funktioniert die Hautalterung, welche „Bremser-Stoffe“ gibt es und – vor allem – für welche Wirkungen gibt es fundierte wissenschaftliche Belege?

Das Leben ist ein ewiger Kreislauf – jeden Frühling zeigt es.

Ein bisschen vereinfacht zusammengefasst, gibt es 3 Faktoren für den Hautzustand, den ich im Spiegel sehe:

  • Genetische Veranlagung
    Ein Teil des Hautalterungsprozesses ist genetisch bedingt. Einige Gene beeinflussen Struktur und Funktion der Haut sowie die Produktion von Kollagen, Elastin und anderen Proteinen, die für die Hautfestigkeit und Elastizität wichtig sind.
  • Lebensstil und Umweltfaktoren
    Rauchen, ungesunde Ernährung, Stress, Schlafmangel und Umweltverschmutzung können den Hautalterungsprozess beschleunigen, indem sie Entzündungen fördern und die natürlichen Reparaturmechanismen beeinträchtigen. Besonders zu nennen ist die lichtbedingte Hautalterung durch UV-Strahlung, wodurch die Hautschichten geschädigt, der Abbau von Kollagen und Elastin beschleunigt und die Faltenbildung gefördert werden kann. Es können freie Radikale entstehen, die u.U. Hautzellen schädigen und den Alterungsprozess beschleunigen, indem sie Proteine, Lipide und DNA schädigen.
  • Hormonelle Veränderungen
    Im Laufe des Lebens durchlaufen Menschen Phasen hormoneller Veränderungen, wie z.B. Pubertät, Schwangerschaft und Menopause. Auch diese Veränderungen beeinflussen die Hautstruktur und -funktion und können zu einer vorzeitigen Hautalterung führen.

Was genau passiert da aber? Ganz platt könnte man sagen, dass sich bei der Hautalterung die physiologischen Prozesse verändern und die Regenerationsfähigkeit abnimmt. Um aber nachher besser verstehen zu können, was wie helfen könnte und wie sich ggf. die Hautalterung etwas aufhalten lässt, müssen wir an dieser Stelle tiefer in die Funktionsweise des Hautalterungsprozesses eintauchen.

Die Haut besteht aus drei Hauptschichten: der Epidermis, der Dermis und dem Unterhautfettgewebe. Die Epidermis ist die äußere, sichtbare Schicht, die sich im Durchschnitt alle 27 Tage durch einen kontinuierlichen Prozess von innen nach außen erneuert. Darunter liegt die Dermis, die u.a. ein Netzwerk von Kollagen- und elastischen Fasern beherbergt, das der Haut Stabilität, Elastizität und die Fähigkeit zur Speicherung von Feuchtigkeit verleiht. Beide Schichten werden durch ein komplexes Geflecht feinster Blutgefäße mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Unter den o.g. Schichten liegt dann noch – sozusagen als Polsterung – das Unterhautfettgewebe.

Im Laufe der Zeit unterliegen alle drei Hautschichten Veränderungen:

  • Das Netz von Kollagen- und elastischen Fasern wird langsam abgebaut, was dazu führt, dass die Haut weniger Feuchtigkeit speichern kann und ihre Festigkeit verliert: Falten werden dadurch tiefer und sichtbarer.
  • Die Anzahl der Blutgefäße in der Dermis nimmt ab, wodurch weniger Nährstoffe und Sauerstoff in die Haut gelangen: sie verliert dadurch an Vitalität und Strahlkraft.
  • Das Unterhautfettgewebe wird dünner, was einen Verlust an Volumen und Polsterung nach sich zieht.
  • Die Erneuerung der Epidermis verlangsamt sich, wodurch sich die Haut rauer und pergamentartig anfühlt.

Irgendwann führt all das dann eben zu den Symptomen der Hautalterung, der sogenannten reifen Haut, die sich ungefähr so beschreiben lassen:

  • Trockenheit, Rauigkeit, Schuppung und Juckreiz, Hautverdünnung („Pergamenthaut“),
  • Falten unterschiedlicher Ausprägung,
  • Erschlaffung des Gewebes und geringere Elastizität,
  • Volumenverlust und
  • Pigmentunregelmäßigkeiten / Altersflecken.

Das ist alles nicht schön – aber nun mal ein normaler Teil des Alterungsprozesses, durch den wir alle gehen.

Ihr dürft über die Hautalterung der Autorin befinden

Jede Kosmetik verspricht irgendwas auf irgendeiner Basis, aber ich möchte klären, für welche Versprechen und Hoffnungen es wissenschaftlich fundierte Belege gibt. Deshalb schaue ich mir im Folgenden eine Reihe mehr oder weniger bekannter und diskutierter Inhaltsstoffe diverser Kosmetika an, um herauszufinden, wie fundiert deren Wirkung ist. Können sie die Hautalterung stoppen?

Nun denn. Welche Stoffe schaue ich mir an, wie erkenne ich sie auf meiner Kosmetikverpackung (INCI) und wo kommen diese Stoffe eigentlich her? Dazu die folgende Tabelle:

WirkstoffINCIWo kommt es vor bzw. wie kommt es in die Kosmetik?
Retinol (Vitamin A1)RetinolDas Vitamin wird als Vorstufe mit der Nahrung aufgenommen und im Körper gebildet.Weil es bei Einwirkung von Licht oder Sauerstoff instabil werden kann, verwendet man häufig das weniger intensive, aber stabilere Retinyl Palmitate. Gelbliche Flüssigkeit
Niedermolekulare HyaluronsäureHyaluronic acidNatürlicher Bestandteil der HautBiotechnologische Herstellung für kosmetische ZweckeStoffmischung aus Hyaluronsäuren mit verschiedenen Kettenlängen, weißes Pulver
Vitamin CAscorbic acidDas Vitamin wird mit der Nahrung aufgenommenFlüssigkeit – nicht als instabiler Reinstoff, sondern in Verbindungen wie Ascorbyl Palmitate, die wirksames Vitamin C freisetzen können
Peptide-peptideNatürlicher Bestandteil der HautBiotechnologische Herstellung bestimmter PeptideFlüssigkeit
Niacinamid (Vitamin B3)  NiacinamideDas Vitamin wird mit der Nahrung aufgenommen.Synthetische Herstellung für kosmetische ZweckeReinstoff in Pulverform
BakuchiolBakuchiolPflanzlicher Wirkstoff: Bakuchiol wird aus Samen und Blättern des Harzklees (Psoralea corylifolia) gewonnenReinstoff: gelbliche Flüssigkeit
Vitamin ETocopherolDas Vitamin wird mit der Nahrung aufgenommenSynthetische Herstellung auf pflanzlicher BasisReinstoff in flüssiger Form
Phytohormone (Isoflavone, Cumestane und Lignane)kein INCI da Teil des ExtraktsGruppe von pflanzlichen (Wirk-)Stoffen, enthalten in Pflanzenextrakten und -ölen: z.B. Rotkleeextrakt, Hanfsamenöl, Leinsamenöl
Polyphenolekein INCI da Teil des ExtraktsGruppe von pflanzlichen Stoffen, enthalten in Pflanzenextrakten und -ölen: Rotklee- und Grüntee-Extrakt, Granatapfelsamenöl
Phytosterolekein INCI da Teil des ExtraktsStoffmischungen, enthalten in Pflanzenextrakten und -ölen: Sonnenblumensamen, Sesam und Sojabohnen
Wirkstoffte, deren INCI und Herkunft

Nun kurz zu den verschiedenen Arten wissenschaftlicher Belege, denn Beleg ist nicht gleich Beleg. Die ihnen zugrunde liegenden Untersuchungsmethoden sind durchaus unterschiedlich und lassen sich nach der Verlässlichkeit ihrer Aussagen folgendermaßen sortieren:

  • Reguläre, hochwertige klinische Studien am Menschen (sog. „Placebo-kontrollierte Doppelblind-Studien“ => der Goldstandard!)
  • Sonstige Studien am Menschen, die mit objektivierbaren Methoden durchgeführt werden
  • Studien an den Inhaltsstoffen, die im Reagenzglas („in vitro“) durchgeführt werden

Eine Aussage auf Basis eines „in vitro“-Experimentes ist also – auch wenn sie handwerklich absolut perfekt hergeleitet wurde – nicht unbedingt ein Beweis dafür, wie ein Stoff im Menschen wirkt.

  • Beginnen wir mit den Inhaltsstoffen, deren Wirksamkeit durch hochwertige klinische Studien am Menschen überprüft wurden.
WirkstoffWo kommt es vor bzw. wie kommt es in die Kosmetik?
Retinol (Vitamin A1)Retinol ist ein wirksamer Stoff zur Behandlung der Hautalterungssymptome. Es fördert die Zellerneuerung, reduziert feine Linien/Falten und verbessert die Hautstruktur. Die Kollagenproduktion wird stimuliert und die Hauttextur sowie das Erscheinungsbild von Pigmentflecken kann verbessert werden. (Zu Beginn der Anwendung können Hautreizungen auftreten, die sich i.d.R. im Laufe der Zeit verringern. Empfehlung: langsam damit anfangen und mit Feuchtigkeitscremes kombinieren.)
BakuchiolBakuchiol zeigt eine breite Palette von gesundheitlichen Vorteilen, darunter entzündungshemmende, antioxidative und hautstraffende Eigenschaften. Es fördert die Kollagenproduktion, verbessert die Hautelastizität und reduziert feine Linien/Falten. Insbesondere wird es bei der Behandlung von UV-geschädigter Haut und zur Bekämpfung der Zeichen der Hautalterung eingesetzt. Die Wirkungen von Bakuchiol sind sehr ähnlich wie bei Retinol – jedoch mit weniger Nebenwirkungen.
Vitamin C
(Ascorbinsäure)
Vitamin C ist ein starkes Antioxidans, das die Kollagenbildung fördert und die Haut vor Schäden durch freie Radikale schützt. Vitamin C-haltige Produkte können dazu beitragen, die Haut aufzuhellen, Hyperpigmentierung zu verringern bzw. das Erscheinungsbild von Altersflecken und sonnenbedingten Falten zu verbessern sowie feine Linien und Falten zu reduzieren.
PeptidePeptide können die Hautstruktur verbessern, indem sie die Kollagenproduktion anregen und die Hautfestigkeit erhöhen. Durch die regelmäßige Anwendung von Peptid-haltigen Produkten können feine Linien und Falten reduziert werden, insbesondere wenn sie in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Retinol oder Vitamin C verwendet werden.
Niedermolekulare HyaluronsäureHyaluronsäure bindet Wasser in der Epidermis und Dermis und trägt so zur Aufrechterhaltung der Hautelastizität bei. In niedermolekularer Form kann sie tief in die Haut eindringen und dort Feuchtigkeit speichern, was zu einem pralleren und glatteren Hautbild führt. Weiterhin kann auch sie die Kollagenproduktion anregen und somit feine Linien und Falten reduzieren.
Niacinamid (Vitamin B3)  Niacinamid – auch bekannt als Vitamin B3 – kann die Hautelastizität fördern, feine Linien und Falten reduzieren, die Hauttextur verbessern sowie Hyperpigmentierungen und Rötungen verringern. Es wirkt auch entzündungshemmend und kann die Hautbarriere stärken, indem es die Bildung von Ceramiden anregt, die wichtig für die Feuchtigkeitsbindung und den Schutz der Haut sind.
Wirkstoffe mit Belegen durch klinische Studien
WirkstoffWo kommt es vor bzw. wie kommt es in die Kosmetik?
Vitamin E
(Tocopherol)
Vitamin E, ein fettlösliches und starkes Antioxidans, ist für seine Rolle zum Schutz der Haut vor Schäden durch freie Radikale bekannt. Es trägt dazu bei, die Haut zu glätten, indem es den Feuchtigkeitsanteil der Haut erhöht und die Heilung unterstützt. Studien legen nahe, dass Vitamin E auch vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung schützen kann, was seine Rolle bei der Vorbeugung vorzeitiger Hautalterung im Gesicht unterstreicht.
PhytohormonePhytohormone sind bioaktive Verbindungen, die in Pflanzen vorkommen und eine hormonähnliche Wirkung im menschlichen Körper haben können. Einige bekannte Phytohormone sind: Isoflavone, Cumestane und Lignane. Sie können natürliche Hormone imitieren oder modulieren und so verschiedene physiologische Prozesse beeinflussen. Insbesondere bei Wechseljahresbeschwerden können Phytohormone dazu beitragen, den Östrogenspiegel auszugleichen und die Hautfeuchtigkeit zu verbessern.
Wirkstoffe für die es Ergebnisse mit objektivierbaren Methoden gibt
  • Die folgenden Inhaltsstoffe wurden im Reagenzglas – nicht an Menschen – getestet.
WirkstoffWo kommt es vor bzw. wie kommt es in die Kosmetik?
Pflanzliche PolyphenolePflanzliche Polyphenole sind bioaktive Verbindungen mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Dazu gehören Anthocyane, Proanthocyanidine, Flavonoide, Hydroxyzimtsäuren und Hydroxybenzoesäuren. Sie können dazu beitragen, freie Radikale zu neutralisieren und entzündliche Prozesse in der Haut zu reduzieren. Die Hautalterung kann verlangsamt und das Hautbild verbessert werden.
PhytosterolePhytosterole sind natürliche Pflanzenstoffe, die in die Hautbarriere integriert werden und daher ideal zur Pflege trockener oder gestörter Haut geeignet sind. Sie wirken entzündungshemmend und können helfen, Juckreiz sowie Hautentzündungen zu lindern. Experimentelle Studien deuten darauf hin, dass sie auch eine prophylaktische Wirkung gegen lichtbedingte Hautalterung haben könnten.
Wirkstoffe für die es “in vitro” (Reagenzglas) Daten gibt
Rotklee verwende ich wegen seiner beruhigenden Wirkung für Extrakte

Für mich waren die Ergebnisse eine echte Überraschung: die wirksamen Stoffe sind entweder Vitamine oder natürliche Bausteine der Haut und zusätzlich gibt es vielversprechende Daten zu weiteren Stoffgruppen aus pflanzlichen Quellen. Wirksame Kosmetik aus natürlichen Stoffen ist machbar! Wissenschaftliche Wirksamkeitsbelege stehen also nicht im Widerspruch zur Naturkosmetik.

