Wie will ich als Gründerin der “Grünen Grazie” wirksam werden?

“Wie will ich in dieser Welt positiv wirksam werden?” – zur Beantwortung dieser Frage habe ich mir 72 Stunden Zeit genommen, als Teilnehmerin der Blog-Challenge von Judith Peters.

Dieses Thema kann sich auf verschiedenste Bereiche des Lebens erstrecken, es gibt nicht nur DIE eine Bestimmung oder Wirksamkeit. Ich habe gerade im Zusammenhang mit meiner Arbeit oft über meine Wirksamkeit und die Sinnhaftigkeit meines Tuns nachgedacht. Daher steht bei mir die Gründung meiner eigenen Firma im Fokus. Alleine in diesem Kontext, fiel mir schon so viel ein, dass ich mich darauf konzentriere.

Wo komme ich her?

Ich habe mich immer für Vieles interessiert, war neugierig und mein Weg hätte ganz unterschiedlich ausfallen können. Hätte ich alles verwirklichen sollen, was ich mir vorstellen konnte? Sind mir viele tolle Chancen entgangen, habe ich mein Potential nicht ausgechöpft, habe ich etwa meine Bestimmung verpasst? Inzwischen bin ich Realistin: Viele Tätigkeiten, Berufe oder Lebenswege sind nur scheinbar einfach oder kommen leicht erreichbar vor, da man die Tücken und die Arbeit, die dahinter stehen, aus der Entfernung nicht erkennen kann. Daher ist es gut, dass ich nicht Modedesingerin oder Gartenbauerin geworden bin. Ich kann mich inwzischen selber kritisch hinterfragen: wie risikobereit wäre ich denn gewesen, wie kreativ bin ich wirklich, könnte ich das wirklich durchalten?

Nach dem Abi habe ich Chemie studiert und während des Studiums gedacht – wie komme ich da bloß wieder raus? Zwar hatte ich das Facht studiert, um “irgendwas mit Kosmetik” zu machen, aber das Ziel ging mit der Zeit verloren. Viel später habe ich dann mit der Gründung meiner Firma einen Weg gefunden, den langgehegten Wunsch “was mit Kosmetik” zu machen und das Erreichte zu verbinden.

Angetrieben durch die Sinnfrage und mein Alter, hatte ich dann in 2016 den Mut zur Veränderung – auch wirklich in die Umsetzung zu gehen. Mir war klar: jetzt oder nie! … und zum Glück wusste ich nicht sooo genau, was mich erwarten würde. Was war der Plan? So lange weiterzumachen, bis es nicht mehr geht.

Wie stelle ich mir die Entwicklung meiner Firma vor? Was möchte ich mit ihr bewirken?

Habe ich durch die Gründung meiner Firma – der „Wohlfühlwerkstatt“ – jetzt schon meine Wirksamkeit erreicht? Hmm, es fühlt sich noch nicht so an.

Hier sind sechs Aspekte, die die Firma bzw. ich erreichen sollten, um wirklich “wirksam” zu sein:

1. Meine Naturkosmetik soll überzeugen

Das ist der Grundstein – die Produkte müssen funktionieren, sie müssen genauso gut funktionieren, wie andere, herkömmliche Produkte, um Kunden von nachhaltiger Naturkosmetik zu überzeugen. Das ist ein hoher, aber notwendiger Anspruch. Gerade im ersten Jahr hatte ich damit viel zu tun und ich bin immer noch am Optimieren.

Das Sortiment der Grünen Grazie – hier beim Königinnentag in Otzberg

2. Die Marke soll mit Selbst-Akzeptanz und Wohlfühlen verbunden werden

Als ich die Produkte entworfen habe, dachte ich viel über die mir bekannte Kosmetik und die damit einhergehenden Aussagen nach. Meine Firma heißt “Wohlfühlwerkstatt” aus gutem Grund:
Das Arbeits- und Familienleben ist für die Eltern stressig genug, man findet kaum oder nur sehr wenig Zeit für sich und in dieser knappen Zeit benutze ich dann Produkte, die mir permanent implizit oder explizit suggerieren, klein und unvollkommen zu sein? Das darf nicht sein! Jeder Mensch ist genauso richtig wie er/sie ist und sollte sich in seiner Haut wohlfühlen. Er DARF sich so akzeptieren wie er ist und akzeptiert werden.

Ich möchte auch keine komplizierten Produkte haben, deren Namen ich nicht aussprechen kann, und bei denen ich nicht verstehe, wie ich sie auftragen oder welche Rituale ich dazu befolgen soll.

3. Mit dieser Marke möchte ich ein Teil der Nachhaltigkeits-Community sein

Bei “Purpose” oder Wirksamkeit geht es ja auch um “große” Ziele und “das Richtige und Gute” tun – zumindest bei mir. Mich hat vor der Gründung bewegt, wie ich mit meiner Ausbildung einen sinnstiftenden Beitrag zu einem nachhaltigen Leben leisten kann.

Das ist nichts für EinzelkämpferInnen, denn die Nachhaltigkeits- und Fairnessgedanken und deren Umsetzung bekommen erst ihre Durchsetzungskraft, wenn viele am gleichen Thema arbeiten oder für das gleiche Ziel kämpfen – und damit wirksam werden.

4. Ich möchte, dass man meine Marke kennt und respektiert/schätzt

Das ist für mein Ego – ich mache etwas für mich, aber ich möchte auch, das andere es bemerken.  Im Beruf geht es oft um Anerkennung und die wünsche ich mir auch.

5. Ich möchte, dass die Firma wächst, damit ich davon leben kann und so arbeiten kann, wie ich es mir wünsche

Nachhaltiges und soziales Wirtschaften waren ein Antrieb zur Gründung meiner Firma – ich möchte ein Arbeitsumfeld nach meinen Vorstellungen schaffen. Für mich und andere – wie das geht, weiß ich noch nicht ganz genau.

Gerade in meinem Wohnort höre ich oft von Menschen, die aus dem Berufsleben ausgestiegen sind, da sie den Arbeitsbedingungen nicht mehr gewachsen waren. Oder ich höre von fehlenden Anerkennungen von Abschlüssen, ich denke an MigrantInnen, die hier kaum in der Öffentlichkeit sichbar sind – also an gut ausgebildete, motivierte Menschen, denen der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt bleibt. Und jedes Mal denke ich: wenn die Firma größer wäre, gäbe es bestimmt eine Aufgabe in der „Wohlfühlwerkstatt“, sodass ich auch für andere Sinn stiften könnte. Vielleicht ist das Sozialromantik.

6. Wenn die Firma groß genug ist, möchte ich gerne den Direkteinkauf von Rohstoffen in den Fokus stellen und weltweite Verbindungen schaffen

Der Einkauf der Rohstoffe in der richtigen Qualität, ist sicher eine der spannendsten Tätigkeiten in meiner Firma. Es gibt viele interessante Partner in der Welt, mit denen wir eng kooperieren könnten. Um im Direkthandel wirksam zu werden, müssen wir nennenswerte Mengen eines Rohstoffes abnehmen können bzw. der Lieferant diese auch produzieren können. Daher ist dies mein angestrebtes Wirksamkeitsziel.

Inspiriert hat mich Anita Roddick, die Gründerin des Body Shop, die Handel mit kleinen Kooperativen getrieben hat, um faire Preise und Arbeitsbedingungen zu unterstützen und auch politische Missstände angesprochen hat- in den 80ern fand ich es toll. Ihre Firma war mehr als ein Kosmetikhersteller.

Ich bin gespannt, welchen Weg wir hierzu gehen werden.

Wo stehe ich heute?

Es fällt mir schwer, das einzuschätzen – habe ich etwas erreicht? Bin ich schon wirksam? Gefühlt noch nicht – siehe oben. Die Weichen sind gestellt, aber vielleicht hören die Schienen auch irgendwo auf?

Erfolg oder Wirksamkeit haben auch viel mit der Erwartungshaltung oder mit Vorbildern zu tun. Rollenvorbilder finde ich hilfreich: ich liebe es, anhand der Erzählungen anderer Menschen, die eigenen Vorstellungen zu erweitern.

