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Autor: Imke Schultz

Wie will ich als Gründerin der “Grünen Grazie” wirksam werden?

“Wie will ich in dieser Welt positiv wirksam werden?” – zur Beantwortung dieser Frage habe ich mir 72 Stunden Zeit genommen, als Teilnehmerin der Blog-Challenge von Judith Peters.

Dieses Thema kann sich auf verschiedenste Bereiche des Lebens erstrecken, es gibt nicht nur DIE eine Bestimmung oder Wirksamkeit. Ich habe gerade im Zusammenhang mit meiner Arbeit oft über meine Wirksamkeit und die Sinnhaftigkeit meines Tuns nachgedacht. Daher steht bei mir die Gründung meiner eigenen Firma im Fokus. Alleine in diesem Kontext, fiel mir schon so viel ein, dass ich mich darauf konzentriere.

Wo komme ich her?

Ich habe mich immer für Vieles interessiert, war neugierig und mein Weg hätte ganz unterschiedlich ausfallen können. Hätte ich alles verwirklichen sollen, was ich mir vorstellen konnte? Sind mir viele tolle Chancen entgangen, habe ich mein Potential nicht ausgechöpft, habe ich etwa meine Bestimmung verpasst? Inzwischen bin ich Realistin: Viele Tätigkeiten, Berufe oder Lebenswege sind nur scheinbar einfach oder kommen leicht erreichbar vor, da man die Tücken und die Arbeit, die dahinter stehen, aus der Entfernung nicht erkennen kann. Daher ist es gut, dass ich nicht Modedesingerin oder Gartenbauerin geworden bin. Ich kann mich inwzischen selber kritisch hinterfragen: wie risikobereit wäre ich denn gewesen, wie kreativ bin ich wirklich, könnte ich das wirklich durchalten?

Nach dem Abi habe ich Chemie studiert und während des Studiums gedacht – wie komme ich da bloß wieder raus? Zwar hatte ich das Facht studiert, um “irgendwas mit Kosmetik” zu machen, aber das Ziel ging mit der Zeit verloren. Viel später habe ich dann mit der Gründung meiner Firma einen Weg gefunden, den langgehegten Wunsch “was mit Kosmetik” zu machen und das Erreichte zu verbinden.

Angetrieben durch die Sinnfrage und mein Alter, hatte ich dann in 2016 den Mut zur Veränderung – auch wirklich in die Umsetzung zu gehen. Mir war klar: jetzt oder nie! … und zum Glück wusste ich nicht sooo genau, was mich erwarten würde. Was war der Plan? So lange weiterzumachen, bis es nicht mehr geht.

Wie stelle ich mir die Entwicklung meiner Firma vor? Was möchte ich mit ihr bewirken?

Habe ich durch die Gründung meiner Firma – der „Wohlfühlwerkstatt“ – jetzt schon meine Wirksamkeit erreicht? Hmm, es fühlt sich noch nicht so an.

Hier sind sechs Aspekte, die die Firma bzw. ich erreichen sollten, um wirklich “wirksam” zu sein:

1. Meine Naturkosmetik soll überzeugen

Das ist der Grundstein – die Produkte müssen funktionieren, sie müssen genauso gut funktionieren, wie andere, herkömmliche Produkte, um Kunden von nachhaltiger Naturkosmetik zu überzeugen. Das ist ein hoher, aber notwendiger Anspruch. Gerade im ersten Jahr hatte ich damit viel zu tun und ich bin immer noch am Optimieren.

Das Sortiment der Grünen Grazie – hier beim Königinnentag in Otzberg

2. Die Marke soll mit Selbst-Akzeptanz und Wohlfühlen verbunden werden

Als ich die Produkte entworfen habe, dachte ich viel über die mir bekannte Kosmetik und die damit einhergehenden Aussagen nach. Meine Firma heißt “Wohlfühlwerkstatt” aus gutem Grund:
Das Arbeits- und Familienleben ist für die Eltern stressig genug, man findet kaum oder nur sehr wenig Zeit für sich und in dieser knappen Zeit benutze ich dann Produkte, die mir permanent implizit oder explizit suggerieren, klein und unvollkommen zu sein? Das darf nicht sein! Jeder Mensch ist genauso richtig wie er/sie ist und sollte sich in seiner Haut wohlfühlen. Er DARF sich so akzeptieren wie er ist und akzeptiert werden.

Ich möchte auch keine komplizierten Produkte haben, deren Namen ich nicht aussprechen kann, und bei denen ich nicht verstehe, wie ich sie auftragen oder welche Rituale ich dazu befolgen soll.

3. Mit dieser Marke möchte ich ein Teil der Nachhaltigkeits-Community sein

Bei “Purpose” oder Wirksamkeit geht es ja auch um “große” Ziele und “das Richtige und Gute” tun – zumindest bei mir. Mich hat vor der Gründung bewegt, wie ich mit meiner Ausbildung einen sinnstiftenden Beitrag zu einem nachhaltigen Leben leisten kann.

Das ist nichts für EinzelkämpferInnen, denn die Nachhaltigkeits- und Fairnessgedanken und deren Umsetzung bekommen erst ihre Durchsetzungskraft, wenn viele am gleichen Thema arbeiten oder für das gleiche Ziel kämpfen – und damit wirksam werden.

4. Ich möchte, dass man meine Marke kennt und respektiert/schätzt

Das ist für mein Ego – ich mache etwas für mich, aber ich möchte auch, das andere es bemerken.  Im Beruf geht es oft um Anerkennung und die wünsche ich mir auch.

5. Ich möchte, dass die Firma wächst, damit ich davon leben kann und so arbeiten kann, wie ich es mir wünsche

Nachhaltiges und soziales Wirtschaften waren ein Antrieb zur Gründung meiner Firma – ich möchte ein Arbeitsumfeld nach meinen Vorstellungen schaffen. Für mich und andere – wie das geht, weiß ich noch nicht ganz genau.

Gerade in meinem Wohnort höre ich oft von Menschen, die aus dem Berufsleben ausgestiegen sind, da sie den Arbeitsbedingungen nicht mehr gewachsen waren. Oder ich höre von fehlenden Anerkennungen von Abschlüssen, ich denke an MigrantInnen, die hier kaum in der Öffentlichkeit sichbar sind – also an gut ausgebildete, motivierte Menschen, denen der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt bleibt. Und jedes Mal denke ich: wenn die Firma größer wäre, gäbe es bestimmt eine Aufgabe in der „Wohlfühlwerkstatt“, sodass ich auch für andere Sinn stiften könnte. Vielleicht ist das Sozialromantik.

6. Wenn die Firma groß genug ist, möchte ich gerne den Direkteinkauf von Rohstoffen in den Fokus stellen und weltweite Verbindungen schaffen

Der Einkauf der Rohstoffe in der richtigen Qualität, ist sicher eine der spannendsten Tätigkeiten in meiner Firma. Es gibt viele interessante Partner in der Welt, mit denen wir eng kooperieren könnten. Um im Direkthandel wirksam zu werden, müssen wir nennenswerte Mengen eines Rohstoffes abnehmen können bzw. der Lieferant diese auch produzieren können. Daher ist dies mein angestrebtes Wirksamkeitsziel.