Das passt ziemlich perfekt zum „Grüne Grazie“-Konzept! Denn wir verzichten nicht nur auf erdölbasierte Rohstoffe und verwenden (bis auf winzige Ausnahmen) keine tierischen Produkte, sondern ich wähle nur Wirkstoffe aus, die pflanzlichen Ursprungs sind oder „einfach“ synthetisiert (siehe Fußnote).   Das gilt auch für die befeuchtenden Stoffe, wie Hyaluronsäure und Sodium PCA. Meine Rationale ist immer, dass die Stoffe in der Haut natürlicherweise schon vorkommen müssen. Die Haut soll das zurückbekommen, was ihr fehlt.

Wenn ich mir die Untersuchungsergebnisse der einzelnen Stoffe unter dem Aspekt der Verwendbarkeit in meinen Produkten ansehe, fallen mir besonders Bakuchiol, Hyaluronsäure und Niacinamid auf. Letzteres ist ja bereits in unserer leichten Gesichtscreme „Wiesenessenz“ enthalten, aber Hyaluronsäure und Bakuchiol kommen auf jeden Fall in mein aktuell entstehendes, neues Gesichtsserum rein – zur Feuchtigkeitsbindung und Anregung der Kollagensynthese. Gefreut habe ich mich besonders über die Belege dafür, dass Bakuchiol ähnliche Wirkungen wie Retinol (Vitamin A) hat, obwohl das Risiko für Rötungen oder Hautreizungen deutlich geringer ist. Sowas mag ich. 😊

Vitamin C bewirkt offensichtlich vor allem eine gleichmäßige Hautfarbe und die Vermeidung von Altersflecken. Der Bedarf ist da, aber da es in der Verarbeitung wohl recht knifflig ist, werde ich mich künftig langsam an das Thema herantasten…

Bei Peptiden bewegt man sich aus meiner Sicht aber bestenfalls noch am Rand der Natürlichkeit. Klar – Peptide sind kleine Proteine und damit grundsätzlich „natürlich“. Zurzeit sind die Peptide, die man als Inhaltsstoffe kaufen kann, aber synthetisch hergestellt und in Teilen wohl auch patentiert. Es wird interessant zu beobachten, ob es dafür irgendwann auch pflanzliche Quellen geben wird; bis dahin ist das aber nichts für mich.

Die Wirkungen der Phytohormone, Polyphenole und Phytosterole sind noch nicht ausreichend mit Daten belegt und das kann man auch gut nachvollziehen, denn es verbirgt sich eine ziemlich große Anzahl von Einzelstoffen hinter diesen Stoffgruppen.

Generell freue ich mich sehr, dass unser Motto „Naturkosmetik mit Pflanzenextrakten“ durch die Forschungsergebnisse gewissermaßen bestätigt wird. Denn die Idee dabei war von Anfang an (neben Nachhaltigkeitsaspekten), die Pflanzenextrakte als Hauptwirkstoffquelle in den Mittelpunkt zu stellen. Davon war und bin ich überzeugt.

Erdbeeren als Quelle für Vitamin C

Die genetischen Faktoren der Hautalterung können wir nicht ändern, die äußeren aber in Teilen schon. Genau da sehe ich die Rolle der Pflege. Gesichert ist, dass die besprochenen natürlichen Wirkstoffe einen positiven Effekt auf die Alterung der Haut haben. Die Größe dieses Effektes ist zwar sehr individuell, aber keineswegs zu vernachlässigen – ein wenig lässt sich die Hautalterung schon aufhalten. Also cremen wir uns weiter ein!

Auch wenn es banal klingt, am besten sollte man seine Haut eben an allen „Fronten“ schützen: durch Sonnenschutz, einen gesunden Lebenswandel (gesunde Ernährung, wenig Stress…) und eben auch durch regelmäßige, angepasste Pflege.

Zum Glück kommt mit dem Alter aber auch eine zunehmende Gelassenheit. Und bei allem Pflegen, Schön-sein-Wollen und Selbstoptimieren, werbe ich immer dafür, jugendliches Aussehen niemals als Lebensziel zu sehen, dem sich Spaß und Lebensfreude unterzuordnen haben. Denn: So wie Du bist, bist Du genau richtig!

Das Leben genießen – Tee und Kuchen muss sein!

Artikel zur Hautalterung:
https://www.gd-online.de/german/veranstalt/images2017/GD_LL_Dermokosmetika_gegen_Hautalterung_13.03.2017.pdf

Anmerkung: Ich habe den Artikel stark gekürzt und Stoffe rausgelassen, die natürlicherweise nicht im Körper vorkommen bzw. Kontaktallergene sind

Artikel zu Bakuchiol: https://doi.org/10.1111/bjd.16918

Artikel zur Kollagenproduktion und Altern: JPATH168001861.pdf (nih.gov)

Und für Interessierte: Was passiert eigentlich beim Altern?

FAQ Ageing | Max Planck Institute for Biology of Ageing (mpg.de)

A synopsis on aging—Theories, mechanisms and future prospects – PMC (nih.gov)

https://iubmb.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1080/15216540601178067


Dies ist meine Eigendefinition, die ich hoffentlich irgendwann besser mit Indikatoren belegen kann (die es z.T. für Inhaltstoffe schon gibt). Wenn ich “einfach” sage, dann überlege ich mir, wie das Öl oder der Wirkstoff hergestellt werden. Je weniger Schritte, je näher am Ur- oder Rohzustand, umso einfacher und damit hoffentlich auch nachhaltiger ist ein Stoff.

12 von 12 im Januar 2024: Ein normaler Freitag

Zu später Stunde wollte ich die Chance doch nicht vorbeiziehen lassen, meinen ersten Beitrag zum “12 von 12” Format zu teilen. Um 19 Uhr hatte ich noch nicht genug interessante Bilder beisammen, dann kam überraschend eine Freundin vorbei und voilà -der gemeinsame Sekt hat mich ermutigt.

1/12: Der Tag muss mit einem starken Tee beginnen. Auf dem Bild sieht man u.U. sogar noch die Schlieren- ich mag ihn wirklich sehr stark.
2/12: Bevor die Pakete des Tages zur Post gehen, schreibe ich immer noch die persönlichen Grüße dazu. Zur Erläuterung: Die Brille ist kein Accessoire für die Fotos, sondern zeigt, dass ich eigentlich eine Gleitsichtbrille brauche.
3/12: Der Sprung zum Mittagessen- bei mir muss es schnell gehen und heute war mir kalt- also statt Müsli gab es Porridge. Das Foto ist aber nur witzig im Zusammenhang mit dem nächsten.
4/12: DIES ist das schnelle Mittagessen, das sich meine Tochter zubereitet hat. Chapeau!
5/12: In der Post waren heute zwei Belegexemplare der IHK Zeitschrift Offenbacher Wirtschaft mit einem Artikel über meine Firma Grüne Grazie. Das war eine tolle Überraschung.
6/12: In der ersten Januarwoche habe ich wie wild in der Werkstatt Gesichtswässer angerührt. Seit dem gucke ich jeden Tag, ob sie noch in Ordnung sind.
7/12: Mein Mann und ich mussten sehr lachen: die Stulpe ist zurück und wieder in!
8/12: Alle Zettel, Broschüren, Karten, Hefte etc müssen mitgenommen und in Stapeln gesammelt werden. Zum Jahresbeginn musste jetzt entmistet werden oder ich werd noch ersticken.
9/12: Hier das Entmistungsergebnis – da habe ich tatsächlich die Anleitung von 12 von 12 gefunden. Und – da ich ja doch nicht alle Zettel wegwerfen kann, wird auch in Stehsammlern zwischengelagert.
10/12: Neben Gesichtswässern beschäftigen mich zurzeit auch Seren (wie im Jahresrückblick 2023 beschrieben). Auch hier sammle und teste ich ausgiebig. Damit es nicht so chaotisch aussieht, baue ich schöne Arrangements aus den Fläschchen. Wobei ich gerade beim Betrachten des Fotos an der Technik zweifle…
11/12: Spontanbesuch meiner Freundin und die Erinnerung, dass noch ein kalter Sekt auf der Terrasse wartet.
12/12: Mein aktuelles Buch. Ich schaffe es nicht, Bücher in der Mitte einfach zu beenden und “abzuschreiben”. Vermutlich sollte ich es hier mal machen. Ich liebe verrückte Geschichten und Welten, aber es sollte schon gut gemacht sein…
Gute Nacht!

Jahresrückblick 2023: Es lief unerwartet gut!

Hier kommt jetzt also mein epischer Blogartikel Jahresrückblick 2023. Mein Motto für dieses Jahr lautete: Mich auf das Unerwartete freuen und darauf einlassen! Nach dem Jahr 2022 war klar, dass ich das Leben mit beiden Händen packen wollte und so entstand das Motto. Das Neue für mich in 2023 waren auf jeden Fall der Besuch von größeren Märkten und natürlich das Netzwerken: Alleine auf eine Veranstaltung gehen und sich auf unbekannte Menschen einlassen. Das wäre mir früher gar nicht in den Sinn gekommen. Jetzt habe ich es einfach gemacht. Was sich im Jahr 2023 noch getan hat, findet Ihr im kommenden Beitrag.

  • Alles verarbeiten, was im Jahr 2022 passiert, ist

Dieses Ziel stellt sich im Nachhinein als ganz schön riesig und schwer zu fassen heraus. Aber – ich habe mir Zeit genommen, vor allem auch für das Trauern und das war gut so.

  • Das Krachen in meinem Getriebe nicht überhören. Das heißt übersetzt meine Gesundheit höher schätzen und erhalten, wieder Spaß an der Bewegung finden

Das habe ich umgesetzt. Mein Ziel war es, mich in meinem Körper wieder wohlzufühlen: ich wollte nicht abwechselnd immer mal wieder Bauch-, Kopf-, oder Schulterschmerzen haben. Dafür habe ich viele kleine Dinge getan, die ich beibehalten möchte und muss. Es ging um so einfache Sachen wie Pausen machen, Ausruhen und Bewegung, um den Körper spüren.

  • Der Launch meiner drei neuen, fast fertigen Grüne Grazie Produkte.

Das habe ich nicht geschafft. Sie sind zwar weiter gediehen, aber nicht gelauncht – aber das wird noch!

  • Start unserer Blog- und möglicherweise Videoinitiative für mehr Sichtbarkeit

Die Blogserie haben wir ins Rollen gebracht und es auf 8 Artikel gebracht – Videos gab es dann aber keine.

Als Grüne Grazie habe ich hier ein Bild von mir als Nachhaltigkeitsbotschafterin von Lust auf besser leben gemacht.
Posing für das Nachhaltigkeits-BotschafterInnen-Programm von Lust auf besser Leben.

2021 war ein großartiges erstes Jahr. Aber in 2022 wurden auch wir von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges und der Konsumflaute getroffen. Also haben wir uns für 2023 vorgenommen, wieder am Anfang anzufangen und uns im Umkreis bekannt zu machen. Der Blog sollte helfen, meinen vielen Gedanken rund um das Thema Naturkosmetik und Grüne Grazie einen Raum zu geben. Also, mein großes Thema für 2023 war die Erhöhung unserer Sichtbarkeit- dafür habe ich verschiedenste Sachen probiert.

Im Dezember 2022 fing ich schon an kribblig zu werden. Was muss ich tun, um sichtbarer zu werden? Statt mich zu erholen, habe ich auf allen Internetplattformen, die mir einfielen, Konten eröffnet. OMG – ständig ist irgendwo eine Verbindung oder ein Passwort verloren gegangen, jede Plattform hat andere Stärken bzw. Schwächen. Und ich oute mich hier – manche Plattformen wie Facebook oder Pinterest habe ich immer noch nicht verstanden. Sich damit auseinanderzusetzen, kostete viel Zeit und brachte vermutlich wenig. Auch beim Posten der eigenen Inhalte bleibe ich ständig irgendwo hängen und die Stunden rinnen zwischen den Fingern weg. Aber ich kann es auch nicht über mich bringen, es wirklich sein zu lassen- mal sehen, vielleicht komme ich noch dahin.