Allerdings gab es diese Vorbilder schon bei der Berufswahl und in unserer Familiengründungsphase (bevor das Elterngeld eingeführt wurde) nicht. Mein Mann und ich mussten unseren Weg selber finden. Wir haben so überhaupt nicht ins Schema gepasst – das hat uns befreit.

Also machen wir es mit der Gründung eben wieder ohne Vorbilder. Es kann nur so umgesetzt werden, wie es für mich bzw. für die ganze Familie funktioniert – keine Kredite, kein gekauftes Wachstum, kein Raketenstart. Dauert vielleicht länger, parallel dazu habe ich aber noch meinen Job. Jetzt ist eben zuerst mein Mann vollständig in die Firma eingestiegen.

Wird das alles gelingen? Ich weiß es nicht. Schwebe ich auf rosa Wolken, weil ich meinen Traum umgesetzt haben – nein. Aber es gibt diese erfüllenden Momente, in denen ich genau weiß, warum ich es gemacht habe.

Wo möchte ich im Privaten wirksam werden?

Das Wichtigste erscheint mir, dass ich meinen Töchtern mit dem ganzen Abenteuer “Wohlfühlwerkstatt” zeige, dass man sich nicht selbst unnötig beschränken soll.

Wie oft ich von meinen Kindern schon in der Grundschulzeit gehört habe, DAS kann ich nicht, Mama. Woher weißt Du es, wenn Du es noch nie probiert hast, Kind!
Und ich zeige Ihnen vermutlich, dass “Purpose” auch mit viel Arbeit zusammenhängt…

Offen und frei im Kopf zu sein und darüber hoffentlich ein glückliches Leben führen zu können, das wäre toll und wirksam – für meine Familie und für mich.

Die Kinder haben noch Spaß an Brausepulver!

Alles zum Thema “Sheabutter”

Heute wollen wir Euch das Multitalent Sheabutter vorstellen, das in einer großen Zahl unserer Produkte enthalten ist. Vorher gibt es wie immer Neuigkeiten aus der Werkstatt und aus gegebenem Anlass noch einige krönende Gedanken zum Thema Monarchie.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Seit Anfang Mai bin ich Botschafterin bei „Lust auf besser Leben“. Als gemeinnütziges Unternehmen möchte es die globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030 alltagstauglich machen. Die nachhaltige Entwicklung vor Ort wird u.a. durch einen Webguide oder Projekte zu Themen wie „Plastikfrei“ oder „Klimaschutz“ gefördert.

Im Zuge meiner Bewerbung konnte ich ein längeres Gespräch mit Gesina aus dem Team führen – vielen Dank dafür. Ich freue mich sehr auf den Austausch zu den verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten, die uns auf ganz praktische Weise umtreiben. Gerade im regionalen Umfeld ist es extrem wichtig, Erfahrungen zu teilen und von anderen zu lernen.

Außerdem nahm ich an einem Vortragsabend der Initiative Gründerstadt Offenbach teil, die im Rahmen einer Veranstaltungsreihe einen Abend zum Thema „Verpackung 2.0“ organisiert hatten. Die Vorträge stammten nicht nur von Experten, sondern auch von Studenten und GründerInnen, mit denen man anschließend auch ins Gespräch kommen konnte. Besonders spannend fand ich die aus Japan zugeschaltete Referentin, die u.al. über die Ideen der japanischen Unverpacktläden berichtet hat. Das war ein echtes Highlight für mich, da wir im Firmenalltag doch sehr den Tunnelblick auf die Bewältigung der täglichen Aufgaben richten.

Sheabutter, ein ganz besonderes Fett

Diesmal widmen wir uns einem unserer absoluten Lieblingsrohstoffe, der in vielen „Grüne Grazie“-Produkten enthalten ist. Wir verwenden ihn nicht nur in Gesichts-, Körper- und Deocremes, sondern er findet sich ebenso in Festshampoos, festen Gesichtsreinigern und Naturseifen: die Sheabutter.

Vielseitigkeitsweltmeister

Diese Vielseitigkeit ist kein Zufall, denn dieses außergewöhnliche Naturprodukt hat so viele für kosmetische Anwendungen wünschenswerte Eigenschaften, dass man es eigentlich erfinden müsste, wenn die Natur es nicht schon getan hätte. In ihrer rohen Form ist die Sheabutter bereits eine fertige „Naturcreme“ und sorgt für ein samtig-weiches Hautgefühl, während sie gleichzeitig vor Sonne und Wind schützt. Auch bei hohen Außentemperaturen behält sie ihre cremig-weiche Konsistenz, denn sie schmilzt erst zwischen 35°C und 42°C.

Sie enthält nicht nur wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe (wie Tocopherole, Catechine, Phenole und Phytosterole), welche der hauteigenen Lipidbarriere ähneln und die natürliche Schutzfunktion der Haut stärken, sondern eine Reihe von Fettsäuren.

StoffAnteilFettsäuretypFunktion
Ölsäure38-50%einfach ungesättigtflexibilisierend/reparierend
Stearinsäure38-50%gesättigtabschirmend/schützend
Linolsäure4-9%zweifach ungesättigtflexibilisierend/reparierend
Palmitinsäure2-7%gesättigtabschirmend/schützend
Arachinsäure<3%gesättigtabschirmend/schützend
Linolensäure<1%dreifach ungesättigt (Omega-3)flexibilisierend/reparierend
Fettsäurezusammensetzung der Sheabutter

Die gesättigten Fettsäuren sind die wichtigsten Komponenten für Pflege und Schutz der Haut, während sie gleichzeitig auch deren Wasserhaushalt regulieren. Dagegen sorgen die ungesättigten Fettsäuren für eine höhere Flexibilität der Haut und helfen so bei der Behebung von Irritationen wie z.B. Trockenheit. Unstrittig wirkt Sheabutter auf der Haut nicht nur feuchtigkeitsspendend, sondern auch entzündungshemmend und regenerierend.

Aufgrund ihrer hohen Nährstoffdichte und des Fettgehalts wird die Sheabutter auch in der Lebensmittelindustrie verwendet (z.B. für Schokolade) und in ihrer Herkunftsregion Afrika ist sie eine häufige Zutat in vielen Gerichten. Angeblich kommt sie auch noch in der traditionellen Medizin zum Einsatz.

Warum überhaupt pflanzliche Öle und Fette?

Klären wir aber zunächst, warum gerade pflanzliche Öle und Fette für naturkosmetische Produkte so wichtig sind.

Obwohl jedes pflanzliche Öl/Fett seine eigene Zusammensetzung hat, die je nach Herkunft, Anbau und Verarbeitung variiert, gibt es doch eine breite gemeinsame Basis. Vergleichen wir natürliche Öle und Fette mit synthetischen, sind die natürlichen nicht nur umweltfreundlicher – da sie biologisch abbaubar sind und auch sonst keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt haben -, sondern auch hautfreundlicher. Denn für Gesundheit und Aussehen der Haut spielen die in den pflanzlichen Ölen und Fetten enthaltenen Lipide eine äußerst wichtige Rolle.

Weiterhin sind pflanzliche Öle auch reich an ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure und Linolensäure, die in der Epidermis als Bestandteil von Ceramiden und als essenzielle Fettsäuren wichtig sind. Äußerlich angewendet unterstützen essenzielle Fettsäuren die Hautfunktionen und unterstützen gegen Trockenheit und Entzündungen. Auch fettlösliche Vitamine, Carotinoide, Phytosterole und Phospholipide, denen antioxidative und restrukturierende Wirkungen auf die Haut zugeschrieben werden, sind in natürlichen Ölen und Fetten enthalten.

Die meisten dieser interessanten Inhaltsstoffe finden wir auch in der Sheabutter.

Herkunft, Gewinnung und Verarbeitung von Sheabutter

Auf Produktlabels erkennt man die Sheabutter am INCI „Butyrospermum Parkii“, aber sie hat viele Namen (Schibutter, Galambutter oder Karitébutter) und wird aus den Nüssen des Karitébaumes gewonnen. Dieser Nutzbaum ist in der Sahelzone zwischen Senegal und Uganda beheimatet und wurde schon von den Urvölkern genutzt. Bei Rodungen wird er oft verschont, da er als schwer vermehrbar gilt: neue Pflanzen stammen oft aus Zufallskeimungen. Erst mit etwa 20 Jahren beginnt er zu blühen und erreicht nach ca. 50 Jahren seine volle Ertragskraft. Aufgrund dieser langen Wartezeiten eignet sich der Baum kaum für die kommerzielle Verwertung.