Inspiriert hat mich Anita Roddick, die Gründerin des Body Shop, die Handel mit kleinen Kooperativen getrieben hat, um faire Preise und Arbeitsbedingungen zu unterstützen und auch politische Missstände angesprochen hat- in den 80ern fand ich es toll. Ihre Firma war mehr als ein Kosmetikhersteller.

Ich bin gespannt, welchen Weg wir hierzu gehen werden.

Wo stehe ich heute?

Es fällt mir schwer, das einzuschätzen – habe ich etwas erreicht? Bin ich schon wirksam? Gefühlt noch nicht – siehe oben. Die Weichen sind gestellt, aber vielleicht hören die Schienen auch irgendwo auf?

Erfolg oder Wirksamkeit haben auch viel mit der Erwartungshaltung oder mit Vorbildern zu tun. Rollenvorbilder finde ich hilfreich: ich liebe es, anhand der Erzählungen anderer Menschen, die eigenen Vorstellungen zu erweitern.

Allerdings gab es diese Vorbilder schon bei der Berufswahl und in unserer Familiengründungsphase (bevor das Elterngeld eingeführt wurde) nicht. Mein Mann und ich mussten unseren Weg selber finden. Wir haben so überhaupt nicht ins Schema gepasst – das hat uns befreit.

Also machen wir es mit der Gründung eben wieder ohne Vorbilder. Es kann nur so umgesetzt werden, wie es für mich bzw. für die ganze Familie funktioniert – keine Kredite, kein gekauftes Wachstum, kein Raketenstart. Dauert vielleicht länger, parallel dazu habe ich aber noch meinen Job. Jetzt ist eben zuerst mein Mann vollständig in die Firma eingestiegen.

Wird das alles gelingen? Ich weiß es nicht. Schwebe ich auf rosa Wolken, weil ich meinen Traum umgesetzt haben – nein. Aber es gibt diese erfüllenden Momente, in denen ich genau weiß, warum ich es gemacht habe.

Wo möchte ich im Privaten wirksam werden?

Das Wichtigste erscheint mir, dass ich meinen Töchtern mit dem ganzen Abenteuer “Wohlfühlwerkstatt” zeige, dass man sich nicht selbst unnötig beschränken soll.

Wie oft ich von meinen Kindern schon in der Grundschulzeit gehört habe, DAS kann ich nicht, Mama. Woher weißt Du es, wenn Du es noch nie probiert hast, Kind!
Und ich zeige Ihnen vermutlich, dass “Purpose” auch mit viel Arbeit zusammenhängt…

Offen und frei im Kopf zu sein und darüber hoffentlich ein glückliches Leben führen zu können, das wäre toll und wirksam – für meine Familie und für mich.

Die Kinder haben noch Spaß an Brausepulver!

Vorstellung “Grüne Grazie”: Was und wer ist das?

Diesmal werden wir etwas grundsätzlich und erklären, wer wir eigentlich (und auch uneigentlich) sind.
Es gibt die Vorstellung der Marke “Grüne Grazie” und der Wohlfühlwerkstattt und wer ich eigentlich bin.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Am Anfang eines Jahres kommen wir schon mal ein bisschen in „Statistik-Stimmung“, d.h. wir schauen uns diverse Bereiche etwas genauer an und versuchen, Zusammenhänge, die uns „gefühlt“ schon klar sind, auch in den Zahlen wiederzufinden. Eines dieser Themen ist die Frage, in welchem Umfang unser Glasbehälter-Recycling eigentlich funktioniert. Schon vor der Geburt der „Grünen Grazie“ hatten wir ausführlich diskutiert, wie wir am besten dafür sorgen können, dass unsere Behälter nicht nur recyclingfähig sind, sondern auch ohne den Weg durch den Altglascontainer möglichst häufig (wieder-)verwendet werden. Da wir keine komplexen Systeme kreieren wollten und außerdem fest daran glauben, dass auch unsere Kunden eine Kreislaufwirtschaft wollen, haben wir uns voll auf deren Mitwirkung verlassen. Und siehe da: es funktioniert! Durchschnittlich konnten wir bei jeder Produktionscharge, die in Glastiegel abgefüllt wird, 15% der Gläser aus dem freiwilligen Rücklauf (wieder-)verwenden. Im letzten halben Jahr sprang die Quote sogar auf über 30%!

Auch wenn es alle etwas Mühe kostet (Euch beim Sammeln und Zurückbringen und uns beim Reinigen) können wir dadurch gemeinsam wertvolle Ressourcen im nennenswerten Umfang einsparen.

Blick in unsere Recycling-Gläsersammlung

Jetzt nochmal ganz von vorne: Was ist die „Grüne Grazie“, was die Wohlfühlwerkstatt – und wer bin ich?

Da ich mir vorgenommen habe, dieses Jahr mehr und regelmäßig zu bloggen, will ich wenigstens einmal ein paar grundsätzliche Fragen klären. Wer’s schon weiß, überspringt den Teil einfach.

„Grüne Grazie“ ist meine Produktmarke, die „Wohlfühlwerkstatt“ die dazugehörige Firma und ich bin Imke, Gründerin und Inhaberin. Das wäre die Kurzform.

Das Logo unserer eingetragenen Wort- und Bildmarke “Grüne Grazie”.

Hier die längere Form…

Während der langen Produktentwicklungs- und Gründungsphase entwickelte sich der Arbeitstitel „Wohlfühlwerkstatt“, für den Ort – im praktischen und im übertragenen Sinne – an dem ich meinem Interesse an der Naturkosmetik mit guten Gefühlen nachgehen kann. Wir nennen unsere Werkstatt so und meine Firma heißt auch offiziell „Wohlfühlwerkstatt Dr. Imke Schultz“.

So einfach und von selbst sich der Firmenname ergab, so langwierig war die Suche nach einem passenden Markennamen. Nach Anwendung diverser Kreativitätstechniken wurden diverse Vorschläge von unserem Umfeld – durchaus wohlmeinend – abgelehnt, bevor die „Grüne Grazie“ schließlich das Licht der Welt erblickte. Für uns drückt der Name zum einen aus, dass wir feine, spezielle, handgemachte Produkte mit viel „Herzblut“ herstellen wollen und keine industriellen Methoden anstreben. Zum anderen soll er unseren umfassend nachhaltigen Ansatz betonen: was immer umweltfreundlich gestaltet werden kann, werden wir entsprechend umsetzen!