Es ist mir klar, dass ich meine Marke am besten selbst verkaufen kann. Der direkte Kontakt macht den Unterschied. Also haben wir nach Möglichkeiten recherchiert, unsere Kundinnen direkt und regional zu treffen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, war ich dieses Jahr bei über 12 Märkten und Ladenbesuchen, dazu kamen noch Veranstaltungen. Es ging u.a. vom Nachtmarkt in Frankfurt, über Kleidertauschparties im eigenen Ort bis zum Weihnachtsmarkt in Heusenstamm. Dank der Arbeit in der Werkstatt, kann ich relativ lange stehen…

Das erste Mal auf dem Weihnachtmarkt! In Heusenstamm waren wir zwei Tage hintereinander auf dem St. Nikolaus Markt – dafür braucht man Ausdauer. Besonders, wenn es auch ein paar Stunden am Stück regnet. Das ist nicht nur Training für den aufrechten Stand (für Stühle war kein Platz im Hüttchen), sondern Training für den Kopf: ich kann Nichts ändern, sich zu ärgern bringt gar nichts- gute Stimmung fühlt sich besser an als schlechte– hat nicht alles auch eine gewisse Komik zu bieten? Oh, guck mal, die Lichterkette ist ja aus Pappe, sie wird ganz nass, egal- dann macht sie Platz für Neues. Sehr interessante Erfahrung. Will ich sie wiederholen? Mal sehen. Was toll war, dass ich dank der Regionalität eine ziemliche erkleckliche Anzahl lieber KundInnen getroffen habe – eine tolle Überraschung.

Die Grüne Grazie auf dem St. Nikolaus Markt in Heusenstamm.
Grüne Grazie auf dem St. Nikolausmarkt in Heusenstamm

“Wer es nicht versucht, hat schon verloren.” Mit dieser Einstellung, die ich meinen Teenagern predige, habe ich mich beim Hessischen Gründerpreis beworben.

Mir war klar, dass ich keine echte Innovation bieten kann, aber dass es natürlich einen gesellschaftlichen Beitrag leistet, wenn nachhaltige Naturkosmetik regional produziert, verkauft und genutzt wird. Zu einer Auszeichnung hat es nicht gereicht, aber die Damen Ana und Lisa vom KIZ haben mir trotzdem einen wahnsinnigen Pusch in Richtung Sichtbarkeit gegeben. Das Beste war die Teilnahme am Impact Festival (LINK), der Nachhaltigkeitsmesse in Offenbach. Dort durfte ich meine Firma präsentieren und andere Gründerinnen kennenlernen, wie zum Beispiel Manuela von CureMoves. Sie ist eine Netzwerkmeisterin – und hat mir das Thema überhaupt nahegebracht.

Die Grüne Grazie auf dem Impact Festival in Offenbach.

Bewusst zum Netzwerken auf Events ist nochmal eine andere Liga. Das ist schon etwas außerhalb meiner Komfortzone. Wobei ich jetzt sagen würde, dass der Schlüssel für mich war, eine passende innere Einstellung zu diesen Veranstaltungen zu finden. Und – anders als bei Partys – ist hier jede/jeder im professionellen Kontext unterwegs.

Was fand ich interessant? Leute zu treffen, deren Geschichten zu hören, darüber nachzudenken, Möglichkeiten zu sehen – das macht mir wirklich Spaß. Offene Fragen sind für mich auch jeden Fall, wie man dann das Netzwerk pflegt, wie groß es werden kann oder sollte.

Aber ich denke, das Thema wird mit der Zeit klarer und Ziel des Netzwerkens ist es ja auch, für die anderen Möglichkeiten zu identifizieren. Sehr spannend! Mal sehen, wie ich das Thema in einem Jahr sehe.

Kein Kommentar nötig.

Die Floskel stimmt: “Aller Anfang ist schwer.” Angespornt durch erste Versuche bei der Erstellung der Webseite und vor allem den Jahresrückblick 2022, haben wir uns für 2023 eine Blog- und Videoinitiative vorgenommen. Es gab eine Themenliste für beide Formate. Aber immer wenn ich mir vorgestellt habe, was ich alles für ein Video machen muss – von selber gut aussehen, bis zu gutem Licht und hinterher das Video bearbeiten etc., habe ich schon vorher aufgegeben.

Schreiben lag mir einfach näher. Auch dafür muss man üben, seine eigene Sprache/Stil finden und interessante Themen aufbereiten, aber der Text fließt doch eher aus mir heraus und die Arbeit lässt sich auch zeitlich besser in den Tag einbauen. Also hier habe ich etwas gefunden, dass mir auch Spaß macht.

Für den Blog haben wir uns eine wiederkehrende Struktur überlegt, so dass hoffentlich auch immer etwas Unterhaltsames dabei ist. Humorvoller Umgang mit den Widrigkeiten des Lebens ist sowieso die „Tonart“, die mir am besten gefällt und die ich mehr transportieren möchte.

Themen, bei denen man beim Schreiben denken kann, gehen mir daher leicht von der Hand. Überrascht war ich von dem Aufwand, den es bedeutet hat, Fakten zu bestimmten Themen zu recherchieren- das hat unseren Zeitplan über den Haufen geworfen. Es war mir aber wichtig. Nach der Recherche waren meine Texte dann nicht immer leserlich und mein Mann hat das Ganze dann lesbar „übersetzt“. Viele Blogs waren also Gemeinschaftsproduktionen.

Insgesamt haben wir 8 Blogartikel veröffentlicht und ich glaube, ich habe noch zwei weitere geschrieben, die nicht das Licht der Welt erblickt haben.

Der Ehebrunnen in Nürnberg.

Produktentwicklungen gehören 2023 definitiv ins Kapitel “Unvollendetes”. Mein Plan war, drei neue Entwicklungen zu beenden, die ich im Jahr 2022 schon gestartet hatte.

Das bedeutet, dass mir das Ziel der Entwicklungen eigentlich klar war, aber ich mich doch verzettelt habe.

Das erste Produkt, was ich dann wohl voraussichtlich 2024 auf den Markt bringen werde, ist ein Gesichtsöl ohne ätherische Öle, für besonders empfindliche Haut. Mir fiel immer noch etwas ein, was ich an der Rezeptur ändern könnte, welches Spezialöl noch im finalen Produkt enthalten sein sollte, damit es wirklich das beste Gesichtsöl für meine KundInnen wird. Die vorletzte Version hatte ich dann relativ lange in der Testung, fand es auch ganz gut, wollte dann aber doch noch eine weitere Version anfertigen – wir hatten schon November… und dann habe ich den Zeitbedarf für den Rattenschwanz bis zum wirklich finalen Produkt sehr optimistisch eingeschätzt. Hüstel… Es musste noch ein Name gefunden werden, das Etikett entworfen werden usw. Anfang Dezember musste ich einsehen, dass es einfach nicht mehr klappen wird. Vermutlich sollte ich mir für diese Zwecke auch mal einen Standardprojektplan anfertigen – sollte ich als Projektmanagerin eigentlich können.

Ihr ahnt es, bei den anderen zwei Produkten lief es analog. Immerhin bin ich ein gutes Stück weitergekommen. Mal sehen, was ich 2024 bei diesem Thema dazu gelernt haben werde.

PH-Wert Messung von meinem neuen Gesichtswasser
Werkeln an den kommenden Produkten der Grünen Grazie.

Meine Schwiegermutter ist keine Business-Frau. Doch sie prognostizierte bei der Gründung meiner Firma, dass es wohl 3-5 Jahre dauern würde, bis sich so ein Geschäft entwickelt. Das kam mir damals unendlich lang vor, jetzt bin ich überrascht, dass schon wieder ein Jahr rum ist.

Nachdem wir das Geschäft durch das Jahr 2022 gebracht haben – unter den traurigen privaten Umständen bei mir (siehe Jahresrückblick 2022) – waren wir für 2023 optimistischer eingestellt. Auf unsere Sichtbarkeitsinitiative haben wir die meiste Energie verwandt. Wer kann sagen, wie das Jahr ohne unseren Einsatz gelaufen wäre? Mir fallen immer noch viele Dinge ein, die wir tun wollen, können und sollten. Die Geschäftsentwicklung ist ok, wenn man bedenkt, dass es dem Einzelhandel immer noch nicht besser als im letzten Jahr geht. Die Reihe der Insolvenzen geht weiter, da verlieren wir immer mit – können aber zum Glück flexibel reagieren.

Wirklich, wirklich positiv ist es, dass wir eine Vielzahl treuer Stammkunden aufbauen konnten und dass es auch auf den Veranstaltungen inzwischen einen Wiederkennungseffekt gibt. Das macht mir Mut.

Um festzustellen, wo ich stehe, stelle ich natürlich Vergleiche an, besonders gerne auf Social Media. Ist das sinnvoll? Vermutlich nicht. Wer kann schon wirklich hinter die Kulissen von all den erfolgsverkündenden Posts und Selbstdarstellungen gucken? Insofern fühle ich mich in einem Schwebezustand – bin ich erfolgreich oder nicht? Gemessen an was? Soll ich stolz auf mich sein oder mache ich totalen Quatsch, bin hoffnungslos naiv?

Es ging mir ja bei der Gründung auch um Sinnhaftigkeit: Die Selbständigkeit versprach die Erfüllung von Träumen, wie sich eigene Ziele setzen zu können, autonome Entscheidungen zu treffen, Arbeitsbedingungen frei zu gestalten und – nicht zuletzt – die Welt ein bisschen besser zu machen. Wenn ich mir das in Erinnerung rufe, stelle ich fest: Nein, da bin ich noch nicht angekommen.

Ihr seht, es gibt Zweifel in mir und viele Fragen, auf die es keine wirklichen Antworten geben kann. Also heißt es für mich – weiter machen und immer besser werden.

Das Haus steht nun schon über ein Jahr leer. Im Herbst habe ich mich mit meinen Geschwistern dort getroffen. Wir müssen uns mit unserer Familie, mit Fotos, mit Erinnerungen, unserer Kindheit und dem physischen Ort auseinandersetzen. Ein Stück sind wir weitergekommen, aber noch nicht fertig.

Der Aquarellkasten meiner Mutter.
Ein umwerfendes Jugendbild meines Vaters.

Für mich hängt an dem Thema Haus das Thema Heimat. Dort im Norden ist meine Heimat. In mir gibt es eine ständige Diskussion darüber: Wo will ich das dritte Drittel meines Lebens leben und wie? Was ist realistisch, was ist Träumerei. Was ist mit den wunderschönen Orten wie Wremen, Seelentröstung durch das Meer und den Garten, was ist mit den lieben Menschen dort, wenn ich keinen Anker mehr dort habe. Wie geht loslassen? Will und muss ich das überhaupt?

An der Wremer Küste.
Ordentlich Kaffee und Kuchen im Siebhaus. Auf dem Bild fehlt der Sanddorn-Spritz- kann ich empfehlen- der hat es in sich.
Das erste Mal seit Kindheitstagen waren wir diesen Herbst wieder in Worpswede– viel zu kurz. Da muss man sich wirklich Zeit für nehmen.

Wir wollten etwas ändern. Als Konsequenz aus den Erlebnissen in 2022 hatten mein Mann und ich uns in jedem Fall vorgenommen, unsere eigene Familie zu feiern und schöne Erinnerungen zu kreieren.

Statt Geschenken gab es Ausflüge, die wir direkt mit Jahresbeginn 2023 antraten. Zuerst sind wir nach Belgien gefahren, offiziell um den dortigen „Harry Potter Zauberwald“ anzusehen. Eigentlich haben wir dann aber Antwerpen und Gent angesehen und besonders Gent war wirklich großartig – da würde ich nochmal hinfahren.

Gent im Januar 2023.

Im Februar sind wir in Paris gewesen, was wir meiner kleinen Tochter zum Geburtstag geschenkt hatten. Diese Stadt liefert einfach immer und wir konnten diesmal auch zu viert das Montmartre oder das Einkaufsviertel um die Oper erleben. Es war allerdings sehr kalt und in einer so großen Stadt ziehen sich die Wege die Wege da schon mal schmerzhaft… zum Glück gibt es überall Cafés.

Blick auf den Montmatre in Paris.
Besonders schöner Einstieg in die Metro in Paris.

Das Highlight des Jahres war natürlich unser Sommerurlaub. Viele Jahre haben wir uns mit Fernreisen beschäftigt, aber keine umgesetzt: wir wollten nicht fliegen und haben eher Erholung im Urlaub gesucht. Die Erkenntnis der Endlichkeit unserer Existenz hat uns dann aber zur Tat schreiten lassen und wir sind nach Costa Rica gereist. Es war einfach ein Traum und absolut empfehlenswert. Uns blieb einfach nur das Genießen!

Einmal übernachteten wir in einem Baumhaus in 18 Meter Höhe: ein halboffener Raum, dessen eine Seite nur aus Insektengitter bestand. Wir haben mit offenen Augen und Ohren den Dschungel in uns aufgenommen, abends wurden die Fledermäuse aktiv, wir haben Frösche, Zikaden und wer weiß was gehört und wurden gegen 5 Uhr morgens von den Brüllaffen geweckt – die Geräusche waren so intensiv, wie ich es mir nie vorgestellt hätte.

Mein schönster Moment des ganzen Jahres war, als ich am Fuß eines Vulkans mit meiner großen Tochter alleine im Whirlpool saß – einen Cocktail in der Hand -, wir dabei die vielen Kolibris beobachtet haben und wussten, das ist unglaublich – uns geht es so gut.