Die Früchte des Karitébaumes haben einen Durchmesser von etwa 4 cm und sind botanisch gesehen Beeren, in denen sich die sog. Kariténüsse befinden, welche ungefähr 50 % Fett enthalten. Zur Produktion der Sheabutter werden die aufgesammelten Nüsse vom Fruchtfleisch befreit, getrocknet und zerkleinert. Das Fruchtfleisch der Beeren wird gegessen. Die Kerne werden hitzebehandelt und zu einer fettigen Masse zerrieben; unter Wassereinsatz wird das Fett in Handarbeit von unerwünschten Bestandteilen getrennt.

Diese traditionelle Herstellungsweise birgt die Gefahr von Kontaminationen, je nach Ausgangsmaterial, Produktionsprozess, verwendetem Wasser und der Sorgfalt, mit der unerwünschte Stoffe (z.B. Insekten oder Pestizide im Wasser) ausgeschlossen werden. Für den Export in die EU wird der traditionelle Herstellungsprozess durch moderne Verfahren ergänzt; Analysen durch ein unabhängiges Labor sind obligatorisch. Gute, native Qualitäten weisen eine homogene, glatte Konsistenz und eine helle, leicht gelbliche Farbe auf.

Woher kommt unsere Sheabutter?

Generell verwenden wir für die „Grüne Grazie“ Naturkosmetik nur Öle/Fette aus kontrolliert biologischem Anbau, die mit schonenden Verfahren gewonnen wurden. Dadurch bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe der Öle erhalten und können ihre hautpflegenden Eigenschaften voll entfalten.

Unsere biozertifizierte Sheabutter stammt aus Ghana von der Savannah Fruits Company (SFC), die die Ware direkt von den Frauen abnimmt, die sie produzieren. Über 10.000 Frauen verdienen dort mit dem Sammeln bzw. Vorbereiten der Nüsse ihren Lebensunterhalt und partizipieren auch an der Verarbeitung im Land, da die dazu eingesetzten Anlagen Frauenkooperativen gehören. Manche bezeichnen die Sheabutter deshalb auch als das „Gold der Frauen“. Die SFC unterstützt den gesamten Prozess und kümmert sich insbesondere um die internationale Vermarktung.

Fazit

Sheabutter ist ein vielseitiges Naturprodukt, das aufgrund seiner Zusammensetzung besonders gut zur Pflege trockener, rauer Haut geeignet ist. Sie wirkt filmbildend und okklusiv, was den Feuchtigkeitsverlust der Haut mindert, während die in ihr enthaltene Ölsäure für eine intensive Pflege sorgt. Besonders empfindliche Haut profitiert von ihrer beruhigenden und die Hautbarriere unterstützenden Wirkung. Da wir sie obendrein aus einer Lieferkette beziehen können, die sowohl ökologische als auch soziale Kriterien einhält, dürfen wir sagen: dies ist ein perfekter Rohstoff für die „Grüne Grazie“!

Ein kurzer Blick in unsere Sheabutter-Vorratsdose:-)

Und sonst?

Mein Geständnis der Woche: ich bin Royalistin! Gestern hat die Familie extra für mich eingekauft, damit ich aus unserem englischen Kochbuch (wir haben zwei!) „Coronation Chicken“ für den 6. Mai zubereiten konnte. Ein Rezept, das – wie vermutlich jeder weiß – zur Krönung von Elisabeth II. kreiert wurde.

Als Kind schickte man mir öfter Postkarten mit Königinnenportraits und als ich als 10-jährige am 29. Juli 1981 von der Schule kam, habe ich den Rest des Tages nicht mit Hausaufgaben, sondern vor dem Fernseher mit der Hochzeit von Charles und Diana verbracht. Ich war absolut fasziniert von diesem unendlich langen Schleier. Damit fing vermutlich alles an.

Wie Millionen anderer Menschen liebe ich die halben Tage vor dem Fernseher, an denen ich bei Zeremonien zugucken kann, die vollkommen „unvorstellbar“ sind. Die Planung solcher Ereignisse muss der Wahnsinn sein. Mehrfach waren bei uns am Esstisch Harry und Meghan Gesprächsthema – was ist wichtiger: „Pflicht“ oder „persönliches Glück“? Die Meinungen gingen durchaus auseinander … Wie es wohl wäre als Royal zu leben? Was macht ihre Faszination aus? Viele Fragen lassen sich an ihrem Beispiel diskutieren. Man erlebt ihr ganzes Leben mit oder sie begleiten unseres – wie man es sehen möchte.

Das Beste an den Royals ist aber, dass sie im Zweifelsfall weit weg sind: in England.

P.S. Das „Coronation Chicken“ hat super geschmeckt!

Deocreme im Fokus

Diesmal ist die Deocreme unser Schwerpunktthema: Warum nehme und produziere ich sie? Was ist drin – was nicht? Wie funktioniert sie? Wie verwendet man sie?
Am Ende berichte ich noch über eine aktuelle Erfahrung aus dem Kino.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Ein typischer Arbeitstag in der Werkstatt sieht so aus:

Reinkommen, Hardware und Musik anschalten, Händewaschen, Kittel anziehen, Waagen einschalten, Spülmaschine ausräumen (jedes Mal), Rezepte ausdrucken, Arbeitsflächen desinfizieren, Utensilien heraussuchen, Rohstoffe heraussuchen und abwiegen, Mischen/Rühren/Zaubern, Abfüllen, Spülmaschine einräumen, Saubermachen, Musik aus, raus.

Zweierlei fällt auf:

1. Alles findet im Stehen statt!
Eigentlich merke ich es nicht mehr, aber als wir im Sommer eine Praktikantin hatten, erinnerte ich mich auch wieder an meine eigenen ersten Zeiten im Labor und die Megawaden, die man am Abend hatte, wenn man den ganzen Tag stehen durfte. Die Basisausstattung besteht deshalb definitiv aus den allseits beliebten Korkfußbettschuhen oder Turnschuhen – und aus viel Training.😉

2. Ohne Musik geht gar nichts!
Ist ja schließlich eine Wohlfühlwerkstatt! Seit Langem schon überlege ich, ob und wo ich veröffentlichen soll, welche Charge zu welcher Musik entstanden ist. Vielleicht könnte man dann auch Rückschlüsse ziehen: bildet das Festshampoo mit Country weniger Blasen oder wird die Creme mit Blues noch geschmeidiger?

Warum Deocreme?

Wer den letzten Blog gelesen hat, weiß, dass der Ausgangspunkt meiner Gründungsidee ein Marktbesuch in Münster war. Das Produkt, das mich dort zuerst begeisterte, war eine „selbstgemachte“ Deocreme. Bei der anschließenden Recherche fand ich schnell auch jede Menge Sorten davon – aber ein großer Teil gefiel mir nicht. Deshalb begann ich meine Entwicklungsarbeit auch genau damit.

Persönlich verwende ich Deocreme schon viele Jahre und meinen Achselhöhlen geht es gut. In meiner Kindheit waren Deosprays „verboten“ (auch nach dem FCKW-Verbot in den 90ern), da meine Eltern sich Sorgen um unsere Atemwege machten. Also nahm ich Deoroller, von denen ich später immer mal wieder schmerzhafte Abszesse bekam – vermutlich durch das Schweißdrüsen-verengende Aluminium. Außerdem musste ich mich an die typischen nervigen weißen Flecken auf Unterhemden oder T-Shirts gewöhnen. Bis dann die Deocreme in mein Leben trat…

In Gesprächen mit meinen KundInnen oder sonstigen InteressentInnen merke ich aber auch, dass Deocreme möglicherweise außerhalb der „Naturkosmetik-Blase“ gar nicht sooo bekannt ist. Offenbar wird immer noch landauf und landab kräftig gesprüht und gerollert. Damit sich das ändert, gibt’s hier nochmal kurz die wesentlichen Fakten dazu…

Deocreme Limette-Salbei- einer unser Klassiker

Was ist also drin?