Während ich das schreibe, drängt es mich geradezu, noch konkreter zu werden. Natürlich schaue ich mir auch viele andere Naturkosmetik-Produkte an. Dabei verursacht es mir fast körperliche Schmerzen, wenn ich sehe, wie Kunden mehr oder weniger hinter’s Licht geführt werden. Beispiel: ich finde ein prinzipiell gutes Produkt, in dem der groß beworbene, angebliche Haupt-„Wirkstoff“ Magnolienextrakt auf der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) ganz am Ende auftaucht – was bedeutet, dass die eingesetzte Menge minimal ist. Ich weiß, dass es Grenzen für die Einsatzmengen von Stoffen gibt, ich verstehe auch wirtschaftliche Zwänge, denen wir alle unterliegen, und es kann auch mal Missverständnisse ohne böse Absicht geben. ABER. Marketing darf aus meiner Sicht nicht auf der Täuschung der Verbraucher beruhen! Diesen Anspruch habe ich an mich und meine Marke – und da will ich überhaupt keine Kompromisse machen. Ich benutze die Sachen ja selbst.

Blick auf die Rohstoffe unseres Tonkabohnenextrakts – der ist in unserer Körpercreme Opulenz eingearbeit.

Nun. Und wer bin ich?

„Im Herzen immer noch norddeutsch und inzwischen 50+“ könnte ein Teil der Antwort sein. Ich fremdle stark damit, mich als „Mamaunternehmerin“ zu sehen – das klingt mir zu sehr nach Lifestyle und Kinderwagen. Tatsächlich habe ich ein Unternehmen, zwei Teenager-Töchter und einen Mann dazu. Vielleicht bin ich eine „Ehefrauunternehmerin“ oder eine „Shepreneur“ oder ein „Femboss“? Vielleicht treibe ich mich aber auch einfach zu viel auf Social Media herum – finden auch meine Töchter. ABER. Ich lese noch Bücher aus Papier und höre bzw. sehe auch noch CDs und DVDs, obwohl Streaming auch sein Gutes hat, indem es mein Interesse an Neuem befriedigt.

Vor der Firmengründung hatte ich weitere Hobbies – z.B. habe ich viele Kleidungsstücke selbst genäht – aber jammern will ich nicht. Ein bisschen mehr Sport, vor allem zum Stressabbau, aber auch um die Beweglichkeit im heraufziehenden Alter zu erhalten, wäre ein Ziel. Vielleicht mache ich auch mal eine Meditationswoche und schreibe darüber…

Der Bücherstapel neben meinem Bett (wächst und wächst).
Meine Heimatstadt Bremerhaven.

Und sonst?

Als Familienevent nehmen wir uns immer mal wieder vor, gemeinsam(!) einen Film zu schauen. Hört sich gut an, ist aber eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Seit meiner Jugendzeit hat sich das Film- und Fernsehenschauen drastisch verändert. Meine Eltern hatten noch eine Skepsis vor zu viel Fernsehen und haben das streng reglementiert, was natürlich zu Überkonsum führte, wenn man sich unbeobachtet wähnte. Aber das Angebot war dafür halbwegs überschaubar und es gab eben nur, was für den jeweiligen Abend in der Programmzeitschrift stand.

Wenn wir aber einen Familienfilm suchen…

Unsere Töchter sehen am liebsten K- oder C-Dramen, das sind asiatische Serienproduktionen, mit typischerweise vielen, vielen Folgen. Taugt also eher nicht für den Familienevent. Außerdem haben die jungen Damen auch innerhalb der KC-Welt noch recht unterschiedliche Vorlieben (guckt mal hier: Zeit). Mein Mann möchte einen Dialogfilm sehen, der im hier und jetzt spielt, ich mag Fantasy und Science-Fiction. Die eine Tochter kann Mord-Krimithemen nicht ertragen und beide sind sich einig, dass es nichts „Peinliches“ sein darf, worunter schon fast jede Art von Beziehungsfilm fällt. Höchstens auf „sanfte Action“ können wir uns einigermaßen einigen – aber „gute“ Filme sind hier dünn gesät. Demokratische Ansätze sind bei vier Wahlberechtigten auch nicht immer zielführend und so dauert die Auswahl dann schon mal länger als der Film. Es kommt auch vor, dass der eigentliche Event auf den nächsten Abend verschoben werden muss, da irgendwer inzwischen zu müde ist…

Ja, zugegeben – man könnte sich alternativ auch Gesellschaftsspielen zuwenden. Hat aber auch seine Tücken. Ich erinnere mich an einen Urlaubsnachmittag, als wir ein nagelneues, „prämiertes“ Spiel testen wollten – keine zwei Stunden später hatten wir die Kurzversion der Anleitung schon fast verstanden.

Welche Familienaktivitäten macht Ihr wirklich gerne zusammen?

Bis demnächst!

Blick über die Weser – auf “die andere Seite” (seit meiner Jugend ein definierter Ort, den jeder kennt).

Winterpflege der Gesichtshaut

Aus aktuellem Anlass durfte ich mich mit dem Thema Winterpflege der Gesichtshaut beschäftigen und es war ganz interessant, den Ursachen der schuppenden und spannenden Haut auf den Grund zu gehen.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Wie schon auf Instagram angedeutet, entwickle ich gerade ein „Grüne Grazie“-Serum. Denn immer wieder fragten mich Kundinnen, ob ich nicht etwas für die Fältchen am Auge habe.

Nun. Die schlechte Nachricht ist, dass Kosmetik leider keine Falten einfach so verschwinden lassen kann. Das hieße sonst Zauberei.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Eine Verbesserung der Hautstruktur ist grundsätzlich schon möglich und im letzten Jahr habe ich mich ausführlich mit der wissenschaftlichen Grundlage zu den Wirkstoffen beschäftigt, die das können sollen. Ja – ich bleibe absichtlich etwas vage.

Alles, was für mich wissenschaftlich Sinn macht und was den Prinzipien der „Grünen Grazie“ entspricht, soll hinein in das neue Zauberelexir. Details werden noch nicht verraten. Die ersten Tests unter dem Arbeitstitel „Bügeleisen“ verliefen gut, aber ich kämpfe noch mit dem Rezept – das will nicht ganz so wie ich. Stay tuned…

Die aktuellen Prototypen des neuen Grüne Grazie Serums mit dem Arbeitstitel “Bügeleisen”.

Hautpflege im Winter

Gestern wurde ich gefragt, wie und womit man speziell im Winter die Haut am besten pflegt. Tatsächlich gab es in dieser Saison bisher kaum Anlässe sich hier im Rhein-Main Gebiet mit Winterkälte auseinanderzusetzen. Aber – jetzt gerade isses kalt und die Haut spannt. Was tun?

Bewegung bei kaltem Wetter erzeugt auf jeden Fall auch rosige Wangen – auch eine Art der Winterpflege.

Was passiert mit der Haut im Winter?

Tiefe Temperaturen führen insbesondere in Verbindung mit Trockenheit i.d.R. zu Gemecker unserer Haut. D.h. es juckt und schuppt. Besonders merken wir die veränderten Umwelteinflüsse an Hautstellen, die der Luft (und/oder dem Sonnenlicht) ausgesetzt sind, wo die Haut sehr dünn ist oder die Kleidung stärker reibt.

Wie Ihr sicher noch aus unseren FAQ wisst (LINK), ist das A und O der Hautgesundheit die Regulation des Feuchtigkeitshaushaltes und der gerät jetzt aus dem Gleichgewicht: Die trockene Luft entzieht der Haut durch Verdunstung Feuchtigkeit und die Kälte drosselt die Produktion des Sebums. Gerade dieser körpereigene Talg hält die Haut aber normalerweise geschmeidig.