Für Interessierte habe ich hier einen Reiseblog von Costa Rica verknüpft.

Panoramafoto vom Karibikstrand- im Vordergrund kann man die Korallen noch sehen.
Die Geräuschkulisse des Regenwaldes im Baumhaus genießen.

Jeder will weniger Stress, ich auch. Klar. In meinem letzten Blogartikel habe ich mich ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt und dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Ich weiß, dass ich unendliche Male Artikel zu diesem Thema überflogen habe und immer jajaja, gemurmelt habe – alle Infos nützen nichts, bis man (ich!) nicht wirklich einen Handlungszwang verspürt.

Ohne echte Änderung im Leben geht es da nicht. Das fühlt sich manchmal egoistisch an auf die eigenen Bedürfnisse achtzugeben. Mein Mann ist mir da in Teilen voraus und unterstützt mich, so dass ich das „um mich selber kümmern“ ohne ein schlechtes Gewissen tun kann. Am Ende sind die Änderungen alle nicht groß, sondern nur viele kleine Sachen, wie oben beschrieben.

Mein Plan für 2024 ist es, Freude und Fröhlichkeit zu in meinem Leben zu steigern. Wird das die Welt ändern? Wer weiß. Aber ich werde für mich und meine Umgebung hoffentlich besser auszuhalten zu sein.

Ein subtiles Foto für Stressreduktion – aus Costa Rica.

Ich bin zufrieden. Alles in allem bin ich mit dem Jahr sogar sehr zufrieden, auch so vor Weihnachten halte ich den Wahnsinn noch auf Abstand. Ich war ganz schön viel unterwegs, in der Welt, in der Umgebung und bin immer noch relativ fit. Wir haben im Frühjahr und Sommer wieder einige Konzerte besucht, die mich ganz glücklich erfüllt haben. Manche Sonntage verbringe ich nur im Liegen – mit einem Buch.

Was mir unerwarteten Auftrieb gegeben hat, meine Knochen zu bewegen, war die Re-Union meiner alten Laufgruppe. Wie lange sie bestehen bleibt, weiß ich nicht, aber ich habe mich einfach gefreut.

Vor allem geht es uns als Familie gut- mein Mann und ich haben in der Firma einen Modus Vivendi gefunden, als Paar reden wir miteinander und mit den Kindern reden wir auch noch. Mehr geht eigentlich gar nicht.

Die absolut großartigste Pfingstrose, die ich je gesehen habe – im Botanischen Garten Frankfurt.

Blogartikel 1: Der “Grüne Grazie” Gesichtspflege Kompass

  • Dieser Artikel ist einer der Kernblogartikel der Grünen Grazie, da dort die Grundzüge der verschiedenen Hautzustände und Pflegebedürfnisse erklärt werden. Hierfür habe ich richtig viel recherchiert und bin auch ein bisschen stolz.

Blogartikel 2: Stress und Hautgesundheit: Wirkt sich Stress etwa auch auf die Haut aus?

  •  Dies ist eine Mischung aus Expertenrecherche und persönlichem Blogartikel – ich habe zwei für mich wichtige Themen miteinander verbunden. Hoffentlich bekommen die LeserInnen eine gute Erklärung zu chronischem Stress und können etwas davon für sich mitnehmen.

Blogartikel 3: Wie will ich als Gründerin der “Grünen Grazie” wirksam werden?

  • Das Schreiben dieses Artikels war sehr interessant, da ich mir nochmal bewusst machen konnte, was eigentlich mein Antrieb bei der Gründung der Grünen Grazie war.
Grüne Grazie Deomcreme im Regenwald von Costa Rica.
Die Deocreme Blutorange-Bergamotte ist auch in die Tropen gereist und hat sich bewährt.

  • 22 externe Einsätze, wie Märkte, Ladenbesuche, Netzwerktreffen
  • 8 veröffentlichte Blogartikel
  • Zweimal ein Re-Start des Lauf-Trainings gemacht
  • Zweimal Schwarzwurzeln selber zubereitet – natürlich ohne Handschuhe
  • Ca. 783 Mückenstiche (Ameisenstiche nicht mitgerechnet), aber Null Sonnebrände!
Da können wir nur noch auf das Jahr 2023 anstoßen!

  • Ziel 1: Die geplanten Produkte launchen!
  • Ziel 2: Weiter Bloggen – vielleicht werden es ja wieder 8 Artikel?
  • Ziel 3: Mein Marketing ausbauen. Kein SMART formuliertes Ziel, aber das Thema wird in 2024 eine große Rolle spielen
  • Ziel 4: Spaß bei der Arbeit haben!
  • Ziel 5: Klamottenfasten – eigentlich brauche ich wirklich nichts Neues mehr
  • Mein Motto für 2024: Mehr Fröhlichkeit und Freude fühlen!
Den Strauß hatte ich vom Offenbacher Wochenmarkt und er hieß “Gute Laune Strauß”.

Stress und Hautgesundheit: Wirkt sich Stress etwa auch auf die Haut aus?

Wie Stress und Hautgesundheit zusammenhängen, ist mir erst vor kurzem klar geworden und das möchte ich mit Euch teilen. Seid gespannt!

„Ich bin gestresst“ – das hört man überall und auch ich habe mit dem Ausdruck um mich geworfen. Er hat einen Lifestyleaspekt und ich stellte mir die Frage, ob man ohne Stressgefühl überhaupt genug gearbeitet hat und erfolgreich sein kann. Stress gehört für mich als berufstätige Mutter von zwei Töchtern einfach zum Alltag dazu. In meinen 40ern hatte ich – ohne es zu wissen – gute Strategien: ich ging regelmäßig Laufen, ich liebte Nähen, mit den kleinen Kindern ging ich viel in den Wald. Ja, manchmal hatte ich Schweißausbrüche oder einen roten Kopf– aber alles war unproblematisch. Mein Körper hat gemacht, was er sollte und ich war fit. Jetzt bin ich Anfang 50 und – Ihr ahnt es – die Leichtigkeit und die „guten Angewohnheiten“ sind weg. Der chronische Stress ist jetzt mein neuer Begleiter und wirkt sich tatsächlich auch auf die Haut aus.

Diesen Ausblick beim Frühstück zu genießen war reine Entspannung.

Hier also erstmal die Basics zum Phänomen „Stress“.

Obwohl es letztlich um Stress und Hautgesundheit gehen soll, müssen wir zunächst ganz breit auf Stressreaktionen des Körpers schauen. Grundsätzlich gilt die Stressreaktion als ein Motor der Evolution, sie hat uns vor Gefahren geschützt. Bei einer gefährlichen Situation werden blitzschnell Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Sie sollen uns retten, indem unsere Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit gesteigert werden. Sie hemmen kurzzeitig die Verdauungsorgane, fahren aber Herz, Muskeln, Atmung und Immunsystem hoch. Wenn also der Säbelzahntiger kommt, sind wir blitzschnell in Alarmbereitschaft: der Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller und die Muskeln spannen sich, um wegzulaufen. Dies ist die sogenannte „Fight or Flight“ Reaktion des sympathischen Nervensystems. Diese Reaktionen hat der Körper auch heute noch in Stresssituationen parat. Statt durch den Säbelzahntiger wird sie jetzt im Straßenverkehr oder auf der Arbeit ausgelöst. Die Reaktionen sind blitzschnell und vorübergehend – dies ist der akute Stress. Die Stressreaktion des Körpers ist sehr hilfreich, da man sich dadurch besonders gut konzentrieren und eine Situation gut meistern kann. Ist die „Gefahr“ vorbei, werden alle Hormone wieder abgebaut, es kommt zur Entspannung, der sogenannten „Rest and Digest“ Reaktion.

Die zwei Komponenten des autonomen Nervensystems – das sympathische und parasympathische – arbeiten hier zusammen. Das streue ich an dieser Stelle nicht als sinnloses Fachwissen ein, sondern es hat mir geholfen zu verstehen, warum die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems ein Weg aus der Stressfalle sein kann – dazu später mehr.

Ihr ahnt also, wo das Problem liegen könnte…. Richtig. Was ist, wenn die Stressreaktion anhält und chronischer Stress entsteht? Bis vor ein paar Monaten wusste ich noch gar nicht, dass es das wirklich gibt: chronischen Stress.

Faultiere zu beobachten entschleunigt auf jeden Fall.

Nach Abklingen der akuten Stressreaktion, der Alarmreaktionsphase des Sympathikus („Fight or Flight“), ist es sinnvoll und natürlich, in eine Entspannungsphase durch den Parasympathikus einzutreten („Rest and Digest“).

Aber es gibt ein weiteres System des Körpers, das die obige Stressreaktion aufrechterhält (Widerstandsphase) – besonders wenn der Mensch eine Situation weiterhin als „gefährlich“ bzw. stressig einstuft. Diese Info ist wichtig, denn auch in der bewussten eigenen Bewertung von Situationen liegt ein Ausweg aus der Stressfalle.

Zunächst können sich in dieser Phase Verspannungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Zähneknirschen, Hautprobleme oder Atemnot bemerkbar machen. Dauerhaft anhaltende Stresssituationen können durch Krankheit oder finanzielle Sorgen ausgelöst werden. Allerdings ist es bei den meisten von uns wohl viel einfacher: Umfragen ergaben, dass Stress ausgelöst wird durch

  • die (Erwerbs-)Arbeit,
  • hohe Ansprüche an sich selbst,
  • Termine und Verpflichtungen in der Freizeit,
  • der Teilnahme am Straßenverkehr und
  • der ständigen Erreichbarkeit.

Wenn aber besonders das Stresshormon Cortisol dauerhaft im Körper zirkuliert, kann es zu Schädigungen, vor allem zu Entzündungsreaktionen und auch zu psychischen Störungen kommen. Dies können Bluthochdruck, Übergewicht aber auch Veränderungen im Hirn sein, die zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Suchtkrankheiten führen können (Erschöpfungsphase). Wie vielfältig und umfassend die Auswirkungen von chronischem Stress auf den Körper und die Gesundheit sein können, könnt Ihr ganz am Ende in der Tabelle nachlesen.

Der Vulkan als subtiles Symbolbild für Stress.

Am Wochenende weiß ich z.B. nicht mehr, wie ich mich entspannen soll – stattdessen “tigere” ich ziellos in der Wohnung herum. Ich spüre einen erhöhten „Puls“ obwohl ich (noch) keinen Bluthochdruck habe, bin verspannt – nicht ein bisschen, sondern ich habe Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich, die relativ lange anhalten (>10 Tage), und die auch mit Wärme und Gymnastik nicht sofort verschwinden (wie noch in jüngeren Jahren). Dazu bekomme ich einen Tunnelblick, kann mich weniger gut auf andere einstellen und meine Gedanken hören nicht auf zu kreisen, ich kann ununterbrochen ToDo-Listen erstellen.

Ganz kurz: Cortisol verursacht den Abbau von Kollagen und beschleunigt die Hautalterung. OMG!

Cortisol ist ein Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird, und als Reaktion auf Stress und andere physiologische Faktoren freigesetzt wird. In der Haut kann Cortisol verschiedene Auswirkungen haben und es wird klar, dass Stress und Hautgesundheit ganz eng zusammenhängen:

  1. Entzündungen:
    Da es entzündungshemmend wirkt, können bei Stress nicht nur Entzündungen in der Haut reduziert, sondern auch Hautrötungen und Schwellungen verringert werden.
  2. Schwächung der Hautbarriere:
    Trotz der entzündungshemmenden Eigenschaften, kann eine übermäßige oder langanhaltende Hormonfreisetzung die Hautbarriere schwächen. Diese ist wichtig, um die Haut vor äußeren Reizen zu schützen und Feuchtigkeit zu bewahren. Eine geschwächte Hautbarriere kann zu Feuchtigkeitsverlust und erhöhter Empfindlichkeit der Haut führen.
  3. Verminderte Kollagenproduktion:
    Unter Stress kann die Produktion von Kollagen in der Haut abnehmen. Kollagen ist ein Protein, das für die Hautfestigkeit und -elastizität verantwortlich ist. Ein Rückgang der Kollagenproduktion kann zu einem Verlust der Hautstraffung und der Bildung von feinen Linien und Falten führen.
  4. Beeinflussung der Talgproduktion:
    Die Aktivität der Talgdrüsen wird beeinflusst und die Talgproduktion kann dadurch steigen. Dies kann zu fettiger Haut führen und das Risiko von Akne und Unreinheiten erhöhen.
  5. Verzögerte Wundheilung:
    Eine erhöhte Cortisolproduktion kann die Wundheilung verlangsamen, was zu längeren Erholungszeiten von Hautverletzungen oder Hautirritationen führen kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen von Cortisol auf die Haut sowohl individuell als auch kontextabhängig sind. Während entzündungshemmende Eigenschaften bei akuten Entzündungen hilfreich sein können, kann eine langanhaltende oder chronische Cortisol-Ausschüttung negative Auswirkungen auf die Haut haben. Ein angemessenes “Lifestyle-Management” und eine gute Hautpflege sind daher wichtige Faktoren, um Stress und Hautgesundheit dauerhaft positiv zu beeinflussen.

Kann bei Stress eine Hautpflege mit Naturkosmetik überhaupt noch helfen?