Es ist kein Hexenwerk: Für die desodorierende Wirkung müssen Kokosöl und Natron rein, dazu kommen Sheabutter und Mandelöl für die Pflege. Zinkoxid hat eine zusätzliche antibakterielle Funktion und Stärke sorgt für Konsistenz und Stabilität der Mischung. Dann fehlt nur noch der Duft.

INCI lt. ProduktlabelDeutscher StoffnameBio?Herkunft
Butyrospermum Parkii (Shea) ButterSheabutterBio-QualitätGhana
Cocos Nucifera (Coconut) OilKokosölBio-QualitätPhilippinen
Sodium BicarbonateNatronn.v.Polen
Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) OilMandelölBio-QualitätItalien
Zinc Oxide (CI 77947)Zinkoxidn.v.Deutschland
Zea Mays StarchMaisstärkeBio-QualitätEU
Dipteryx Odorata Bean ExtractTonkabohnenextraktWildsammlungBrasilien
Inhaltsstoffe der “Grüne Grazie”-Deocreme (ohne ätherische Öle)

Die Herausforderung in der Entwicklung bestand darin, eine perfekte Konsistenz zu erschaffen: schön cremig – aber nicht zu krümelig oder zu fest und bei (normalen) Sommertemperaturen darf sie nicht zu flüssig werden. Außerdem sollte die Wirkung nicht zu aggressiv, sondern sanft und der Duft natürlich angenehm sein.

Die Duftwünsche meines Umfeldes gingen vor allem in Richtung Zitrusfrüchte sowie in die herbe, holzige Ecke. Da ich persönlich Parfümöle nicht gut leiden kann (ich bekomme Kopfschmerzen und sie gehen mir schnell auf die Nerven), kamen nur ätherische Öle in Frage. Ganz simpel ist das allerdings auch nicht. Zum einen möchte ich mit einer überschaubaren Variantenanzahl möglichst die gesamte Geschmacksbreite abdecken, zum anderen kommt es hin und wieder zu (im Nachhinein interessanten) Überraschungen.

Z.B. war in der ersten Testphase der Duft Bergamotte-Rosenholz einer der Favoriten unserer Testanwender – zur Marktreife kam es aber doch nie. Warum?

Da wir auch die ätherischen Öle alle in Bioqualität einsetzten wollten, machten wir uns auf die Suche nach entsprechenden Lieferquellen. Leider ohne jeden Erfolg: Bio gab’s nicht. Das Rätsel löste sich erst nach weiteren Recherchen: Rosenholzöl wird aus Rosenholzbäumen (Aniba rosaeodora) gewonnen, die nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen als stark gefährdet eingestuft werden.
Das wollten wir dann doch nicht verwenden – egal wie gut es riecht!

Wie funktioniert die Desodorierung?

Das Natron erhöht den pH-Wert der Haut der Achselhöhle und dadurch können sich die Schweißbakterien, die den unschönen Geruch entstehen lassen, nicht mehr vermehren und es riecht nicht. Außerdem enthält das Kokosöl einige Fettsäuren, die keimtötend auf die Bakterien wirken, die wiederum den Schweißgeruch verursachen.

Wobei man natürlich (bei jedem Deo) „eingestehen“ muss, dass die Deodorierung ihre Grenzen hat. Bei extremem Stress z.B. wird man nie 100% des Geruchs wegdesodorieren können. Im normalen Leben klappt es jedoch wunderbar.

Warum ist kein Aluminium drin?

Weil’s gesünder ist. … sollte man meinen.

Inzwischen warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aber gar nicht mehr vor der Benutzung von aluminiumhaltigen Deos. Danach werden Aluminiumsalze aus Deodorants zwar über die Haut aufgenommen – jedoch in weit geringerer Menge als noch vor einigen Jahren vermutet. Viel schwerer wiegen dagegen die extremen Umweltauswirkungen der Aluminiumgewinnung. Deshalb gibt’s bei uns einfach nirgendwo Aluminium: weder in unserer Deocreme noch in den Verpackungen!

Ist das mit der Deocreme nicht eine Riesenschweinerei?

Kommt wie immer drauf an. Zunächst sollte man die richtige Menge nehmen, d.h. ca. eine erbsengroße Portion pro Achsel. Zur Entnahme aus dem Glas kann man einen Spatel verwenden – das bietet sich insbesondere bei mehreren Nutzern desselben Glases an. Zum Einreiben reicht normalerweise ein Finger, den man anschließend an einer „unwichtigen Körperstelle“ (z.B. am Bein) abwischen kann. Da es sich zum größten Teil um pflegende Substanzen handelt, ist das wie Eincremen. Stört der verbleibende Rest am Finger, bekommt man ihn mit etwas Seife leicht los.

Ach ja – Beschwerden über Flecken auf der Kleidung sind mir nicht bekannt und hatte ich auch selbst noch nie.

Deocreme mit Spatel als Entnahmehilfe- sehr praktisch.

Und sonst?

… war ich mal wieder im Kino. In so einem Fast-Multiplexkino. Es ist lange her, dass ich im Kino war – und fast alles war anders.

Wenn ja nun wirklich viele – teils schon religiös anmutende – Meinungen zu den Themen Gesundheit und Gewicht durch die digitalen und analogen Welten schwirren, es schien doch immer mindestens eine allgemein akzeptierte Gemeinsamkeit zu geben: Ja, wie wir hier in Deutschland/Europa leben und essen ist nicht perfekt, ABER in Amerika ist alles noch viel schlimmer und das liegt hauptsächlich daran, dass „die“ so einen Mist essen und Unmengen Cola trinken. (Ok, heute bin ich etwas schablonenhaft unterwegs.)

So betrete ich also das Kinocenter und suche die Kinokasse. Die Kinokasse ist die Snackkasse. Die KassiererInnen stehen vor Regalen mit vorgefüllten Popkorntüten und Nachochipsbehältern im XXL-Format. Das Popkorntütenvolumen schätze ich auf knapp 2 Liter, dazu gibt’s als „Angebot“ 1 Liter Softgetränk. Den Monster-Becher kann ich kaum mit einer Hand halten. Meine Freundin fragt noch, ob es das auch in kleiner gäbe. Klar, ist aber nur 1 EUR billiger – deshalb nimmt‘s keiner. Nach 2 Stunden war auch mein Becher leer, nur die Chips habe ich nicht geschafft – aber das ist nur eine Frage des Trainings! Dann können wir da auch mit unseren amerikanischen Freunden mithalten…

Warum kam es zur Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik?

Nachdem wir beim letzten Mal geklärt haben, wer wir sind, geht es diesmal um das „Warum“ bei der Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik: Was treibt mich an? Deshalb geht es nicht nur um Naturkosmetik und Pflanzenextrakte, sondern vor allem auch um die Selbständigkeit.
… und aus gegebenem Anlass sinniere ich noch über das Fastnachtsfeiern.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Gefühlt ist in der Werkstatt immer noch „kurz nach Weihnachten“, denn wir sind dabei, unsere Vorräte nach der Jahresanfangspause wieder aufzufüllen. Außerdem nehmen wir in diesen Wochen an einigen Märkten teil und da will man ja immer genug dabeihaben. Da wir alles immer bedarfsgerecht und vor allem frisch produzieren möchten, kommt man in einer Manufaktur mit gut dreißig Produkten schon mal ins Schwitzen. Was keinesfalls passieren darf, ist, dass uns unsere „Herzkomponenten“ – die Pflanzenextrakte – ausgehen. Deshalb sind wir in den letzten Wochen (und auch aktuell) damit beschäftigt, die diversen Extrakte neu anzusetzen, ziehen zu lassen, fleißig umzurühren, zu filtrieren und abzufüllen.

Gerade ist z.B. der neue Salbeiextrakt fertig geworden, der im Festshampoo „Leichtigkeit“ seine Wirkung entfaltet. Der frische alkoholische Auszug getrockneter Salbeiblätter aus kontrolliert biologischem Anbau duftet grandios. Diese Arbeit mit den Rohstoffen macht einfach Spaß!

Einer der oben angesprochenen Märkte fand übrigens schon statt: vor knapp 2 Wochen waren wir im Frankfurter Zoogesellschaftshaus beim „Marché de Nuit“ dabei. Da war’s richtig voll! An die 2.000 Menschen schoben sich durch den altehrwürdigen Saal mit ca. 70 Ständen. So viel Interesse und so viele Kontakte – super! … und so viel „menschliche Nähe“ – daran muss man sich auch erst wieder gewöhnen…

Warum mache ich das alles eigentlich und was bringt die Selbständigkeit?