Einfach gesprochen ist gerade im Winter alles gut, was die Feuchtigkeitsverdunstung reduziert und die Haut geschmeidig hält.

Was sollte also rein, in die perfekte Winterpflege-Rezeptur?

Der Schutz gegen die Verdunstung wird vor allem durch Fette, Buttern und Wachse in den Cremes erreicht – man nennt den Effekt Okklusion. Umgekehrt heißt das auch, dass feuchte Pflegeprodukte keine gute Idee sind – fetthaltigere Produkte passen jetzt besser.

Hier meine drei konkreten Vorschläge zur Winterpflege:

  1. Unter meinen Gesichtscremes, die es ja in drei Fettstufen (25% „Wiesenessenz“, 30% „Beerenessenz“, 35% „Gartenessenz“) gibt, – würde ich ganz pauschal zur „Gartenessenz“ raten, die wie ein Film auf der Haut liegt (kann man am Tester mal probieren) – ein Effekt, der normalerweise eher bei dünner und älterer Haut gewünscht ist.
  2. Sollte die Haut nicht so viel Pflege benötigen und Ihr schon eine leichtere Creme besitzen, würde ich empfehlen, direkt über die leichtere Creme ein Hautöl aufzutragen. Dann ist das Gefühl auf der Haut insgesamter leichter und die Verdunstung wird auch reduziert.
  3. Oder: wenn es der Haut reicht – bzw. dem Pflegezustand entsprechend – könnt Ihr auch ein Hautöl alleine benutzen (dann aber mit ein paar Tropfen Wasser auftragen).

Tatsächlich halte ich mich gerade an Variante 3.

Habt Ihr noch Anregungen, was Eurer Haut im Winter gut tut? Was macht man eigentlich bei z.B. -40°C? Vermutlich doch eine reine Fettschicht ohne irgendein Wasser auftragen? Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!

Und sonst?

Das Gericht der Woche war definitiv der „lauwarme Schwarzwurzelsalat“.

Die Biokiste unseres Vertrauens hatte entschieden, dass ich mich diese Woche mal mit Schwarzwurzeln auseinandersetzen musste. Da sich mein Kochen vor allem durch Schnelligkeit auszeichnet, war dafür erst am Freitagabend Zeit. Erster Eindruck: eine aus der Erde geborgene Schwarzwurzel hat einen sehr versteckten ästhetischen Wert (ich kannte sie bisher nur aus meiner Kindheit im Dosenformat).

Das beiliegende Rezept gab den Tipp, mit Haushaltshandschuhen zu arbeiten. Gilt natürlich nicht für mich – bin ja kein Weichei. Das Abwaschen der Erde war mir definitiv zu mühselig, ich beginne lieber gleich mit dem Schälen. Yeah – geht super. Handschuhe sind reine Panikmache, ich schäle auch rote Beete „nackig“. Nach der fünften Wurzel legt sich eine gelbliche Schicht auf meine Hände. Na ja, wird langsam dicker – aber nicht so schlimm. Nach der achten Wurzel beginnt der Glibber zu gelieren: auf dem Messer und an der Hand entstehen dunkle Ablagerungen, die an Klebstoff erinnern. Abwischen funktioniert nicht mehr, aber man kann jetzt tolle Fingerklebübungen machen und lustige kleine Bällchen mit dem Zeug formen. Die Hände sehen einen Tag später immer noch aus, wie mit Bräunungscreme behandelt.

Meine Händen nach dem Schwarzwurzelschälen – natürlich ohne Handschuhe.

Und der Salat?

Obwohl das Geschälte zunächst in Zitronenwasser eingelegt und anschließend in Orangensaft gekocht wurde, blieb es erstaunlich geschmacklos – der Salat war nicht schlecht, aber das lag an den anderen Zutaten und der Soße.

Vielleicht sind wir aber auf den nächsten Superfoodhype gestoßen: bizarres Aussehen, eher schwer zu bekommen und zu verarbeiten, wenig Geschmack – hat aber bestimmt irgendeinen Wunderinhaltsstoff…

Bis demnächst!

Jahresrückblick 2022: Abschiede

Kurz vor dem Fertigstellungstermin des Jahresrückblick 2022, kamen mir Zweifel, ob ich dies alles veröffentlichen soll. Das Jahr 2022 brachte viele Neuanfänge und entwickelte eine Menge guter Dynamik in der Familie und im Beruf. In meiner Naturkosmetikmanufaktur Grüne Grazie ging es ebenfalls turbulent zu, was bei einer jungen Firma zu erwarten ist. Allerdings war das dominierende Thema dieses Jahres der Tod meiner Eltern ist. Rein kalendarisch prägte es die Zeit von Ende März bis Anfang Dezember, die Wirkung wird wohl weit darüber hinausgehen. Warum drücke ich den “Veröffentlichen” Button dennoch? Weil das Erlebte so einschneidend ist und alles andere in den Hintergrund gedrängt hat und es möglicherweise vieles erklärt, was ich getan oder nicht getan habe. Vielleicht hat es aber auch einen therapeutischen Wert für mich, Worte für dieses Jahr zu finden.

  • Schöne Neuanfänge bei der Grünen Grazie
  • Ausflüge nach Paris und Berlin haben Freude ins Jahr gebracht
  • Neue Dynamik bei der Grünen Grazie
  • Dynamik im Familienleben
  • Die „gefühlte“ wirtschaftliche Lage im dritten Krisenjahr
  • Der Traum von der Selbständigkeit
  • Energiespeicher auffüllen mit Musik und Büchern
  • Abschied von meiner Mutter
  • Abschied von meinem Vater
  • Meine Kraftquellen und weitere gute Erlebnisse im Jahr 2022
  • Was wartet 2023 auf mich?

Mein Jahresrückblick 2022 

Schöne Neuanfänge bei der Grünen Grazie

Das neue Jahr begann sehr gut für uns. Im Januar brachten wir den Onlineshop ins Laufen, im Februar gab es einen Artikel in der lokalen Zeitung über die Grüne Grazie, (LINK), worauf das Telefon eine Zeit lang nicht stillstand.

Im Sommer hatten wir eine Schulpraktikantin in der Firma, was für uns auch etwas aufregend und neu war. Dies nutzte ich auch dazu, für einige Produktideen, neue Rezepte zu entwerfen, um ihr die ersten Schritte des Entwickelns und Testens zu zeigen. Über den Sommer haben es davon drei potenzielle Neuentwicklungen in die finale Phase geschafft, sind aber noch nicht fertig. Für die ersten Rezeptentwürfe hatte ich auch in Blogs (z.B. von Beautyjagd oder Skincare Inspirations) und Veröffentlichungen gestöbert, um interessante Inhaltsstoffe auszuwählen, die wirklich Sinn machen.