Man sieht an den Auswirkungen von Stress auf die Haut, dass er eigentlich alle Hautzustände hervorrufen kann. Zu konkreten Pflegetipps für verschiedene Hautzustände haben wir uns im letzten Blogartikel abgearbeitet und dem kann ich hier gar nichts mehr hinzufügen.

Und tatsächlich kommen die Themen hier zusammen: meine Vorstellung und Überzeugung ist, dass Kosmetikprodukte, Pflegeroutinen oder Schönheitsideale nicht noch zusätzlich Stress erzeugen dürfen. Auch insofern hängen also Stress und Hautgesundheit durchaus eng zusammen. Für Kosmetik OHNE Optimierungsstress steht eben auch die “Grüne Grazie” (und dazu schreibe ich bestimmt noch einen Blogartikel)!

Im Augenblick ist eine Pflegeroutine (>10 Minuten entspannt im Bad) für mich noch ein Wunschziel. Sich die Zeit zu nehmen, innezuhalten und sich bewusst etwas Gutes tun, milde und gnädig auf sich zu schauen. Zu gucken – wie fühle ich mich denn. Das wäre schön. Dabei helfen Düfte – und das war tatsächlich der Grund, warum ich meine Produkte mit ätherischen Ölen beduftet habe. Ich wollte eine Komponente der Aromatherapie nutzen, die Entspannung erleichtern kann.

Im Kern hilft bei Stress natürlich nur Entspannung, wofür man mit sich selbst gut umgehen und auf körpereigene Signale hören muss. Da mich sehr beeindruckt hat, dass es Cortisol-induziert zu Kollagenabbau kommt, sehe ich Entspannungsübungen jetzt auch als Hautpflege an.

Mein Lieblingsausblick in Schiffdorf.

Also starten muss man wohl damit, zu analysieren, ob man seinen Stress überhaupt als problematisch empfindet und wenn ja, seine Stressauslöser zu identifizieren.

Wirklich herausragend gut fand ich als Hilfsliteratur das „Geo Wissen“ Heft mit dem Titel „Was die Seele stark macht“, da dort die verschiedenen Lebensbereiche nach Stressfaktoren durchgegangen werden und beschrieben wird, welche konkreten Mittel und Wege zur Verfügung stehen, um sich selbst zu helfen. Dort steht, dass diejenigen Menschen gut mit Stress klarkommen, die sich regelmäßig körperlich entspannen, geistig abschalten können und die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen können. UND – dass man alle drei Aspekte trainieren kann.

Biologisch gibt es nur einen Weg: Durch Entspannungstechniken muss die Anspannung verhindert oder gemindert und der Parasympathikus aktiviert werden. Die gute Nachricht dazu: er KANN aktiviert werden!

Gut nachvollziehen konnte ich die Erklärung, dass Stress im Kern auch durch das Gefühl des Kontrollverlustes entsteht und Entspannungsmethoden zum Ziel haben, durch die Wechsel von Anspannung und Entspannung der Muskeln, ein Gefühl der Kontrolle (wieder) zu erleben. Das ist der Grund, warum zur Entspannung immer zu Bewegung geraten wird.

  • Tiefes Atmen!
    Flaches Atmen (wie eben bei Stress üblich) durch bewusst tiefes Atmen ablösen – einfach so
  • Spazierengehen!
    Denn durch die Bewegung wird die Atmung vertieft und die Muskelspannung abgebaut
  • Meditation!
    Um Ruhe im Kopf zu bekommen – wir reden an dieser Stelle nicht von der Suche nach Erleuchtung (worüber ich mich nicht lustig machen will).
  • Eine Massage!
    Meist schmerzhaft, holt mich aber aus meinem Routine-Tunnel und hilft natürlich bei Verspannungen
  • Einen kompletten Tag ungestört im Bett bleiben, bis mein spannendes Buch fertiggelesen ist!
Eine der besten Entspannungstechniken: eine Umarmung vom Liebsten!

Wie ist das also nun mit Stress und Hautgesundheit?
Letztlich kann man weitermachen wie bisher oder seinen Lebensstil auf den Prüfstand stellen. Ich hatte die Vorstellung, dass sich meine körperlichen und seelischen Beschwerden schon wieder von allein einrenken würden. (Dieser Weg würde mir immer noch am besten gefallen.) Aber das ist nicht passiert. Und bei dauerhaftem Stress wird es mit großer Wahrscheinlichkeit wohl zu noch größeren organischen, chronischen und/oder seelischen Erkrankungen kommen.

Mir bleibt also nichts übrig, als selbst aktiv zu werden und in mühevoller Kleinarbeit mein Leben wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Haben Euch das Thema und die Beispiele angesprochen? Dann schreibt mir bitte per Mail oder in die Kommentare, welche Erfahrungen ihr gemacht habt und was Euch wirklich geholfen hat.

Überblick über die gesundheitlichen Folgen von chronischem Stress

Psychische GesundheitChronischer Stress kann die Stimmung beeinträchtigen, die Konzentrationsfähigkeit verringern und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.
Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen und anderen psychischen Erkrankungen können die Folge sein.
ImmunsystemLanganhaltender Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten führen kann. Chronischer Stress kann die Immunantwort des Körpers schwächen und die Heilungsprozesse verlangsamen.
Herz-Kreislauf-SystemErhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erhöhung des Blutdrucks und Beschleunigung des Herzschlags. Es kann auch Entzündungen fördern, die mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht werden.
Magen-Darm-Trakt:Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung können die Folg sein. Bei manchen Menschen kann chronischer Stress auch zu Reizdarmsyndrom führen.
HautVerschlechterung von Hautzuständen wie Akne, Ekzemen, Psoriasis und anderen Hauterkrankungen kann möglich sein. Die Haut kann empfindlicher und anfälliger für Reizungen und Entzündungen werden.
Hormonelles Gleichgewicht:Chronischer Stress kann die Hormonproduktion beeinflussen und zu hormonellen Ungleichgewichten führen. Dies kann sich auf den Menstruationszyklus, die Fruchtbarkeit und andere hormonabhängige Prozesse im Körper auswirken.
Muskelverspannungen und SchmerzenStress kann zu Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen führen
Kognitive FunktionenLangfristiger Stress kann die Gedächtnisfunktion und kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, was zu Schwierigkeiten bei der Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung führen kann.

Im Internet habe ich auch noch nach weiteren wertvollen Blogs gesucht, die sich mit dem Thema befassen, die ich hier gerne erwähnen möchte:

https://achtsameseele.de/2023/10/08/blogparade-deine-entspannungsmethode

Wie will ich als Gründerin der “Grünen Grazie” wirksam werden?

“Wie will ich in dieser Welt positiv wirksam werden?” – zur Beantwortung dieser Frage habe ich mir 72 Stunden Zeit genommen, als Teilnehmerin der Blog-Challenge von Judith Peters.

Dieses Thema kann sich auf verschiedenste Bereiche des Lebens erstrecken, es gibt nicht nur DIE eine Bestimmung oder Wirksamkeit. Ich habe gerade im Zusammenhang mit meiner Arbeit oft über meine Wirksamkeit und die Sinnhaftigkeit meines Tuns nachgedacht. Daher steht bei mir die Gründung meiner eigenen Firma im Fokus. Alleine in diesem Kontext, fiel mir schon so viel ein, dass ich mich darauf konzentriere.

Wo komme ich her?

Ich habe mich immer für Vieles interessiert, war neugierig und mein Weg hätte ganz unterschiedlich ausfallen können. Hätte ich alles verwirklichen sollen, was ich mir vorstellen konnte? Sind mir viele tolle Chancen entgangen, habe ich mein Potential nicht ausgechöpft, habe ich etwa meine Bestimmung verpasst? Inzwischen bin ich Realistin: Viele Tätigkeiten, Berufe oder Lebenswege sind nur scheinbar einfach oder kommen leicht erreichbar vor, da man die Tücken und die Arbeit, die dahinter stehen, aus der Entfernung nicht erkennen kann. Daher ist es gut, dass ich nicht Modedesingerin oder Gartenbauerin geworden bin. Ich kann mich inwzischen selber kritisch hinterfragen: wie risikobereit wäre ich denn gewesen, wie kreativ bin ich wirklich, könnte ich das wirklich durchalten?

Nach dem Abi habe ich Chemie studiert und während des Studiums gedacht – wie komme ich da bloß wieder raus? Zwar hatte ich das Facht studiert, um “irgendwas mit Kosmetik” zu machen, aber das Ziel ging mit der Zeit verloren. Viel später habe ich dann mit der Gründung meiner Firma einen Weg gefunden, den langgehegten Wunsch “was mit Kosmetik” zu machen und das Erreichte zu verbinden.

Angetrieben durch die Sinnfrage und mein Alter, hatte ich dann in 2016 den Mut zur Veränderung – auch wirklich in die Umsetzung zu gehen. Mir war klar: jetzt oder nie! … und zum Glück wusste ich nicht sooo genau, was mich erwarten würde. Was war der Plan? So lange weiterzumachen, bis es nicht mehr geht.

Wie stelle ich mir die Entwicklung meiner Firma vor? Was möchte ich mit ihr bewirken?

Habe ich durch die Gründung meiner Firma – der „Wohlfühlwerkstatt“ – jetzt schon meine Wirksamkeit erreicht? Hmm, es fühlt sich noch nicht so an.

Hier sind sechs Aspekte, die die Firma bzw. ich erreichen sollten, um wirklich “wirksam” zu sein:

1. Meine Naturkosmetik soll überzeugen

Das ist der Grundstein – die Produkte müssen funktionieren, sie müssen genauso gut funktionieren, wie andere, herkömmliche Produkte, um Kunden von nachhaltiger Naturkosmetik zu überzeugen. Das ist ein hoher, aber notwendiger Anspruch. Gerade im ersten Jahr hatte ich damit viel zu tun und ich bin immer noch am Optimieren.

Das Sortiment der Grünen Grazie – hier beim Königinnentag in Otzberg

2. Die Marke soll mit Selbst-Akzeptanz und Wohlfühlen verbunden werden

Als ich die Produkte entworfen habe, dachte ich viel über die mir bekannte Kosmetik und die damit einhergehenden Aussagen nach. Meine Firma heißt “Wohlfühlwerkstatt” aus gutem Grund:
Das Arbeits- und Familienleben ist für die Eltern stressig genug, man findet kaum oder nur sehr wenig Zeit für sich und in dieser knappen Zeit benutze ich dann Produkte, die mir permanent implizit oder explizit suggerieren, klein und unvollkommen zu sein? Das darf nicht sein! Jeder Mensch ist genauso richtig wie er/sie ist und sollte sich in seiner Haut wohlfühlen. Er DARF sich so akzeptieren wie er ist und akzeptiert werden.

Ich möchte auch keine komplizierten Produkte haben, deren Namen ich nicht aussprechen kann, und bei denen ich nicht verstehe, wie ich sie auftragen oder welche Rituale ich dazu befolgen soll.

3. Mit dieser Marke möchte ich ein Teil der Nachhaltigkeits-Community sein

Bei “Purpose” oder Wirksamkeit geht es ja auch um “große” Ziele und “das Richtige und Gute” tun – zumindest bei mir. Mich hat vor der Gründung bewegt, wie ich mit meiner Ausbildung einen sinnstiftenden Beitrag zu einem nachhaltigen Leben leisten kann.

Das ist nichts für EinzelkämpferInnen, denn die Nachhaltigkeits- und Fairnessgedanken und deren Umsetzung bekommen erst ihre Durchsetzungskraft, wenn viele am gleichen Thema arbeiten oder für das gleiche Ziel kämpfen – und damit wirksam werden.

4. Ich möchte, dass man meine Marke kennt und respektiert/schätzt

Das ist für mein Ego – ich mache etwas für mich, aber ich möchte auch, das andere es bemerken.  Im Beruf geht es oft um Anerkennung und die wünsche ich mir auch.

5. Ich möchte, dass die Firma wächst, damit ich davon leben kann und so arbeiten kann, wie ich es mir wünsche

Nachhaltiges und soziales Wirtschaften waren ein Antrieb zur Gründung meiner Firma – ich möchte ein Arbeitsumfeld nach meinen Vorstellungen schaffen. Für mich und andere – wie das geht, weiß ich noch nicht ganz genau.

Gerade in meinem Wohnort höre ich oft von Menschen, die aus dem Berufsleben ausgestiegen sind, da sie den Arbeitsbedingungen nicht mehr gewachsen waren. Oder ich höre von fehlenden Anerkennungen von Abschlüssen, ich denke an MigrantInnen, die hier kaum in der Öffentlichkeit sichbar sind – also an gut ausgebildete, motivierte Menschen, denen der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt bleibt. Und jedes Mal denke ich: wenn die Firma größer wäre, gäbe es bestimmt eine Aufgabe in der „Wohlfühlwerkstatt“, sodass ich auch für andere Sinn stiften könnte. Vielleicht ist das Sozialromantik.

6. Wenn die Firma groß genug ist, möchte ich gerne den Direkteinkauf von Rohstoffen in den Fokus stellen und weltweite Verbindungen schaffen

Der Einkauf der Rohstoffe in der richtigen Qualität, ist sicher eine der spannendsten Tätigkeiten in meiner Firma. Es gibt viele interessante Partner in der Welt, mit denen wir eng kooperieren könnten. Um im Direkthandel wirksam zu werden, müssen wir nennenswerte Mengen eines Rohstoffes abnehmen können bzw. der Lieferant diese auch produzieren können. Daher ist dies mein angestrebtes Wirksamkeitsziel.