Eigentlich ist es eine ziemlich wilde Mischung von Motiven, die hinter meinem „Grüne Grazie“-Engagement steckt: Interesse, Sinnsuche, Spaß, Neugier, Selbstbestätigung, Abenteuerlust… Wo fange ich an?

Liebe zur Natur und zur Kosmetik = Naturkosmetik?

Das Interesse an natürlicher Kosmetik begleitet mich seit meinen Teenagertagen und motivierte mich etwas später zum Chemie-Studium. Obwohl ich meine Diplomarbeit sogar über ein dermatologisches Thema schrieb, ging mein Weg dann doch erst in eine etwas andere Richtung. Als ich aber 2016 meine Studienstadt Münster besuchte, sah ich auf dem dortigen Markt einen Stand mit Naturkosmetik aus einer kleinen Manufaktur und war sofort elektrisiert: Genau das hatte ich immer machen wollen! Das “roch” nach Gründung.

Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik aus Abenteuerlust?

Außerdem versprach das „selbständig werden“ auch die Erfüllung anderer Träume: eigene Ziele setzen, autonome Entscheidungen treffen, Arbeitsbedingungen frei gestalten und – nicht zuletzt – die Welt ein bisschen besser machen. Nicht mehr ertragen, sondern machen! Yeah.

Selbstverständlich wollte ich Produkte schaffen, die für mich als Kundin perfekt wären. D.h. ich wollte alles, was mich als Naturkosmetik-Käuferin jemals genervt hatte VIEL besser machen. Als da wären: keine künstlichen Düfte mehr, kein Greenwashing, kein Etikettenschwindel (große Werbung für einen nur minimal enthaltenen Wunderwirkstoff), nachhaltige Qualität statt Qualitätsabstriche zugunsten nachhaltiger Eigenschaften, echtes eigenes Recycling statt Verwendung recyclingfähiger Stoffe.

Doppel-Yeah.

Also fing ich an, mich wieder intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und mir die modernen Rohstoffe und Verfahren anzuschauen. Schön und ermunternd war, dass ich schnell wieder spürte, wieviel Freude mir die Beschäftigung mit dem Thema schenkt. Nicht ganz so schön war hingegen die Erkenntnis, dass es etwas völlig anderes ist, einfach mal eine Creme für sich selbst zu rühren, als diese professionell produzieren und verkaufen zu wollen!

Rasend schnell tauchen eine Unmenge von Problemen auf, die alle selbst gelöst werden müssen. Hilfe holen geht meistens – muss man sich aber leisten können und wollen. Um wirklich unabhängiger zu werden, ist es bei einigen Kernthemen einfach unerlässlich, sie selber zu erlernen und im Griff zu behalten. Glücklicherweise kann ich dabei auf einige Erfahrungen zurückgreifen: Einerseits ist ein Chemiestudium zwar keine Ausbildung zur Naturkosmetikerin, hilft aber schon enorm bei der Entwicklung der Rezepturen (auch der Pflanzenextrakte); andererseits habe ich an meinen bisherigen beruflichen Stationen nicht nur Arzneimittel, sondern auch Kosmetika (mit-)entwickelt. Vor allem aber habe ich mir angewöhnt, (erstmal) nichts für unmöglich zu halten…

Gründung meiner Manufaktur für Naturkosmetik aus Langeweile?

Ja – das alles macht Spaß, ist aber vor allem jede Menge Arbeit bzw. Detailarbeit! In jedes einzelne Produkt musste viel Zeit und Überlegung investiert werden und ich wollte ein breites Produktportfolio abdecken: diverse Cremes, festes Shampoo, Deocremes, Seifen, feste Gesichtsreiniger, Öle… Viel Zeit pro Produkt multipliziert mit vielen Produkten ergibt: sehr viel Zeit! Insgesamt lag eine Entwicklungs- und Testphase von ca. 4 Jahren hinter mir, als wir die „Grüne Grazie“ endlich vom Startblock schubsten. Eher zufällig stürzten sich zur selben Zeit die Medien verstärkt auf Nachhaltigkeitsthemen. Fühlte sich gut an.

Neben allem anderen sind Gründung und Selbständigkeit vor allem auch ein persönlicher, innerer Prozess. Ich gehe mit einem selbst entwickelten und hergestellten Produkt aus meiner Wohlfühlzone bzw. -werkstatt heraus und „stelle mich mitten auf den Marktplatz“. Mögen die Leute es? Bin ich gut genug? Diese Fragen treiben mich nach wie vor um. Das kann man auf Dauer nur aushalten, wenn man echte Freude aus dem Inhalt der Arbeit zieht! Und da das bei mir besonders die Entwicklung neuer Produkte ist, könnt Ihr Euch noch auf einiges gefasst machen…

Der Kern der Grünen Grazie Produkte- die Gesichtscremes mit Pflanzenextrakten.

Und sonst?

Ich komme aus Norddeutschland. Seit über 15 Jahren lebe ich im Rhein-Main-Gebiet – aber es gibt schon Anlässe, an denen ich die regionalen Unterschiede stärker spüre als normal.

Karneval, Fasching, Fassnacht. Ich fremdle damit.

Als kleine Kinder in unserem niedersächsischen Heimatdorf gab’s das „Fastnachtslaufen“. Dabei drehten wir am Faschingsdienstag verkleidet eine Runde durch‘s Dorf und sammelten Süßigkeiten, während wir sangen:
„Fastnacht, Fastnacht angefangen,
het de Buur noch Mettwurst hangen,
all de Höhner swat und wit,
all de Eier nehm wie mit.“

War super. Mehr war’s aber auch nicht. Schon hier im Rhein-Main-Gebiet (und das gehört nicht zum Rheinland!) ist das eine ganz andere Nummer und es fällt mir immer noch schwer, das zu begreifen.

Was ich sehe, ist für mich unglaublich. In jedem Dorf gibt es einen eigenen Umzug, der von den Vereinen und anderen Begeisterten auf die Beine gestellt wird. Was für eine Vorbereitung, welche Detailliebe in den Kostümen, die Proben für die Tänze, das Bauen der Wagen! In unserem 40.000-Leute-Städtchen findet von Donnerstag bis Dienstag an jedem Tag in einem anderen Ortsteil eine große Faschingsparty statt. Fantastisch!

Außerdem fühlt es sich für mich so an, als wenn Fasching im Gegensatz zu Weihnachten, Ostern, Halloween, Valentinstag sehr viel weniger kommerzialisiert ist (ok, vielleicht kenne ich mich auch nicht wirklich aus). Alles kommt „von unten“, jedes Jahr wieder, ohne Nachwuchsprobleme – über viele andere Feste und Feiertage kann man das nicht sagen…

Klar – man kann auch einiges am Fastnachtstreiben kritisieren. Ich schenk mir das jetzt mal, ist ja alles bekannt und berechtigt. Aber dass Unmengen von Menschen jeden Alters ohne Ziel, Sinn und Grund „gut drauf“ sein wollen(!) und es dann auch sind – dass sie gute Laune haben und versprühen – dagegen gibt es doch eigentlich nichts zu sagen. Vielleicht ist das Leben so einfach.

Ein letztes Mal: Helau! …und bis demnächst!

Vorstellung “Grüne Grazie”: Was und wer ist das?

Diesmal werden wir etwas grundsätzlich und erklären, wer wir eigentlich (und auch uneigentlich) sind.
Es gibt die Vorstellung der Marke “Grüne Grazie” und der Wohlfühlwerkstattt und wer ich eigentlich bin.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Am Anfang eines Jahres kommen wir schon mal ein bisschen in „Statistik-Stimmung“, d.h. wir schauen uns diverse Bereiche etwas genauer an und versuchen, Zusammenhänge, die uns „gefühlt“ schon klar sind, auch in den Zahlen wiederzufinden. Eines dieser Themen ist die Frage, in welchem Umfang unser Glasbehälter-Recycling eigentlich funktioniert. Schon vor der Geburt der „Grünen Grazie“ hatten wir ausführlich diskutiert, wie wir am besten dafür sorgen können, dass unsere Behälter nicht nur recyclingfähig sind, sondern auch ohne den Weg durch den Altglascontainer möglichst häufig (wieder-)verwendet werden. Da wir keine komplexen Systeme kreieren wollten und außerdem fest daran glauben, dass auch unsere Kunden eine Kreislaufwirtschaft wollen, haben wir uns voll auf deren Mitwirkung verlassen. Und siehe da: es funktioniert! Durchschnittlich konnten wir bei jeder Produktionscharge, die in Glastiegel abgefüllt wird, 15% der Gläser aus dem freiwilligen Rücklauf (wieder-)verwenden. Im letzten halben Jahr sprang die Quote sogar auf über 30%!