Viele Stunden flossen parallel auch in die Recherche zu den FAQs. Im Gespräch kann ich den einen oder andere Zusammenhang immer schnell erklären, aber für das Niedergeschriebene wollte ich ganz sicher gehen. Also habe ich doch recht gründlich zum Thema Aufbau, Stoffwechsel und Erneuerung der Haut gelesen. Auf unserer Website bekommen die FAQs vermutlich noch gar nicht die richtige Aufmerksamkeit, aber die Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein. Wir planen schon die Zweitnutzung – vermutlich in Blogs oder Videos. Und – ganz wichtig – diese Recherchen haben mir richtig Spaß gemacht!

Der erste Zeitungsartikel über die Grüne Grazie in der Offenbach Post im Februar. Die Reporterin hatte so viele Fotos gemacht und dieses ist es geworden. Immerhin ist der gestresste Ausdruck authentisch.
Wunderschöne Frühjahrsblüten aus dem Garten.

Ausflüge nach Paris und Berlin haben Freude ins Jahr gebracht

Einige Kurzreisen haben mir das Jahr verschönert. Im Februar war ich mit meiner jüngeren Tochter in Berlin. Wir haben die Großstadt sehr genossen: Eastside Gallery, Regierungsviertel, Hamburger Bahnhof, Bowls essen – wir haben alles gemacht. Wie immer war ich erstaunt, wie viel Zeit man in einer Großstadt verbraten kann, nur um von A nach B zu kommen (wenn man sich nicht auskennt). Wir hatten super Wetter, allerdings fühlte ich mich doch leicht angeschlagen. Wie sich dann herausstellte, waren das schon die Vorboten der C-Infektion, die damals en vogue war.

Im Januar und März ging es nach Paris, um meine große Tochter auf ihrem Weg zu ihrem Schüleraufenthalt zu begleiten und die legendären Bahnhofswechsel von Paris zu erleichtern. Da ich touristisch in Paris eigentlich alles gesehen hatte, incl. vor vielen Jahren die Mona Lisa unter einer dicken Glasscheibe, gemeinsam mit vielen, vielen anderen fotografierenden Menschen, fühlte ich keinen Zwang. Ich lief entspannt drauf los, genoss das großartige Wetter und war auf einmal wieder begeistert von der Schönheit der Stadt. Es entstanden diese Momente, in denen alles stimmte – sei es an der Seine, in den engen Straßen oder im Café. So wünscht man sich Reisen immer, aber eigentlich ist das eben nicht planbar, sondern entsteht aus dem Ungeplanten. Mit Sicherheit waren dies zwei der schönsten Erinnerungen an das Jahr

Die Baustelle an Notre Dame, Paris im Januar 2022.
Meine jüngere Tochter vor dem Stadtschloss in Berlin im Februar 2022.

Neue Dynamik bei der Grünen Grazie

Im Mai dieses Jahres hat mein Mann sich endgültig von Vergangenem verabschiedet und einen beruflichen Neuanfang in unserer Firma gewagt. Änderungen bringen immer ein Ungleichgewicht, so auch bei uns. Wir mussten uns wieder neu austarieren: wer ist für was zuständig, wer arbeitet wo, wie machen wir Übergaben etc. Das war und ist aufreibender als ich es mir vorgestellt habe, aber zu zweit bekommt das Geschäft auch eine neue und positive Dynamik. So dass ich hierauf am Ende des Jahres mit Dankbarkeit blicke.

Die Knospe einer Wildrose als Symbol für unseren Neuanfang im Mai.

Dynamik im Familienleben

Durch die Pubertät unserer Töchter (13 und 16 Jahre) ändert sich die Dynamik in der Familie spürbar. Auch wenn wir die Kinder gefühlt erst gestern gewickelt oder in den Kindergarten gebracht haben, ist dies bei näherer Betrachtung schon einige Jahre her. Wir erhalten als Eltern dadurch wieder mehr Freiheit und die Familie entwickelt sich zur Wohngemeinschaft, in der auch die Kinder mehr Pflichten und Aufgaben bekommen.

Unsere ältere Tochter hat im Frühjahr fast 10 Wochen in Frankreich verbracht – es zog und zieht sie in die Welt und es kann gar nicht schnell und weit genug gehen. Ein bittersüßes Gefühl ist dieser erste Abschied von den Kindern.

Die jüngere Tochter will in nichts nachstehen und schreitet auf ihre ganz eigene Weise voran. Für zwei aufregende Wochen hatten wir im Oktober eine französische Austauschschülerin bei uns. Dieses herbeigefieberte Unternehmen kollidierte auf einmal sehr unglücklich mit der geplanten Konfirmation. Meine Tochter hat überlegt und entschieden. Ihr Kommentar: „Mama, Entscheidungen sind scheiße.“

Die Schuhe meiner Töchter am Nikolausvorabend. Dass ich mal DocMartens befüllen würde, hätte ich mir nicht vorstellen können.

Die „gefühlte“ wirtschaftliche Lage im dritten Krisenjahr

Die wirtschaftliche Lage unserer Firma hat sich angefühlt wie das Fahren auf hoher See – ein ständiges Auf und Ab.
Wie konnte es anders sein: auf die zwei Coronajahre folgte jetzt ein Kriegs-Unsicherheitsjahr und das haben wir auch zu spüren bekommen. Wir haben durch die Schließungen vieler Unverpacktläden einige, liebgewonnen Kunden verloren und insgesamt hat sich die Aufbruchstimmung in dieser Branche in eine Krisenstimmung verwandelt.

Diese Stimmung hat unseren Kampfgeist geweckt und führte dazu, dass wir uns überlegt haben, wie wir die Firma trotz allem voranbringen könnten. Wir haben diskutiert und geplant, um herauszufinden, was wir verbessern müssen, was unsere Stärken oder unsere Schwächen sind, welche neuen Wege zu gehen sind. Und es gibt immer etwas zu tun, was sich dann auch positiv auswirkt – das beruhigt.

Wir haben zum Glück immer noch Stammkunden mit gut eingeführten Läden und auch neue Partner gefunden, mit denen wir eine Kooperation starten konnten.

Was wir nicht hatten und wofür ich wirklich dankbar bin, sind existenzielle Nöte. Wir sehen der Zukunft immer noch positiv und gelassen entgegen. Wichtig ist es mir, aus dieser unproduktiven Negativspirale auszubrechen.

Mein Symbolbild für “Stand with Ukraine”, das ich im Februar/März aus einer blauen Tüte und Nazissen improvisiert hatte.

Der Traum von der Selbständigkeit

Naturkosmetik liebe ich, aber die Selbständigkeit hat ihre Romantik absolut verloren.

Nachdem ich zwei Jahre richtig geklotzt hatte, war das Jahr 2022 für mich eher „ruhig“

– da wir eine neue Arbeitsteilung umsetzen mussten

– mein Erstjob die volle Aufmerksamkeit brauchte

– und ich mich persönlich mit so viel elementareren Themen auseinandersetzen musste.

Ohne dieses Zurückstellen der eigenen Firma, wäre ich vermutlich wahnsinnig bzw. krank geworden.