Inspiriert hat mich Anita Roddick, die Gründerin des Body Shop, die Handel mit kleinen Kooperativen getrieben hat, um faire Preise und Arbeitsbedingungen zu unterstützen und auch politische Missstände angesprochen hat- in den 80ern fand ich es toll. Ihre Firma war mehr als ein Kosmetikhersteller.

Ich bin gespannt, welchen Weg wir hierzu gehen werden.

Wo stehe ich heute?

Es fällt mir schwer, das einzuschätzen – habe ich etwas erreicht? Bin ich schon wirksam? Gefühlt noch nicht – siehe oben. Die Weichen sind gestellt, aber vielleicht hören die Schienen auch irgendwo auf?

Erfolg oder Wirksamkeit haben auch viel mit der Erwartungshaltung oder mit Vorbildern zu tun. Rollenvorbilder finde ich hilfreich: ich liebe es, anhand der Erzählungen anderer Menschen, die eigenen Vorstellungen zu erweitern.

Allerdings gab es diese Vorbilder schon bei der Berufswahl und in unserer Familiengründungsphase (bevor das Elterngeld eingeführt wurde) nicht. Mein Mann und ich mussten unseren Weg selber finden. Wir haben so überhaupt nicht ins Schema gepasst – das hat uns befreit.

Also machen wir es mit der Gründung eben wieder ohne Vorbilder. Es kann nur so umgesetzt werden, wie es für mich bzw. für die ganze Familie funktioniert – keine Kredite, kein gekauftes Wachstum, kein Raketenstart. Dauert vielleicht länger, parallel dazu habe ich aber noch meinen Job. Jetzt ist eben zuerst mein Mann vollständig in die Firma eingestiegen.

Wird das alles gelingen? Ich weiß es nicht. Schwebe ich auf rosa Wolken, weil ich meinen Traum umgesetzt haben – nein. Aber es gibt diese erfüllenden Momente, in denen ich genau weiß, warum ich es gemacht habe.

Wo möchte ich im Privaten wirksam werden?

Das Wichtigste erscheint mir, dass ich meinen Töchtern mit dem ganzen Abenteuer “Wohlfühlwerkstatt” zeige, dass man sich nicht selbst unnötig beschränken soll.

Wie oft ich von meinen Kindern schon in der Grundschulzeit gehört habe, DAS kann ich nicht, Mama. Woher weißt Du es, wenn Du es noch nie probiert hast, Kind!
Und ich zeige Ihnen vermutlich, dass “Purpose” auch mit viel Arbeit zusammenhängt…

Offen und frei im Kopf zu sein und darüber hoffentlich ein glückliches Leben führen zu können, das wäre toll und wirksam – für meine Familie und für mich.

Die Kinder haben noch Spaß an Brausepulver!

Vorstellung “Grüne Grazie”: Was und wer ist das?

Diesmal werden wir etwas grundsätzlich und erklären, wer wir eigentlich (und auch uneigentlich) sind.
Es gibt die Vorstellung der Marke “Grüne Grazie” und der Wohlfühlwerkstattt und wer ich eigentlich bin.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Am Anfang eines Jahres kommen wir schon mal ein bisschen in „Statistik-Stimmung“, d.h. wir schauen uns diverse Bereiche etwas genauer an und versuchen, Zusammenhänge, die uns „gefühlt“ schon klar sind, auch in den Zahlen wiederzufinden. Eines dieser Themen ist die Frage, in welchem Umfang unser Glasbehälter-Recycling eigentlich funktioniert. Schon vor der Geburt der „Grünen Grazie“ hatten wir ausführlich diskutiert, wie wir am besten dafür sorgen können, dass unsere Behälter nicht nur recyclingfähig sind, sondern auch ohne den Weg durch den Altglascontainer möglichst häufig (wieder-)verwendet werden. Da wir keine komplexen Systeme kreieren wollten und außerdem fest daran glauben, dass auch unsere Kunden eine Kreislaufwirtschaft wollen, haben wir uns voll auf deren Mitwirkung verlassen. Und siehe da: es funktioniert! Durchschnittlich konnten wir bei jeder Produktionscharge, die in Glastiegel abgefüllt wird, 15% der Gläser aus dem freiwilligen Rücklauf (wieder-)verwenden. Im letzten halben Jahr sprang die Quote sogar auf über 30%!

Auch wenn es alle etwas Mühe kostet (Euch beim Sammeln und Zurückbringen und uns beim Reinigen) können wir dadurch gemeinsam wertvolle Ressourcen im nennenswerten Umfang einsparen.

Blick in unsere Recycling-Gläsersammlung

Jetzt nochmal ganz von vorne: Was ist die „Grüne Grazie“, was die Wohlfühlwerkstatt – und wer bin ich?

Da ich mir vorgenommen habe, dieses Jahr mehr und regelmäßig zu bloggen, will ich wenigstens einmal ein paar grundsätzliche Fragen klären. Wer’s schon weiß, überspringt den Teil einfach.

„Grüne Grazie“ ist meine Produktmarke, die „Wohlfühlwerkstatt“ die dazugehörige Firma und ich bin Imke, Gründerin und Inhaberin. Das wäre die Kurzform.

Das Logo unserer eingetragenen Wort- und Bildmarke “Grüne Grazie”.

Hier die längere Form…

Während der langen Produktentwicklungs- und Gründungsphase entwickelte sich der Arbeitstitel „Wohlfühlwerkstatt“, für den Ort – im praktischen und im übertragenen Sinne – an dem ich meinem Interesse an der Naturkosmetik mit guten Gefühlen nachgehen kann. Wir nennen unsere Werkstatt so und meine Firma heißt auch offiziell „Wohlfühlwerkstatt Dr. Imke Schultz“.

So einfach und von selbst sich der Firmenname ergab, so langwierig war die Suche nach einem passenden Markennamen. Nach Anwendung diverser Kreativitätstechniken wurden diverse Vorschläge von unserem Umfeld – durchaus wohlmeinend – abgelehnt, bevor die „Grüne Grazie“ schließlich das Licht der Welt erblickte. Für uns drückt der Name zum einen aus, dass wir feine, spezielle, handgemachte Produkte mit viel „Herzblut“ herstellen wollen und keine industriellen Methoden anstreben. Zum anderen soll er unseren umfassend nachhaltigen Ansatz betonen: was immer umweltfreundlich gestaltet werden kann, werden wir entsprechend umsetzen!

Während ich das schreibe, drängt es mich geradezu, noch konkreter zu werden. Natürlich schaue ich mir auch viele andere Naturkosmetik-Produkte an. Dabei verursacht es mir fast körperliche Schmerzen, wenn ich sehe, wie Kunden mehr oder weniger hinter’s Licht geführt werden. Beispiel: ich finde ein prinzipiell gutes Produkt, in dem der groß beworbene, angebliche Haupt-„Wirkstoff“ Magnolienextrakt auf der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) ganz am Ende auftaucht – was bedeutet, dass die eingesetzte Menge minimal ist. Ich weiß, dass es Grenzen für die Einsatzmengen von Stoffen gibt, ich verstehe auch wirtschaftliche Zwänge, denen wir alle unterliegen, und es kann auch mal Missverständnisse ohne böse Absicht geben. ABER. Marketing darf aus meiner Sicht nicht auf der Täuschung der Verbraucher beruhen! Diesen Anspruch habe ich an mich und meine Marke – und da will ich überhaupt keine Kompromisse machen. Ich benutze die Sachen ja selbst.

Blick auf die Rohstoffe unseres Tonkabohnenextrakts – der ist in unserer Körpercreme Opulenz eingearbeit.

Nun. Und wer bin ich?

„Im Herzen immer noch norddeutsch und inzwischen 50+“ könnte ein Teil der Antwort sein. Ich fremdle stark damit, mich als „Mamaunternehmerin“ zu sehen – das klingt mir zu sehr nach Lifestyle und Kinderwagen. Tatsächlich habe ich ein Unternehmen, zwei Teenager-Töchter und einen Mann dazu. Vielleicht bin ich eine „Ehefrauunternehmerin“ oder eine „Shepreneur“ oder ein „Femboss“? Vielleicht treibe ich mich aber auch einfach zu viel auf Social Media herum – finden auch meine Töchter. ABER. Ich lese noch Bücher aus Papier und höre bzw. sehe auch noch CDs und DVDs, obwohl Streaming auch sein Gutes hat, indem es mein Interesse an Neuem befriedigt.

Vor der Firmengründung hatte ich weitere Hobbies – z.B. habe ich viele Kleidungsstücke selbst genäht – aber jammern will ich nicht. Ein bisschen mehr Sport, vor allem zum Stressabbau, aber auch um die Beweglichkeit im heraufziehenden Alter zu erhalten, wäre ein Ziel. Vielleicht mache ich auch mal eine Meditationswoche und schreibe darüber…

Der Bücherstapel neben meinem Bett (wächst und wächst).
Meine Heimatstadt Bremerhaven.

Und sonst?

Als Familienevent nehmen wir uns immer mal wieder vor, gemeinsam(!) einen Film zu schauen. Hört sich gut an, ist aber eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Seit meiner Jugendzeit hat sich das Film- und Fernsehenschauen drastisch verändert. Meine Eltern hatten noch eine Skepsis vor zu viel Fernsehen und haben das streng reglementiert, was natürlich zu Überkonsum führte, wenn man sich unbeobachtet wähnte. Aber das Angebot war dafür halbwegs überschaubar und es gab eben nur, was für den jeweiligen Abend in der Programmzeitschrift stand.

Wenn wir aber einen Familienfilm suchen…

Unsere Töchter sehen am liebsten K- oder C-Dramen, das sind asiatische Serienproduktionen, mit typischerweise vielen, vielen Folgen. Taugt also eher nicht für den Familienevent. Außerdem haben die jungen Damen auch innerhalb der KC-Welt noch recht unterschiedliche Vorlieben (guckt mal hier: Zeit). Mein Mann möchte einen Dialogfilm sehen, der im hier und jetzt spielt, ich mag Fantasy und Science-Fiction. Die eine Tochter kann Mord-Krimithemen nicht ertragen und beide sind sich einig, dass es nichts „Peinliches“ sein darf, worunter schon fast jede Art von Beziehungsfilm fällt. Höchstens auf „sanfte Action“ können wir uns einigermaßen einigen – aber „gute“ Filme sind hier dünn gesät. Demokratische Ansätze sind bei vier Wahlberechtigten auch nicht immer zielführend und so dauert die Auswahl dann schon mal länger als der Film. Es kommt auch vor, dass der eigentliche Event auf den nächsten Abend verschoben werden muss, da irgendwer inzwischen zu müde ist…

Ja, zugegeben – man könnte sich alternativ auch Gesellschaftsspielen zuwenden. Hat aber auch seine Tücken. Ich erinnere mich an einen Urlaubsnachmittag, als wir ein nagelneues, „prämiertes“ Spiel testen wollten – keine zwei Stunden später hatten wir die Kurzversion der Anleitung schon fast verstanden.

Welche Familienaktivitäten macht Ihr wirklich gerne zusammen?

Bis demnächst!

Blick über die Weser – auf “die andere Seite” (seit meiner Jugend ein definierter Ort, den jeder kennt).

Winterpflege der Gesichtshaut

Aus aktuellem Anlass durfte ich mich mit dem Thema Winterpflege der Gesichtshaut beschäftigen und es war ganz interessant, den Ursachen der schuppenden und spannenden Haut auf den Grund zu gehen.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Wie schon auf Instagram angedeutet, entwickle ich gerade ein „Grüne Grazie“-Serum. Denn immer wieder fragten mich Kundinnen, ob ich nicht etwas für die Fältchen am Auge habe.

Nun. Die schlechte Nachricht ist, dass Kosmetik leider keine Falten einfach so verschwinden lassen kann. Das hieße sonst Zauberei.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Eine Verbesserung der Hautstruktur ist grundsätzlich schon möglich und im letzten Jahr habe ich mich ausführlich mit der wissenschaftlichen Grundlage zu den Wirkstoffen beschäftigt, die das können sollen. Ja – ich bleibe absichtlich etwas vage.

Alles, was für mich wissenschaftlich Sinn macht und was den Prinzipien der „Grünen Grazie“ entspricht, soll hinein in das neue Zauberelexir. Details werden noch nicht verraten. Die ersten Tests unter dem Arbeitstitel „Bügeleisen“ verliefen gut, aber ich kämpfe noch mit dem Rezept – das will nicht ganz so wie ich. Stay tuned…

Die aktuellen Prototypen des neuen Grüne Grazie Serums mit dem Arbeitstitel “Bügeleisen”.

Hautpflege im Winter

Gestern wurde ich gefragt, wie und womit man speziell im Winter die Haut am besten pflegt. Tatsächlich gab es in dieser Saison bisher kaum Anlässe sich hier im Rhein-Main Gebiet mit Winterkälte auseinanderzusetzen. Aber – jetzt gerade isses kalt und die Haut spannt. Was tun?

Bewegung bei kaltem Wetter erzeugt auf jeden Fall auch rosige Wangen – auch eine Art der Winterpflege.

Was passiert mit der Haut im Winter?