Auch wenn es alle etwas Mühe kostet (Euch beim Sammeln und Zurückbringen und uns beim Reinigen) können wir dadurch gemeinsam wertvolle Ressourcen im nennenswerten Umfang einsparen.

Blick in unsere Recycling-Gläsersammlung

Jetzt nochmal ganz von vorne: Was ist die „Grüne Grazie“, was die Wohlfühlwerkstatt – und wer bin ich?

Da ich mir vorgenommen habe, dieses Jahr mehr und regelmäßig zu bloggen, will ich wenigstens einmal ein paar grundsätzliche Fragen klären. Wer’s schon weiß, überspringt den Teil einfach.

„Grüne Grazie“ ist meine Produktmarke, die „Wohlfühlwerkstatt“ die dazugehörige Firma und ich bin Imke, Gründerin und Inhaberin. Das wäre die Kurzform.

Das Logo unserer eingetragenen Wort- und Bildmarke “Grüne Grazie”.

Hier die längere Form…

Während der langen Produktentwicklungs- und Gründungsphase entwickelte sich der Arbeitstitel „Wohlfühlwerkstatt“, für den Ort – im praktischen und im übertragenen Sinne – an dem ich meinem Interesse an der Naturkosmetik mit guten Gefühlen nachgehen kann. Wir nennen unsere Werkstatt so und meine Firma heißt auch offiziell „Wohlfühlwerkstatt Dr. Imke Schultz“.

So einfach und von selbst sich der Firmenname ergab, so langwierig war die Suche nach einem passenden Markennamen. Nach Anwendung diverser Kreativitätstechniken wurden diverse Vorschläge von unserem Umfeld – durchaus wohlmeinend – abgelehnt, bevor die „Grüne Grazie“ schließlich das Licht der Welt erblickte. Für uns drückt der Name zum einen aus, dass wir feine, spezielle, handgemachte Produkte mit viel „Herzblut“ herstellen wollen und keine industriellen Methoden anstreben. Zum anderen soll er unseren umfassend nachhaltigen Ansatz betonen: was immer umweltfreundlich gestaltet werden kann, werden wir entsprechend umsetzen!

Während ich das schreibe, drängt es mich geradezu, noch konkreter zu werden. Natürlich schaue ich mir auch viele andere Naturkosmetik-Produkte an. Dabei verursacht es mir fast körperliche Schmerzen, wenn ich sehe, wie Kunden mehr oder weniger hinter’s Licht geführt werden. Beispiel: ich finde ein prinzipiell gutes Produkt, in dem der groß beworbene, angebliche Haupt-„Wirkstoff“ Magnolienextrakt auf der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) ganz am Ende auftaucht – was bedeutet, dass die eingesetzte Menge minimal ist. Ich weiß, dass es Grenzen für die Einsatzmengen von Stoffen gibt, ich verstehe auch wirtschaftliche Zwänge, denen wir alle unterliegen, und es kann auch mal Missverständnisse ohne böse Absicht geben. ABER. Marketing darf aus meiner Sicht nicht auf der Täuschung der Verbraucher beruhen! Diesen Anspruch habe ich an mich und meine Marke – und da will ich überhaupt keine Kompromisse machen. Ich benutze die Sachen ja selbst.

Blick auf die Rohstoffe unseres Tonkabohnenextrakts – der ist in unserer Körpercreme Opulenz eingearbeit.

Nun. Und wer bin ich?

„Im Herzen immer noch norddeutsch und inzwischen 50+“ könnte ein Teil der Antwort sein. Ich fremdle stark damit, mich als „Mamaunternehmerin“ zu sehen – das klingt mir zu sehr nach Lifestyle und Kinderwagen. Tatsächlich habe ich ein Unternehmen, zwei Teenager-Töchter und einen Mann dazu. Vielleicht bin ich eine „Ehefrauunternehmerin“ oder eine „Shepreneur“ oder ein „Femboss“? Vielleicht treibe ich mich aber auch einfach zu viel auf Social Media herum – finden auch meine Töchter. ABER. Ich lese noch Bücher aus Papier und höre bzw. sehe auch noch CDs und DVDs, obwohl Streaming auch sein Gutes hat, indem es mein Interesse an Neuem befriedigt.

Vor der Firmengründung hatte ich weitere Hobbies – z.B. habe ich viele Kleidungsstücke selbst genäht – aber jammern will ich nicht. Ein bisschen mehr Sport, vor allem zum Stressabbau, aber auch um die Beweglichkeit im heraufziehenden Alter zu erhalten, wäre ein Ziel. Vielleicht mache ich auch mal eine Meditationswoche und schreibe darüber…

Der Bücherstapel neben meinem Bett (wächst und wächst).
Meine Heimatstadt Bremerhaven.

Und sonst?

Als Familienevent nehmen wir uns immer mal wieder vor, gemeinsam(!) einen Film zu schauen. Hört sich gut an, ist aber eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Seit meiner Jugendzeit hat sich das Film- und Fernsehenschauen drastisch verändert. Meine Eltern hatten noch eine Skepsis vor zu viel Fernsehen und haben das streng reglementiert, was natürlich zu Überkonsum führte, wenn man sich unbeobachtet wähnte. Aber das Angebot war dafür halbwegs überschaubar und es gab eben nur, was für den jeweiligen Abend in der Programmzeitschrift stand.

Wenn wir aber einen Familienfilm suchen…

Unsere Töchter sehen am liebsten K- oder C-Dramen, das sind asiatische Serienproduktionen, mit typischerweise vielen, vielen Folgen. Taugt also eher nicht für den Familienevent. Außerdem haben die jungen Damen auch innerhalb der KC-Welt noch recht unterschiedliche Vorlieben (guckt mal hier: Zeit). Mein Mann möchte einen Dialogfilm sehen, der im hier und jetzt spielt, ich mag Fantasy und Science-Fiction. Die eine Tochter kann Mord-Krimithemen nicht ertragen und beide sind sich einig, dass es nichts „Peinliches“ sein darf, worunter schon fast jede Art von Beziehungsfilm fällt. Höchstens auf „sanfte Action“ können wir uns einigermaßen einigen – aber „gute“ Filme sind hier dünn gesät. Demokratische Ansätze sind bei vier Wahlberechtigten auch nicht immer zielführend und so dauert die Auswahl dann schon mal länger als der Film. Es kommt auch vor, dass der eigentliche Event auf den nächsten Abend verschoben werden muss, da irgendwer inzwischen zu müde ist…

Ja, zugegeben – man könnte sich alternativ auch Gesellschaftsspielen zuwenden. Hat aber auch seine Tücken. Ich erinnere mich an einen Urlaubsnachmittag, als wir ein nagelneues, „prämiertes“ Spiel testen wollten – keine zwei Stunden später hatten wir die Kurzversion der Anleitung schon fast verstanden.

Welche Familienaktivitäten macht Ihr wirklich gerne zusammen?

Bis demnächst!

Blick über die Weser – auf “die andere Seite” (seit meiner Jugend ein definierter Ort, den jeder kennt).

Winterpflege der Gesichtshaut

Aus aktuellem Anlass durfte ich mich mit dem Thema Winterpflege der Gesichtshaut beschäftigen und es war ganz interessant, den Ursachen der schuppenden und spannenden Haut auf den Grund zu gehen.

Aus den Tiefen der Wohlfühlwerkstatt

Wie schon auf Instagram angedeutet, entwickle ich gerade ein „Grüne Grazie“-Serum. Denn immer wieder fragten mich Kundinnen, ob ich nicht etwas für die Fältchen am Auge habe.