Ich liebe Herausforderungen, wenn ich ahne, dass ich „gut“ sein kann. Für dieses Business muss man/frau in ganz vielen Aspekten richtig gut sein und wenn man da einen hohen Anspruch an sich selbst hat, wird es hart einzuschätzen, wie gut man wirklich ist oder wieviel noch zu machen ist. Es wird schnell unüberschaubar und damit sehr kraftzehrend. Zu diesem Thema habe ich einen super Mini-Podcast gehört, der diesen Zustand „außerhalb der Komfortzone“ gut beschreibt (LINK).

Ich sah mich immer mit einer Teetasse in meinem Kräutergarten umherschlendern und dann ein wenig Creme produzieren. Dann würde ich mich mit netten Menschen unterhalten, die meine Produkte zu schätzen wüssten, und en passant würde ich die Sachen eben verkaufen. Hüstel…tja, so hatte ich mir das gedacht.

Richtig gut geht es mir, wenn ich mich mit Rohstoffen auseinandersetze, an meinen Rezepten tüftele, die Prototypen herstelle und zum Testen verteile. Dabei steige ich auch immer in die Fachliteratur ein und fühle mich in meinem Element. Da weiß ich dann wieder, warum ich Produkte für die Kundinnen entwickle.

Fertige Festshampoos und Cremes in der Werkstatt, nach einer Produktionseinheit.

Energiespeicher auffüllen mit Musik und Büchern

Im Laufe des Jahres waren Musik und „schöne“ Bücher ein Anker für mich. Hört sich banal an, wenn ich das so schreibe, aber ich konnte nichts Anspruchsvolles aushalten, da fingen meine Gedanken immer an zu wandern. Ich brauchte Eskapismus.

Beim Thema Musik habe ich dieses Jahr allerdings extreme Sachen ausprobiert – im Frühjahr war ich mit meiner kleinen Tochter beim K-Pop Festival in Frankfurt. Musikalisch eher anspruchsvoll für Ü50. Die ganze Atmosphäre auf dem Festival war aber sehr angenehm, es war sehr bunt, sehr inklusiv und tolerant. Das hatte mich positiv überrascht.

Anfang des Sommers war ich beim Woodstock der Blasmusik – ein Extrem der anderen Art. Hierfür hatten wir uns drei Bands ausgeguckt und wollten uns vom Rest überraschen lassen. Das hat super funktioniert. Als Andenken hat mein Mann den beliebten Virus mitgebracht.

Im Verlauf des Herbstes bin ich dann auf Nummer sicher gegangen und war noch bei Placebo und Matt Anderson. Gerade das letzte Konzert war der Hammer: Blues, eine Gitarre plus Stimme – mehr braucht es nicht.

Woodstock der Blasmusik im Sommer 2022, auf der Bühne stehen Heavy Hoempa aus den Niederlanden.
Der Bücherstapel auf meinem Nachttisch: unterer Teil undatiert, JK Rowling von Weihnachten 2021, mittlerer Teil undatiert, oberer Teil Herbst/Winter 2022.

Abschied von meiner Mutter

Das Thema des Jahres 2022 ist für mich „Abschiede“. Es fing langsam an mit dem Krieg in der Ukraine, wo ich darüber nachgedacht habe, dass ich bzw. wir uns endgültig von dem Gedanken verabschieden, in einer kriegsfreien Zeit zu leben.

Durch die Coronainfektion, die bei mir mild verlief, kamen bei mir die Gedanken auf, wie es wäre, durch so eine schwere Krankheit von der eigenen körperlichen Unverletzbarkeit Abschied nehmen zu müssen. Wie ausgeliefert man sich fühlen würde, ins Krankenhaus zu kommen und beatmet zu werden. Die Bilder im Fernsehen haben starken Eindruck auf mich gemacht und ich war sehr dankbar über den guten Schutz der Impfung.

Das waren alles nur Gedanken. Sehr real wurde es dann im April, als meine Mutter nach einem Sportunfall ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und eine neue Hüfte eingesetzt bekam. Anfang Mai wollten wir ihren 80. Geburtstag feiern und Ostern hatten wir uns quasi auf dem Parkplatz der Reha verabredet, da Besuche Corona-bedingt nicht möglich waren. Durch widrige Umstände verursacht, musste sie ein zweites Mal operiert werden und lag danach im Koma auf der Intensivstation. Meine Familie und ich waren geschockt. Es war unfassbar für uns – man kann nichts tun. Am Ende konnten wir uns nur noch verabschieden.

Gedenklaterne auf der Beerdigung meiner Mutter im Mai 2022.

Abschied von meinem Vater

Da der Alltag immer wieder schnell seinen Raum fordert – sei es mit den Kindern in der Schule oder im Job, hatte ich mir den Sommerurlaub in Dänemark als Zeitraum vorgestellt, in dem ich das Geschehene verarbeiten wollte.

Auf dem Weg in den Norden, hatten wir auch einen Stopp bei meinem Vater gemacht, um zu sehen, wie es ihm geht und wie er allein zurechtkommt. Es stellte sich raus, dass sein hartnäckiger Husten das Symptom einer Lungenkrebserkrankung im Endstadium war. Die letzten Sommer- und Herbstwochen vergingen wie im Flug. Anfang November mussten wir Abschied nehmen.

Für mich ist dies ein Abschied von allem Schönen, was mit meinen Eltern verbunden war. Der Ort der Kindheit, an den man immer zurückkommen konnte und der Zuflucht geboten hat, ist nicht mehr da, auch wenn das Haus noch steht.

Blumengesteck auf der Beerdigung meines Vaters im Dezember 2022.

Meine Kraftquellen und weitere gute Erlebnisse im Jahr 2022

Durch dieses ganze Jahr wurde ich nicht nur durch meinen Mann und meine Kinder unterstützt, sondern auch durch Freunde. Meine beste Freundin, war immer da, hat mich zur Ablenkung an schöne Orte gefahren und dadurch das ganze Elend erträglicher gemacht. So dass es noch einige schöne Erinnerungen an dieses Jahr gibt, wie zum Beispiel unseren ersten Besuch auf Helgoland.

Naturgemäß habe ich seit dreißig Jahren nicht mehr so viel Zeit mit meinen Geschwistern verbracht, wie in diesem Jahr. Das war gut.

Überraschenderweise sind auch mögliche neue Freundschaften entstanden bzw. wiederbelebt worden. Das war auch gut.

So paradox es mir vorkam, so wurde doch in diesem sehr intensiven Jahr, meine Lust das Leben zu genießen ganz stark. Ich habe weniger Angst, will mich weniger an Dinge klammern, da die schönsten Momente durch das Zusammensein mit lieben Menschen entstehen.

Die Lange Anna auf Helgoland im Sommer 2022.

Was wartet 2023 auf mich?