Tiefe Temperaturen führen insbesondere in Verbindung mit Trockenheit i.d.R. zu Gemecker unserer Haut. D.h. es juckt und schuppt. Besonders merken wir die veränderten Umwelteinflüsse an Hautstellen, die der Luft (und/oder dem Sonnenlicht) ausgesetzt sind, wo die Haut sehr dünn ist oder die Kleidung stärker reibt.

Wie Ihr sicher noch aus unseren FAQ wisst (LINK), ist das A und O der Hautgesundheit die Regulation des Feuchtigkeitshaushaltes und der gerät jetzt aus dem Gleichgewicht: Die trockene Luft entzieht der Haut durch Verdunstung Feuchtigkeit und die Kälte drosselt die Produktion des Sebums. Gerade dieser körpereigene Talg hält die Haut aber normalerweise geschmeidig.

Einfach gesprochen ist gerade im Winter alles gut, was die Feuchtigkeitsverdunstung reduziert und die Haut geschmeidig hält.

Was sollte also rein, in die perfekte Winterpflege-Rezeptur?

Der Schutz gegen die Verdunstung wird vor allem durch Fette, Buttern und Wachse in den Cremes erreicht – man nennt den Effekt Okklusion. Umgekehrt heißt das auch, dass feuchte Pflegeprodukte keine gute Idee sind – fetthaltigere Produkte passen jetzt besser.

Hier meine drei konkreten Vorschläge zur Winterpflege:

  1. Unter meinen Gesichtscremes, die es ja in drei Fettstufen (25% „Wiesenessenz“, 30% „Beerenessenz“, 35% „Gartenessenz“) gibt, – würde ich ganz pauschal zur „Gartenessenz“ raten, die wie ein Film auf der Haut liegt (kann man am Tester mal probieren) – ein Effekt, der normalerweise eher bei dünner und älterer Haut gewünscht ist.
  2. Sollte die Haut nicht so viel Pflege benötigen und Ihr schon eine leichtere Creme besitzen, würde ich empfehlen, direkt über die leichtere Creme ein Hautöl aufzutragen. Dann ist das Gefühl auf der Haut insgesamter leichter und die Verdunstung wird auch reduziert.
  3. Oder: wenn es der Haut reicht – bzw. dem Pflegezustand entsprechend – könnt Ihr auch ein Hautöl alleine benutzen (dann aber mit ein paar Tropfen Wasser auftragen).

Tatsächlich halte ich mich gerade an Variante 3.

Habt Ihr noch Anregungen, was Eurer Haut im Winter gut tut? Was macht man eigentlich bei z.B. -40°C? Vermutlich doch eine reine Fettschicht ohne irgendein Wasser auftragen? Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!

Und sonst?

Das Gericht der Woche war definitiv der „lauwarme Schwarzwurzelsalat“.

Die Biokiste unseres Vertrauens hatte entschieden, dass ich mich diese Woche mal mit Schwarzwurzeln auseinandersetzen musste. Da sich mein Kochen vor allem durch Schnelligkeit auszeichnet, war dafür erst am Freitagabend Zeit. Erster Eindruck: eine aus der Erde geborgene Schwarzwurzel hat einen sehr versteckten ästhetischen Wert (ich kannte sie bisher nur aus meiner Kindheit im Dosenformat).

Das beiliegende Rezept gab den Tipp, mit Haushaltshandschuhen zu arbeiten. Gilt natürlich nicht für mich – bin ja kein Weichei. Das Abwaschen der Erde war mir definitiv zu mühselig, ich beginne lieber gleich mit dem Schälen. Yeah – geht super. Handschuhe sind reine Panikmache, ich schäle auch rote Beete „nackig“. Nach der fünften Wurzel legt sich eine gelbliche Schicht auf meine Hände. Na ja, wird langsam dicker – aber nicht so schlimm. Nach der achten Wurzel beginnt der Glibber zu gelieren: auf dem Messer und an der Hand entstehen dunkle Ablagerungen, die an Klebstoff erinnern. Abwischen funktioniert nicht mehr, aber man kann jetzt tolle Fingerklebübungen machen und lustige kleine Bällchen mit dem Zeug formen. Die Hände sehen einen Tag später immer noch aus, wie mit Bräunungscreme behandelt.

Meine Händen nach dem Schwarzwurzelschälen – natürlich ohne Handschuhe.

Und der Salat?

Obwohl das Geschälte zunächst in Zitronenwasser eingelegt und anschließend in Orangensaft gekocht wurde, blieb es erstaunlich geschmacklos – der Salat war nicht schlecht, aber das lag an den anderen Zutaten und der Soße.

Vielleicht sind wir aber auf den nächsten Superfoodhype gestoßen: bizarres Aussehen, eher schwer zu bekommen und zu verarbeiten, wenig Geschmack – hat aber bestimmt irgendeinen Wunderinhaltsstoff…

Bis demnächst!

Jahresrückblick 2022: Abschiede

Kurz vor dem Fertigstellungstermin des Jahresrückblick 2022, kamen mir Zweifel, ob ich dies alles veröffentlichen soll. Das Jahr 2022 brachte viele Neuanfänge und entwickelte eine Menge guter Dynamik in der Familie und im Beruf. In meiner Naturkosmetikmanufaktur Grüne Grazie ging es ebenfalls turbulent zu, was bei einer jungen Firma zu erwarten ist. Allerdings war das dominierende Thema dieses Jahres der Tod meiner Eltern ist. Rein kalendarisch prägte es die Zeit von Ende März bis Anfang Dezember, die Wirkung wird wohl weit darüber hinausgehen. Warum drücke ich den “Veröffentlichen” Button dennoch? Weil das Erlebte so einschneidend ist und alles andere in den Hintergrund gedrängt hat und es möglicherweise vieles erklärt, was ich getan oder nicht getan habe. Vielleicht hat es aber auch einen therapeutischen Wert für mich, Worte für dieses Jahr zu finden.

  • Schöne Neuanfänge bei der Grünen Grazie
  • Ausflüge nach Paris und Berlin haben Freude ins Jahr gebracht
  • Neue Dynamik bei der Grünen Grazie
  • Dynamik im Familienleben
  • Die „gefühlte“ wirtschaftliche Lage im dritten Krisenjahr
  • Der Traum von der Selbständigkeit
  • Energiespeicher auffüllen mit Musik und Büchern
  • Abschied von meiner Mutter
  • Abschied von meinem Vater
  • Meine Kraftquellen und weitere gute Erlebnisse im Jahr 2022
  • Was wartet 2023 auf mich?

Mein Jahresrückblick 2022 

Schöne Neuanfänge bei der Grünen Grazie

Das neue Jahr begann sehr gut für uns. Im Januar brachten wir den Onlineshop ins Laufen, im Februar gab es einen Artikel in der lokalen Zeitung über die Grüne Grazie, (LINK), worauf das Telefon eine Zeit lang nicht stillstand.

Im Sommer hatten wir eine Schulpraktikantin in der Firma, was für uns auch etwas aufregend und neu war. Dies nutzte ich auch dazu, für einige Produktideen, neue Rezepte zu entwerfen, um ihr die ersten Schritte des Entwickelns und Testens zu zeigen. Über den Sommer haben es davon drei potenzielle Neuentwicklungen in die finale Phase geschafft, sind aber noch nicht fertig. Für die ersten Rezeptentwürfe hatte ich auch in Blogs (z.B. von Beautyjagd oder Skincare Inspirations) und Veröffentlichungen gestöbert, um interessante Inhaltsstoffe auszuwählen, die wirklich Sinn machen.

Viele Stunden flossen parallel auch in die Recherche zu den FAQs. Im Gespräch kann ich den einen oder andere Zusammenhang immer schnell erklären, aber für das Niedergeschriebene wollte ich ganz sicher gehen. Also habe ich doch recht gründlich zum Thema Aufbau, Stoffwechsel und Erneuerung der Haut gelesen. Auf unserer Website bekommen die FAQs vermutlich noch gar nicht die richtige Aufmerksamkeit, aber die Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein. Wir planen schon die Zweitnutzung – vermutlich in Blogs oder Videos. Und – ganz wichtig – diese Recherchen haben mir richtig Spaß gemacht!

Der erste Zeitungsartikel über die Grüne Grazie in der Offenbach Post im Februar. Die Reporterin hatte so viele Fotos gemacht und dieses ist es geworden. Immerhin ist der gestresste Ausdruck authentisch.
Wunderschöne Frühjahrsblüten aus dem Garten.

Ausflüge nach Paris und Berlin haben Freude ins Jahr gebracht

Einige Kurzreisen haben mir das Jahr verschönert. Im Februar war ich mit meiner jüngeren Tochter in Berlin. Wir haben die Großstadt sehr genossen: Eastside Gallery, Regierungsviertel, Hamburger Bahnhof, Bowls essen – wir haben alles gemacht. Wie immer war ich erstaunt, wie viel Zeit man in einer Großstadt verbraten kann, nur um von A nach B zu kommen (wenn man sich nicht auskennt). Wir hatten super Wetter, allerdings fühlte ich mich doch leicht angeschlagen. Wie sich dann herausstellte, waren das schon die Vorboten der C-Infektion, die damals en vogue war.

Im Januar und März ging es nach Paris, um meine große Tochter auf ihrem Weg zu ihrem Schüleraufenthalt zu begleiten und die legendären Bahnhofswechsel von Paris zu erleichtern. Da ich touristisch in Paris eigentlich alles gesehen hatte, incl. vor vielen Jahren die Mona Lisa unter einer dicken Glasscheibe, gemeinsam mit vielen, vielen anderen fotografierenden Menschen, fühlte ich keinen Zwang. Ich lief entspannt drauf los, genoss das großartige Wetter und war auf einmal wieder begeistert von der Schönheit der Stadt. Es entstanden diese Momente, in denen alles stimmte – sei es an der Seine, in den engen Straßen oder im Café. So wünscht man sich Reisen immer, aber eigentlich ist das eben nicht planbar, sondern entsteht aus dem Ungeplanten. Mit Sicherheit waren dies zwei der schönsten Erinnerungen an das Jahr

Die Baustelle an Notre Dame, Paris im Januar 2022.
Meine jüngere Tochter vor dem Stadtschloss in Berlin im Februar 2022.

Neue Dynamik bei der Grünen Grazie

Im Mai dieses Jahres hat mein Mann sich endgültig von Vergangenem verabschiedet und einen beruflichen Neuanfang in unserer Firma gewagt. Änderungen bringen immer ein Ungleichgewicht, so auch bei uns. Wir mussten uns wieder neu austarieren: wer ist für was zuständig, wer arbeitet wo, wie machen wir Übergaben etc. Das war und ist aufreibender als ich es mir vorgestellt habe, aber zu zweit bekommt das Geschäft auch eine neue und positive Dynamik. So dass ich hierauf am Ende des Jahres mit Dankbarkeit blicke.

Die Knospe einer Wildrose als Symbol für unseren Neuanfang im Mai.

Dynamik im Familienleben

Durch die Pubertät unserer Töchter (13 und 16 Jahre) ändert sich die Dynamik in der Familie spürbar. Auch wenn wir die Kinder gefühlt erst gestern gewickelt oder in den Kindergarten gebracht haben, ist dies bei näherer Betrachtung schon einige Jahre her. Wir erhalten als Eltern dadurch wieder mehr Freiheit und die Familie entwickelt sich zur Wohngemeinschaft, in der auch die Kinder mehr Pflichten und Aufgaben bekommen.

Unsere ältere Tochter hat im Frühjahr fast 10 Wochen in Frankreich verbracht – es zog und zieht sie in die Welt und es kann gar nicht schnell und weit genug gehen. Ein bittersüßes Gefühl ist dieser erste Abschied von den Kindern.

Die jüngere Tochter will in nichts nachstehen und schreitet auf ihre ganz eigene Weise voran. Für zwei aufregende Wochen hatten wir im Oktober eine französische Austauschschülerin bei uns. Dieses herbeigefieberte Unternehmen kollidierte auf einmal sehr unglücklich mit der geplanten Konfirmation. Meine Tochter hat überlegt und entschieden. Ihr Kommentar: „Mama, Entscheidungen sind scheiße.“

Die Schuhe meiner Töchter am Nikolausvorabend. Dass ich mal DocMartens befüllen würde, hätte ich mir nicht vorstellen können.

Die „gefühlte“ wirtschaftliche Lage im dritten Krisenjahr

Die wirtschaftliche Lage unserer Firma hat sich angefühlt wie das Fahren auf hoher See – ein ständiges Auf und Ab.
Wie konnte es anders sein: auf die zwei Coronajahre folgte jetzt ein Kriegs-Unsicherheitsjahr und das haben wir auch zu spüren bekommen. Wir haben durch die Schließungen vieler Unverpacktläden einige, liebgewonnen Kunden verloren und insgesamt hat sich die Aufbruchstimmung in dieser Branche in eine Krisenstimmung verwandelt.

Diese Stimmung hat unseren Kampfgeist geweckt und führte dazu, dass wir uns überlegt haben, wie wir die Firma trotz allem voranbringen könnten. Wir haben diskutiert und geplant, um herauszufinden, was wir verbessern müssen, was unsere Stärken oder unsere Schwächen sind, welche neuen Wege zu gehen sind. Und es gibt immer etwas zu tun, was sich dann auch positiv auswirkt – das beruhigt.