Nun. Die schlechte Nachricht ist, dass Kosmetik leider keine Falten einfach so verschwinden lassen kann. Das hieße sonst Zauberei.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Eine Verbesserung der Hautstruktur ist grundsätzlich schon möglich und im letzten Jahr habe ich mich ausführlich mit der wissenschaftlichen Grundlage zu den Wirkstoffen beschäftigt, die das können sollen. Ja – ich bleibe absichtlich etwas vage.

Alles, was für mich wissenschaftlich Sinn macht und was den Prinzipien der „Grünen Grazie“ entspricht, soll hinein in das neue Zauberelexir. Details werden noch nicht verraten. Die ersten Tests unter dem Arbeitstitel „Bügeleisen“ verliefen gut, aber ich kämpfe noch mit dem Rezept – das will nicht ganz so wie ich. Stay tuned…

Die aktuellen Prototypen des neuen Grüne Grazie Serums mit dem Arbeitstitel “Bügeleisen”.

Hautpflege im Winter

Gestern wurde ich gefragt, wie und womit man speziell im Winter die Haut am besten pflegt. Tatsächlich gab es in dieser Saison bisher kaum Anlässe sich hier im Rhein-Main Gebiet mit Winterkälte auseinanderzusetzen. Aber – jetzt gerade isses kalt und die Haut spannt. Was tun?

Bewegung bei kaltem Wetter erzeugt auf jeden Fall auch rosige Wangen – auch eine Art der Winterpflege.

Was passiert mit der Haut im Winter?

Tiefe Temperaturen führen insbesondere in Verbindung mit Trockenheit i.d.R. zu Gemecker unserer Haut. D.h. es juckt und schuppt. Besonders merken wir die veränderten Umwelteinflüsse an Hautstellen, die der Luft (und/oder dem Sonnenlicht) ausgesetzt sind, wo die Haut sehr dünn ist oder die Kleidung stärker reibt.

Wie Ihr sicher noch aus unseren FAQ wisst (LINK), ist das A und O der Hautgesundheit die Regulation des Feuchtigkeitshaushaltes und der gerät jetzt aus dem Gleichgewicht: Die trockene Luft entzieht der Haut durch Verdunstung Feuchtigkeit und die Kälte drosselt die Produktion des Sebums. Gerade dieser körpereigene Talg hält die Haut aber normalerweise geschmeidig.

Einfach gesprochen ist gerade im Winter alles gut, was die Feuchtigkeitsverdunstung reduziert und die Haut geschmeidig hält.

Was sollte also rein, in die perfekte Winterpflege-Rezeptur?

Der Schutz gegen die Verdunstung wird vor allem durch Fette, Buttern und Wachse in den Cremes erreicht – man nennt den Effekt Okklusion. Umgekehrt heißt das auch, dass feuchte Pflegeprodukte keine gute Idee sind – fetthaltigere Produkte passen jetzt besser.

Hier meine drei konkreten Vorschläge zur Winterpflege:

  1. Unter meinen Gesichtscremes, die es ja in drei Fettstufen (25% „Wiesenessenz“, 30% „Beerenessenz“, 35% „Gartenessenz“) gibt, – würde ich ganz pauschal zur „Gartenessenz“ raten, die wie ein Film auf der Haut liegt (kann man am Tester mal probieren) – ein Effekt, der normalerweise eher bei dünner und älterer Haut gewünscht ist.
  2. Sollte die Haut nicht so viel Pflege benötigen und Ihr schon eine leichtere Creme besitzen, würde ich empfehlen, direkt über die leichtere Creme ein Hautöl aufzutragen. Dann ist das Gefühl auf der Haut insgesamter leichter und die Verdunstung wird auch reduziert.
  3. Oder: wenn es der Haut reicht – bzw. dem Pflegezustand entsprechend – könnt Ihr auch ein Hautöl alleine benutzen (dann aber mit ein paar Tropfen Wasser auftragen).

Tatsächlich halte ich mich gerade an Variante 3.

Habt Ihr noch Anregungen, was Eurer Haut im Winter gut tut? Was macht man eigentlich bei z.B. -40°C? Vermutlich doch eine reine Fettschicht ohne irgendein Wasser auftragen? Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!

Und sonst?

Das Gericht der Woche war definitiv der „lauwarme Schwarzwurzelsalat“.

Die Biokiste unseres Vertrauens hatte entschieden, dass ich mich diese Woche mal mit Schwarzwurzeln auseinandersetzen musste. Da sich mein Kochen vor allem durch Schnelligkeit auszeichnet, war dafür erst am Freitagabend Zeit. Erster Eindruck: eine aus der Erde geborgene Schwarzwurzel hat einen sehr versteckten ästhetischen Wert (ich kannte sie bisher nur aus meiner Kindheit im Dosenformat).

Das beiliegende Rezept gab den Tipp, mit Haushaltshandschuhen zu arbeiten. Gilt natürlich nicht für mich – bin ja kein Weichei. Das Abwaschen der Erde war mir definitiv zu mühselig, ich beginne lieber gleich mit dem Schälen. Yeah – geht super. Handschuhe sind reine Panikmache, ich schäle auch rote Beete „nackig“. Nach der fünften Wurzel legt sich eine gelbliche Schicht auf meine Hände. Na ja, wird langsam dicker – aber nicht so schlimm. Nach der achten Wurzel beginnt der Glibber zu gelieren: auf dem Messer und an der Hand entstehen dunkle Ablagerungen, die an Klebstoff erinnern. Abwischen funktioniert nicht mehr, aber man kann jetzt tolle Fingerklebübungen machen und lustige kleine Bällchen mit dem Zeug formen. Die Hände sehen einen Tag später immer noch aus, wie mit Bräunungscreme behandelt.

Meine Händen nach dem Schwarzwurzelschälen – natürlich ohne Handschuhe.

Und der Salat?

Obwohl das Geschälte zunächst in Zitronenwasser eingelegt und anschließend in Orangensaft gekocht wurde, blieb es erstaunlich geschmacklos – der Salat war nicht schlecht, aber das lag an den anderen Zutaten und der Soße.

Vielleicht sind wir aber auf den nächsten Superfoodhype gestoßen: bizarres Aussehen, eher schwer zu bekommen und zu verarbeiten, wenig Geschmack – hat aber bestimmt irgendeinen Wunderinhaltsstoff…

Bis demnächst!

Jahresrückblick 2022: Abschiede

Kurz vor dem Fertigstellungstermin des Jahresrückblick 2022, kamen mir Zweifel, ob ich dies alles veröffentlichen soll. Das Jahr 2022 brachte viele Neuanfänge und entwickelte eine Menge guter Dynamik in der Familie und im Beruf. In meiner Naturkosmetikmanufaktur Grüne Grazie ging es ebenfalls turbulent zu, was bei einer jungen Firma zu erwarten ist. Allerdings war das dominierende Thema dieses Jahres der Tod meiner Eltern ist. Rein kalendarisch prägte es die Zeit von Ende März bis Anfang Dezember, die Wirkung wird wohl weit darüber hinausgehen. Warum drücke ich den “Veröffentlichen” Button dennoch? Weil das Erlebte so einschneidend ist und alles andere in den Hintergrund gedrängt hat und es möglicherweise vieles erklärt, was ich getan oder nicht getan habe. Vielleicht hat es aber auch einen therapeutischen Wert für mich, Worte für dieses Jahr zu finden.

  • Schöne Neuanfänge bei der Grünen Grazie
  • Ausflüge nach Paris und Berlin haben Freude ins Jahr gebracht
  • Neue Dynamik bei der Grünen Grazie
  • Dynamik im Familienleben
  • Die „gefühlte“ wirtschaftliche Lage im dritten Krisenjahr
  • Der Traum von der Selbständigkeit
  • Energiespeicher auffüllen mit Musik und Büchern
  • Abschied von meiner Mutter
  • Abschied von meinem Vater
  • Meine Kraftquellen und weitere gute Erlebnisse im Jahr 2022
  • Was wartet 2023 auf mich?

Mein Jahresrückblick 2022 

Schöne Neuanfänge bei der Grünen Grazie

Das neue Jahr begann sehr gut für uns. Im Januar brachten wir den Onlineshop ins Laufen, im Februar gab es einen Artikel in der lokalen Zeitung über die Grüne Grazie, (LINK), worauf das Telefon eine Zeit lang nicht stillstand.