  • Alles verarbeiten, was im Jahr 2022 passiert ist
  • Unsere erste Fernreise als Familie
  • Viele Konzerte!
  • Lernen Selfies zu machen (laut meiner Töchter dringend notwendig)
  • Das Krachen in meinem Getriebe nicht überhören. Das heißt übersetzt: meine Gesundheit höher schätzen und erhalten, wieder Spaß an der Bewegung finden (ja, ich fand joggen eigentlich mal toll)

UND auf die Grüne Grazie wartet

  • Der Launch meiner drei neuen, fast fertigen Grüne Grazie Produkte – lasst Euch überraschen!
  • Start unserer Blog- und möglicherweise Videoinitiative für mehr Sichtbarkeit

Mein Motto für 2023 lautet daher: Mich auf das Unerwartete freuen und darauf einlassen!

Maximale Transparenz

Naturkosmetik ist ja in aller Munde, man könnte sogar sagen „voll im Trend“. Die diversen Werbebotschaften wollen dazu hauptsächlich ein irgendwie gutes Gefühl wecken, indem Begriffe wie „Natur“, „natürlich“, „Bio“, „nachhaltig“ etc. miteinander verschwurbelt und mit Bildern schöner Menschen, Pflanzen und Landschaften angereichert werden.

Aber mal ehrlich: wer weiß denn so genau, was wirklich mit den Begriffen gemeint ist und warum in welchen Produkten was enthalten ist – und was nicht?

Daran wollen wir arbeiten – auch weil wir sehr regelmäßig Fragen zu diesen Themen gestellt bekommen. Also haben wir uns hingesetzt, die uns bekannten Fragen aufgelistet und eine nach der anderen ehrlich beantwortet. Zum Beispiel klären wir über die Wahrscheinlichkeit allergischer Reaktionen auf und begründen, warum die meisten – aber eben nicht alle – unserer Produkte vegan sind.

Das alles und noch viel mehr steht auf unserer brandneuen Seite „FAQ“, die Ihr unter https://www.gruenegrazie.de/faq findet.

Wir möchten nämlich, dass Eure/Ihre guten Gefühle durch maximale Transparenz – statt durch Geschwurbel – entstehen!

… und natürlich durch die tollen Produkte selbst. 

P.S. Zusätzliche Fragen sind natürlich immer willkommen!

Hintergrund zur Lippenpflege “Schnutenkur”

Im letzten November hatten wir – mehr en passant – unsere neue Lippenpflege „Schnutenkur“ gelauncht!

Sie ist gleich gut angekommen, was sicherlich auch an der Jahreszeit lag. Es ging alles so schnell und seitdem tüftele ich schon wieder an weiteren Produkten. Aber trotzdem möchte ich Euch die Entstehungsgeschichte dieses „kleinen Meilensteins“ nicht vorenthalten.

Den Anstoß gab eine gute Freundin, die meinte, dass unsere feste Handcreme auch hervorragend als Lippenpflege funktioniert. Auch wenn das tatsächlich stimmt, fand ich persönlich diese feste Variante nicht pflegend genug für die Lippen: mir schwebte eher etwas Geschmeidiges und frisch Schmeckendes vor.

(Aber tut Euch bitte keinen Zwang an und probiert es ruhig auch mal mit der festen Handcreme…)

Es sollte also geschmeidig werden und frisch schmecken. Daher brauchte das Rezept auf jeden Fall mehr Öl! In diesem Fall kamen dafür Jojoba-, Mandel- und Rizinusöl zum Einsatz, was nicht nur sehr pflegend wirkt, sondern auch einen schönen leichten Glanz ergibt. Für den frischen Geschmack sorgt das ätherische Krauseminzöl, das ein bisschen an „Wrigley Spearmint“ erinnert. Minzen sind eine meiner liebsten Gartenkräuter und ich kann gar nicht genug davon bekommen. Wenn sie im Hochbeet nur nicht so extrem raumgreifend wären… Aber das ist ein anderes Thema.

Als besonderen Clou – sonst wäre es kein Produkt der „Grünen Grazie“ – habe ich noch zwei echte „Creme-Veredler“ hinzugefügt!

Der Kamilleblütenauszug in Aprikosenkernöl schützt die Lippen in jeder Jahreszeit, denn die Kamille enthält alpha-Bisabolol, an dessen anti-entzündlicher Wirkung es keinen Zweifel gibt. Es ist die perfekte Soforthilfe, wenn die Haut durch trockene Luft oder Sonneneinstrahlung gereizt oder gar aufgesprungen ist.

Das Wildrosenöl unterstützt anschließend die Regeneration der betroffenen Hautpartien und mindert außerdem die Entstehung von Pigmentflecken

Sehr lange haben wir auch über die insgesamt nachhaltigste Verpackung diskutiert. Die Vorteile des Verzichts auf unnötiges Plastik sind bekannt. Schaut man sich einen typischen Lippenpflegestift in der klassischen Plastikummantelung genauer an, wird man feststellen, dass das Verhältnis Plastik zu Cremeinhalt gerade hier besonders ungünstig ist. Alternative Hülsen aus Pappe verlieren in der häufigen Anwendung schnell ihre Festigkeit und optische Attraktivität – und die zweite Creme-Hälfte muss man leider mit dem Finger „herauspulen“. Deshalb haben wir uns schließlich erneut für den wiederverwendbaren Glastiegel entschieden – unsere Rücklaufquoten bei den bisherigen Produkten in Glastiegeln unterstützen uns in dieser Entscheidung. Vielen Dank an alle ZurückbringerInnen!

Also seid gut zu Euch und gönnt den Schnuten eine Kur!

„Grüne Grazie“ in der Offenbach-Post!

„Grüne Grazie“ in der Offenbach-Post!

Am 15. Februar brachte die „Offenbach Post“ in Ihrer Print-Ausgabe ein ausführliches Firmen- und Markenportrait; online ist der Artikel natürlich nach wie vor zu finden.

https://www.op-online.de/region/rodgau/kosmetik-auf-natuerlicher-basis-91347898.html

Für mich war es das erste Mal, dass ich mit den „Print-Medien“ so richtig zu tun hatte – sehr spannend.

Nach einem äußerst trüben Februaranfang hatte ich mir nicht zuletzt von dem Artikel einen Schub erhofft. Das hat super funktioniert und wirkt noch immer nach! Seitdem habe ich viele Anrufe und Mails bekommen – und zum Teil auch Bestellungen im Webshop. Mein Eindruck ist, dass es für die meisten sowohl spannend als auch beruhigend ist, hinter der Marke bzw. den Produkten einen echten, ansprechbaren Menschen zu entdecken.

Und genau das habe ich mir ja auch immer gewünscht: ich möchte und brauche den Austausch und will zum „Anfassen“ sein, denn meine Begeisterung für die Naturkosmetik soll auch bei den InteressentInnen ankommen.

Außerdem ist es mir sehr wichtig, die „Grüne Grazie“ gerade im lokalen und regionalen Raum bekannter zu machen, denn nachhaltiger als in diesem Rahmen kann man die Naturkosmetikversorgung nicht organisieren. Dazu tragen nicht zuletzt auch die Einzelhandelspartner bei, die ich hier teilweise per Fahrrad beliefern kann. Diesen regionalen Bezug schätze ich sehr als solide Grundlage, bevor es die „Grüne Grazie“ auch weiter in die Republik zieht…

Wie Frau Holofernes schon sagte (die Älteren erinnern sich): Wir sind „gekommen, um zu bleiben“!