Wir haben zum Glück immer noch Stammkunden mit gut eingeführten Läden und auch neue Partner gefunden, mit denen wir eine Kooperation starten konnten.

Was wir nicht hatten und wofür ich wirklich dankbar bin, sind existenzielle Nöte. Wir sehen der Zukunft immer noch positiv und gelassen entgegen. Wichtig ist es mir, aus dieser unproduktiven Negativspirale auszubrechen.

Mein Symbolbild für “Stand with Ukraine”, das ich im Februar/März aus einer blauen Tüte und Nazissen improvisiert hatte.

Der Traum von der Selbständigkeit

Naturkosmetik liebe ich, aber die Selbständigkeit hat ihre Romantik absolut verloren.

Nachdem ich zwei Jahre richtig geklotzt hatte, war das Jahr 2022 für mich eher „ruhig“

– da wir eine neue Arbeitsteilung umsetzen mussten

– mein Erstjob die volle Aufmerksamkeit brauchte

– und ich mich persönlich mit so viel elementareren Themen auseinandersetzen musste.

Ohne dieses Zurückstellen der eigenen Firma, wäre ich vermutlich wahnsinnig bzw. krank geworden.

Ich liebe Herausforderungen, wenn ich ahne, dass ich „gut“ sein kann. Für dieses Business muss man/frau in ganz vielen Aspekten richtig gut sein und wenn man da einen hohen Anspruch an sich selbst hat, wird es hart einzuschätzen, wie gut man wirklich ist oder wieviel noch zu machen ist. Es wird schnell unüberschaubar und damit sehr kraftzehrend. Zu diesem Thema habe ich einen super Mini-Podcast gehört, der diesen Zustand „außerhalb der Komfortzone“ gut beschreibt (LINK).

Ich sah mich immer mit einer Teetasse in meinem Kräutergarten umherschlendern und dann ein wenig Creme produzieren. Dann würde ich mich mit netten Menschen unterhalten, die meine Produkte zu schätzen wüssten, und en passant würde ich die Sachen eben verkaufen. Hüstel…tja, so hatte ich mir das gedacht.

Richtig gut geht es mir, wenn ich mich mit Rohstoffen auseinandersetze, an meinen Rezepten tüftele, die Prototypen herstelle und zum Testen verteile. Dabei steige ich auch immer in die Fachliteratur ein und fühle mich in meinem Element. Da weiß ich dann wieder, warum ich Produkte für die Kundinnen entwickle.

Fertige Festshampoos und Cremes in der Werkstatt, nach einer Produktionseinheit.

Energiespeicher auffüllen mit Musik und Büchern

Im Laufe des Jahres waren Musik und „schöne“ Bücher ein Anker für mich. Hört sich banal an, wenn ich das so schreibe, aber ich konnte nichts Anspruchsvolles aushalten, da fingen meine Gedanken immer an zu wandern. Ich brauchte Eskapismus.

Beim Thema Musik habe ich dieses Jahr allerdings extreme Sachen ausprobiert – im Frühjahr war ich mit meiner kleinen Tochter beim K-Pop Festival in Frankfurt. Musikalisch eher anspruchsvoll für Ü50. Die ganze Atmosphäre auf dem Festival war aber sehr angenehm, es war sehr bunt, sehr inklusiv und tolerant. Das hatte mich positiv überrascht.

Anfang des Sommers war ich beim Woodstock der Blasmusik – ein Extrem der anderen Art. Hierfür hatten wir uns drei Bands ausgeguckt und wollten uns vom Rest überraschen lassen. Das hat super funktioniert. Als Andenken hat mein Mann den beliebten Virus mitgebracht.

Im Verlauf des Herbstes bin ich dann auf Nummer sicher gegangen und war noch bei Placebo und Matt Anderson. Gerade das letzte Konzert war der Hammer: Blues, eine Gitarre plus Stimme – mehr braucht es nicht.

Woodstock der Blasmusik im Sommer 2022, auf der Bühne stehen Heavy Hoempa aus den Niederlanden.
Der Bücherstapel auf meinem Nachttisch: unterer Teil undatiert, JK Rowling von Weihnachten 2021, mittlerer Teil undatiert, oberer Teil Herbst/Winter 2022.

Abschied von meiner Mutter

Das Thema des Jahres 2022 ist für mich „Abschiede“. Es fing langsam an mit dem Krieg in der Ukraine, wo ich darüber nachgedacht habe, dass ich bzw. wir uns endgültig von dem Gedanken verabschieden, in einer kriegsfreien Zeit zu leben.

Durch die Coronainfektion, die bei mir mild verlief, kamen bei mir die Gedanken auf, wie es wäre, durch so eine schwere Krankheit von der eigenen körperlichen Unverletzbarkeit Abschied nehmen zu müssen. Wie ausgeliefert man sich fühlen würde, ins Krankenhaus zu kommen und beatmet zu werden. Die Bilder im Fernsehen haben starken Eindruck auf mich gemacht und ich war sehr dankbar über den guten Schutz der Impfung.

Das waren alles nur Gedanken. Sehr real wurde es dann im April, als meine Mutter nach einem Sportunfall ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und eine neue Hüfte eingesetzt bekam. Anfang Mai wollten wir ihren 80. Geburtstag feiern und Ostern hatten wir uns quasi auf dem Parkplatz der Reha verabredet, da Besuche Corona-bedingt nicht möglich waren. Durch widrige Umstände verursacht, musste sie ein zweites Mal operiert werden und lag danach im Koma auf der Intensivstation. Meine Familie und ich waren geschockt. Es war unfassbar für uns – man kann nichts tun. Am Ende konnten wir uns nur noch verabschieden.

Gedenklaterne auf der Beerdigung meiner Mutter im Mai 2022.

Abschied von meinem Vater

Da der Alltag immer wieder schnell seinen Raum fordert – sei es mit den Kindern in der Schule oder im Job, hatte ich mir den Sommerurlaub in Dänemark als Zeitraum vorgestellt, in dem ich das Geschehene verarbeiten wollte.

Auf dem Weg in den Norden, hatten wir auch einen Stopp bei meinem Vater gemacht, um zu sehen, wie es ihm geht und wie er allein zurechtkommt. Es stellte sich raus, dass sein hartnäckiger Husten das Symptom einer Lungenkrebserkrankung im Endstadium war. Die letzten Sommer- und Herbstwochen vergingen wie im Flug. Anfang November mussten wir Abschied nehmen.

Für mich ist dies ein Abschied von allem Schönen, was mit meinen Eltern verbunden war. Der Ort der Kindheit, an den man immer zurückkommen konnte und der Zuflucht geboten hat, ist nicht mehr da, auch wenn das Haus noch steht.

Blumengesteck auf der Beerdigung meines Vaters im Dezember 2022.

Meine Kraftquellen und weitere gute Erlebnisse im Jahr 2022

Durch dieses ganze Jahr wurde ich nicht nur durch meinen Mann und meine Kinder unterstützt, sondern auch durch Freunde. Meine beste Freundin, war immer da, hat mich zur Ablenkung an schöne Orte gefahren und dadurch das ganze Elend erträglicher gemacht. So dass es noch einige schöne Erinnerungen an dieses Jahr gibt, wie zum Beispiel unseren ersten Besuch auf Helgoland.

Naturgemäß habe ich seit dreißig Jahren nicht mehr so viel Zeit mit meinen Geschwistern verbracht, wie in diesem Jahr. Das war gut.

Überraschenderweise sind auch mögliche neue Freundschaften entstanden bzw. wiederbelebt worden. Das war auch gut.

So paradox es mir vorkam, so wurde doch in diesem sehr intensiven Jahr, meine Lust das Leben zu genießen ganz stark. Ich habe weniger Angst, will mich weniger an Dinge klammern, da die schönsten Momente durch das Zusammensein mit lieben Menschen entstehen.

Die Lange Anna auf Helgoland im Sommer 2022.

Was wartet 2023 auf mich?

  • Alles verarbeiten, was im Jahr 2022 passiert ist
  • Unsere erste Fernreise als Familie
  • Viele Konzerte!
  • Lernen Selfies zu machen (laut meiner Töchter dringend notwendig)
  • Das Krachen in meinem Getriebe nicht überhören. Das heißt übersetzt: meine Gesundheit höher schätzen und erhalten, wieder Spaß an der Bewegung finden (ja, ich fand joggen eigentlich mal toll)

UND auf die Grüne Grazie wartet

  • Der Launch meiner drei neuen, fast fertigen Grüne Grazie Produkte – lasst Euch überraschen!
  • Start unserer Blog- und möglicherweise Videoinitiative für mehr Sichtbarkeit

Mein Motto für 2023 lautet daher: Mich auf das Unerwartete freuen und darauf einlassen!

Maximale Transparenz

Naturkosmetik ist ja in aller Munde, man könnte sogar sagen „voll im Trend“. Die diversen Werbebotschaften wollen dazu hauptsächlich ein irgendwie gutes Gefühl wecken, indem Begriffe wie „Natur“, „natürlich“, „Bio“, „nachhaltig“ etc. miteinander verschwurbelt und mit Bildern schöner Menschen, Pflanzen und Landschaften angereichert werden.

Aber mal ehrlich: wer weiß denn so genau, was wirklich mit den Begriffen gemeint ist und warum in welchen Produkten was enthalten ist – und was nicht?

Daran wollen wir arbeiten – auch weil wir sehr regelmäßig Fragen zu diesen Themen gestellt bekommen. Also haben wir uns hingesetzt, die uns bekannten Fragen aufgelistet und eine nach der anderen ehrlich beantwortet. Zum Beispiel klären wir über die Wahrscheinlichkeit allergischer Reaktionen auf und begründen, warum die meisten – aber eben nicht alle – unserer Produkte vegan sind.

Das alles und noch viel mehr steht auf unserer brandneuen Seite „FAQ“, die Ihr unter https://www.gruenegrazie.de/faq findet.

Wir möchten nämlich, dass Eure/Ihre guten Gefühle durch maximale Transparenz – statt durch Geschwurbel – entstehen!

… und natürlich durch die tollen Produkte selbst. 

P.S. Zusätzliche Fragen sind natürlich immer willkommen!

Hintergrund zur Lippenpflege “Schnutenkur”

Im letzten November hatten wir – mehr en passant – unsere neue Lippenpflege „Schnutenkur“ gelauncht!

Sie ist gleich gut angekommen, was sicherlich auch an der Jahreszeit lag. Es ging alles so schnell und seitdem tüftele ich schon wieder an weiteren Produkten. Aber trotzdem möchte ich Euch die Entstehungsgeschichte dieses „kleinen Meilensteins“ nicht vorenthalten.

Den Anstoß gab eine gute Freundin, die meinte, dass unsere feste Handcreme auch hervorragend als Lippenpflege funktioniert. Auch wenn das tatsächlich stimmt, fand ich persönlich diese feste Variante nicht pflegend genug für die Lippen: mir schwebte eher etwas Geschmeidiges und frisch Schmeckendes vor.

(Aber tut Euch bitte keinen Zwang an und probiert es ruhig auch mal mit der festen Handcreme…)

Es sollte also geschmeidig werden und frisch schmecken. Daher brauchte das Rezept auf jeden Fall mehr Öl! In diesem Fall kamen dafür Jojoba-, Mandel- und Rizinusöl zum Einsatz, was nicht nur sehr pflegend wirkt, sondern auch einen schönen leichten Glanz ergibt. Für den frischen Geschmack sorgt das ätherische Krauseminzöl, das ein bisschen an „Wrigley Spearmint“ erinnert. Minzen sind eine meiner liebsten Gartenkräuter und ich kann gar nicht genug davon bekommen. Wenn sie im Hochbeet nur nicht so extrem raumgreifend wären… Aber das ist ein anderes Thema.

Als besonderen Clou – sonst wäre es kein Produkt der „Grünen Grazie“ – habe ich noch zwei echte „Creme-Veredler“ hinzugefügt!

Der Kamilleblütenauszug in Aprikosenkernöl schützt die Lippen in jeder Jahreszeit, denn die Kamille enthält alpha-Bisabolol, an dessen anti-entzündlicher Wirkung es keinen Zweifel gibt. Es ist die perfekte Soforthilfe, wenn die Haut durch trockene Luft oder Sonneneinstrahlung gereizt oder gar aufgesprungen ist.

Das Wildrosenöl unterstützt anschließend die Regeneration der betroffenen Hautpartien und mindert außerdem die Entstehung von Pigmentflecken

Sehr lange haben wir auch über die insgesamt nachhaltigste Verpackung diskutiert. Die Vorteile des Verzichts auf unnötiges Plastik sind bekannt. Schaut man sich einen typischen Lippenpflegestift in der klassischen Plastikummantelung genauer an, wird man feststellen, dass das Verhältnis Plastik zu Cremeinhalt gerade hier besonders ungünstig ist. Alternative Hülsen aus Pappe verlieren in der häufigen Anwendung schnell ihre Festigkeit und optische Attraktivität – und die zweite Creme-Hälfte muss man leider mit dem Finger „herauspulen“. Deshalb haben wir uns schließlich erneut für den wiederverwendbaren Glastiegel entschieden – unsere Rücklaufquoten bei den bisherigen Produkten in Glastiegeln unterstützen uns in dieser Entscheidung. Vielen Dank an alle ZurückbringerInnen!

Also seid gut zu Euch und gönnt den Schnuten eine Kur!

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