Der Webshop ist da!

Was lange währt, soll ja gut werden.

Ich bin nicht sicher, ob es auch kontinuierlich immer noch besser wird, wenn es noch länger dauert. Aber es wäre zumindest möglich, dass das Ereignis, über das ich heute informieren kann, im obigen Sinn geradezu unglaublich gut ist:

UNSER WEBSHOP IST FERTIG UND ONLINE!!!

JA!

Es war ein langer, kurviger und steiniger Weg, der uns auch ein paar Umleitungen aufgezwungen hat, ein bisschen Stau war öfter, einmal gab’s sogar eine Vollsperrung und verirrt haben wir uns sowieso des Öfteren. Jetzt drehen wir uns aber einmal um, schauen nur noch nach vorne und sind extrem gespannt, wie alle den Shop finden und annehmen.

Da ist sicher einiges, was wir künftig noch weiter ergänzen, optimieren und verschönern können, aber das Wesentliche steht jetzt allen zur Verfügung: es gibt alle Detailinfos zu den Produkten und wer will oder zu weit vom nächsten Laden entfernt wohnt, kann sich alles bequem nach Hause schicken lassen.

Man kann entweder als Gast bestellen oder sich als Kunde registrieren – die Preise sind grundsätzlich gleich. Da wir es aber sehr zu schätzen wissen, wenn sich unsere Kunden registrieren, bekommt jede und jeder nach dem ersten registrierten Kauf einen Willkommensgutschein für’s nächste Mal zugemailt. Weitere Gutschein- oder Rabattaktionen für registrierte Kunden sind geplant…

Ein bisschen anonym ist so ein Webshop aber natürlich schon. Wir freuen uns jedoch nach wie vor auch immer über persönlichen Austausch. Dafür gibt’s kontakt@gruenegrazie.de oder unsere Instagram-Seite. Hier bitte alles loswerden: Fragen, Probleme, Kritik, Lob, Anregungen, Wünsche etc. Wir kümmern uns. Total un-anonym. Versprochen.

Also bis bald!

Imke

Frohe Weihnachten!

Was für ein Jahr, auf das wir alle zurückblicken!

Gefühlt ist es vor allem ganz schön schnell vorbei gegangen.

Letzten Dezember habe ich beschlossen, mit der Naturkosmetik ernst zu machen und einen Raum anzumieten, Geräte zu kaufen etc. – bis dahin war alles immer noch in einer Art Schwebezustand. Seitdem habe ich auch kaum noch Langeweile…

Es hat dann doch bis November 2020 gedauert, bis die ersten Produkte im Unverpacktladen in Nieder-Roden standen – was für mich der offizielle Verkaufsstart war. Von Februar bis Juli hatte ich die unzähligen sicherheitsrelevanten Dokumente geschrieben, richtig produziert wurde seit September (damit die Seifen für Weihnachten reifen konnten), parallel waren noch Dutzende Etiketten und Verpackungen zu entwerfen. Da kam das Projekt „Website“ leider etwas zu kurz, denn ihr Erstauftritt war erst vor ein paar Tagen – quasi als „Weihnachtsgeschenk“.

Was ist besonders schön gewesen? Wenn Euch die Produkte gefallen haben!!!

… und natürlich neue, positive und unterstützende Leute kennenzulernen! Das war der Kern und der Antrieb!

Zum Glück sind meine Familie und ich persönlich von der Pandemie verschont geblieben und durften im Homeoffice arbeiten. In den Phasen, in denen es ging, konnten wir auch ein paar Mal Freunde persönlich treffen, was dann besonders schön war.

Auch das Feiern mit der Familie wird dieses Jahr für viele und uns anders aussehen als geplant – aber immerhin können wir noch feiern und sind gesund, mit der Aussicht, dass das nächste Jahr wieder besser wird. Ich wünsche Euch allen geruhsame Feiertage und viel Mut und Geduld für das kommende Neue Jahr!

Jahresausklang 2021

Hallo zusammen!

Jetzt ist es schon Silvester und ich freue mich auf ein paar sehr ruhige Tage!

Vorher möchte ich aber gerne das Jahr 2021 Revue passieren lassen, um mir auch mal vor Augen zu führen, was eigentlich alles Positives passiert ist. Immerhin war es unser erstes volles Geschäftsjahr nach dem Start im Herbst 2020.

Wie vermutlich alle, fanden wir 2021 ein wirklich anstrengendes Jahr, gerade auch den Balanceakt zwischen Familie, Beruf, Privatleben hinzubekommen und nicht ständig ein schlechtes Gewissen zu haben, weil irgendetwas zu kurz kommt: Ständig könnte bzw. müsste ich noch irgendwen anrufen, könnte ein Produkt verbessert werden, ist ein Dokument nicht aktuell, müsste etwas produziert werden, könnte man etwas posten usw. usw. usw.

Im Laufe des Jahres wurde die „Grüne Grazie” bei einer erklecklichen Anzahl von Läden ins Sortiment aufgenommen – vielen Dank dafür. Das Großartige daran waren vor allem die vielen neuen und unterschiedlichen Bekanntschaften und Begegnungen – was wirklich außergewöhnlich war, in einem Jahr, dass sonst eher durch soziale Distanz geprägt war. Gerade der Austausch mit den Kunden war wunderbar und inspirierend!

Um krisensicherer aufgestellt zu sein, stand das vergangene Jahr intern stark im Zeichen des Aufbaus eines parallelen Internetgeschäftes. Wie immer im Leben ging es dort nicht geradlinig voran, sondern mit einer unfreiwilligen „Schleife”; die uns ca. 6 Monate gekostet hat. Jetzt bin ich aber voller Zuversicht, dass im Januar 2022 der neue Shop ans Netz geht. (Dazu wird es noch einen Extra-Post geben.)

Natürlich habe ich in dem ganzen Jahr auch unglaublich viel gelernt: es kann nicht immer alles perfekt sein und ganz alleine geht es nicht. Respekt an alle Solo-Selbständigen!

Seit Herbst lief dann die Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft, was zu meiner großen Freude auch kam und mich trotzdem nicht in den Wahnsinn getrieben hat. Ein großer Dank gilt auch unseren Kindern, die nicht nur geholfen haben, den Haushalt am Laufen zu halten, sondern immer wenn es nötig war. Sie zeigen allerdings inzwischen leicht allergische Reaktionen auf das Gesprächsthema „Naturkosmetik”?.

Vorsätze für das neue Jahr: weniger oft ein schlechtes Gewissen haben und mehr Pausen einfach nehmen – denn wenn man erstmal alles fertig machen will, bevor man eine Pause macht, kommt man nie dazu…

In diesem Sinne verabschiede ich mich in die Kurzpause bis zum 5.1. und wünsche allen ein erfolgreiches, gesundes und glückliches neues Jahr 2022!

Herzliche Grüße

Imke

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