Im Sommer hatten wir eine Schulpraktikantin in der Firma, was für uns auch etwas aufregend und neu war. Dies nutzte ich auch dazu, für einige Produktideen, neue Rezepte zu entwerfen, um ihr die ersten Schritte des Entwickelns und Testens zu zeigen. Über den Sommer haben es davon drei potenzielle Neuentwicklungen in die finale Phase geschafft, sind aber noch nicht fertig. Für die ersten Rezeptentwürfe hatte ich auch in Blogs (z.B. von Beautyjagd oder Skincare Inspirations) und Veröffentlichungen gestöbert, um interessante Inhaltsstoffe auszuwählen, die wirklich Sinn machen.

Viele Stunden flossen parallel auch in die Recherche zu den FAQs. Im Gespräch kann ich den einen oder andere Zusammenhang immer schnell erklären, aber für das Niedergeschriebene wollte ich ganz sicher gehen. Also habe ich doch recht gründlich zum Thema Aufbau, Stoffwechsel und Erneuerung der Haut gelesen. Auf unserer Website bekommen die FAQs vermutlich noch gar nicht die richtige Aufmerksamkeit, aber die Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein. Wir planen schon die Zweitnutzung – vermutlich in Blogs oder Videos. Und – ganz wichtig – diese Recherchen haben mir richtig Spaß gemacht!

Der erste Zeitungsartikel über die Grüne Grazie in der Offenbach Post im Februar. Die Reporterin hatte so viele Fotos gemacht und dieses ist es geworden. Immerhin ist der gestresste Ausdruck authentisch.
Wunderschöne Frühjahrsblüten aus dem Garten.

Ausflüge nach Paris und Berlin haben Freude ins Jahr gebracht

Einige Kurzreisen haben mir das Jahr verschönert. Im Februar war ich mit meiner jüngeren Tochter in Berlin. Wir haben die Großstadt sehr genossen: Eastside Gallery, Regierungsviertel, Hamburger Bahnhof, Bowls essen – wir haben alles gemacht. Wie immer war ich erstaunt, wie viel Zeit man in einer Großstadt verbraten kann, nur um von A nach B zu kommen (wenn man sich nicht auskennt). Wir hatten super Wetter, allerdings fühlte ich mich doch leicht angeschlagen. Wie sich dann herausstellte, waren das schon die Vorboten der C-Infektion, die damals en vogue war.

Im Januar und März ging es nach Paris, um meine große Tochter auf ihrem Weg zu ihrem Schüleraufenthalt zu begleiten und die legendären Bahnhofswechsel von Paris zu erleichtern. Da ich touristisch in Paris eigentlich alles gesehen hatte, incl. vor vielen Jahren die Mona Lisa unter einer dicken Glasscheibe, gemeinsam mit vielen, vielen anderen fotografierenden Menschen, fühlte ich keinen Zwang. Ich lief entspannt drauf los, genoss das großartige Wetter und war auf einmal wieder begeistert von der Schönheit der Stadt. Es entstanden diese Momente, in denen alles stimmte – sei es an der Seine, in den engen Straßen oder im Café. So wünscht man sich Reisen immer, aber eigentlich ist das eben nicht planbar, sondern entsteht aus dem Ungeplanten. Mit Sicherheit waren dies zwei der schönsten Erinnerungen an das Jahr

Die Baustelle an Notre Dame, Paris im Januar 2022.
Meine jüngere Tochter vor dem Stadtschloss in Berlin im Februar 2022.

Neue Dynamik bei der Grünen Grazie

Im Mai dieses Jahres hat mein Mann sich endgültig von Vergangenem verabschiedet und einen beruflichen Neuanfang in unserer Firma gewagt. Änderungen bringen immer ein Ungleichgewicht, so auch bei uns. Wir mussten uns wieder neu austarieren: wer ist für was zuständig, wer arbeitet wo, wie machen wir Übergaben etc. Das war und ist aufreibender als ich es mir vorgestellt habe, aber zu zweit bekommt das Geschäft auch eine neue und positive Dynamik. So dass ich hierauf am Ende des Jahres mit Dankbarkeit blicke.

Die Knospe einer Wildrose als Symbol für unseren Neuanfang im Mai.

Dynamik im Familienleben

Durch die Pubertät unserer Töchter (13 und 16 Jahre) ändert sich die Dynamik in der Familie spürbar. Auch wenn wir die Kinder gefühlt erst gestern gewickelt oder in den Kindergarten gebracht haben, ist dies bei näherer Betrachtung schon einige Jahre her. Wir erhalten als Eltern dadurch wieder mehr Freiheit und die Familie entwickelt sich zur Wohngemeinschaft, in der auch die Kinder mehr Pflichten und Aufgaben bekommen.

Unsere ältere Tochter hat im Frühjahr fast 10 Wochen in Frankreich verbracht – es zog und zieht sie in die Welt und es kann gar nicht schnell und weit genug gehen. Ein bittersüßes Gefühl ist dieser erste Abschied von den Kindern.

Die jüngere Tochter will in nichts nachstehen und schreitet auf ihre ganz eigene Weise voran. Für zwei aufregende Wochen hatten wir im Oktober eine französische Austauschschülerin bei uns. Dieses herbeigefieberte Unternehmen kollidierte auf einmal sehr unglücklich mit der geplanten Konfirmation. Meine Tochter hat überlegt und entschieden. Ihr Kommentar: „Mama, Entscheidungen sind scheiße.“

Die Schuhe meiner Töchter am Nikolausvorabend. Dass ich mal DocMartens befüllen würde, hätte ich mir nicht vorstellen können.

Die „gefühlte“ wirtschaftliche Lage im dritten Krisenjahr

Die wirtschaftliche Lage unserer Firma hat sich angefühlt wie das Fahren auf hoher See – ein ständiges Auf und Ab.
Wie konnte es anders sein: auf die zwei Coronajahre folgte jetzt ein Kriegs-Unsicherheitsjahr und das haben wir auch zu spüren bekommen. Wir haben durch die Schließungen vieler Unverpacktläden einige, liebgewonnen Kunden verloren und insgesamt hat sich die Aufbruchstimmung in dieser Branche in eine Krisenstimmung verwandelt.

Diese Stimmung hat unseren Kampfgeist geweckt und führte dazu, dass wir uns überlegt haben, wie wir die Firma trotz allem voranbringen könnten. Wir haben diskutiert und geplant, um herauszufinden, was wir verbessern müssen, was unsere Stärken oder unsere Schwächen sind, welche neuen Wege zu gehen sind. Und es gibt immer etwas zu tun, was sich dann auch positiv auswirkt – das beruhigt.

Wir haben zum Glück immer noch Stammkunden mit gut eingeführten Läden und auch neue Partner gefunden, mit denen wir eine Kooperation starten konnten.

Was wir nicht hatten und wofür ich wirklich dankbar bin, sind existenzielle Nöte. Wir sehen der Zukunft immer noch positiv und gelassen entgegen. Wichtig ist es mir, aus dieser unproduktiven Negativspirale auszubrechen.

Mein Symbolbild für “Stand with Ukraine”, das ich im Februar/März aus einer blauen Tüte und Nazissen improvisiert hatte.

Der Traum von der Selbständigkeit

Naturkosmetik liebe ich, aber die Selbständigkeit hat ihre Romantik absolut verloren.

Nachdem ich zwei Jahre richtig geklotzt hatte, war das Jahr 2022 für mich eher „ruhig“

– da wir eine neue Arbeitsteilung umsetzen mussten

– mein Erstjob die volle Aufmerksamkeit brauchte

– und ich mich persönlich mit so viel elementareren Themen auseinandersetzen musste.

Ohne dieses Zurückstellen der eigenen Firma, wäre ich vermutlich wahnsinnig bzw. krank geworden.

Ich liebe Herausforderungen, wenn ich ahne, dass ich „gut“ sein kann. Für dieses Business muss man/frau in ganz vielen Aspekten richtig gut sein und wenn man da einen hohen Anspruch an sich selbst hat, wird es hart einzuschätzen, wie gut man wirklich ist oder wieviel noch zu machen ist. Es wird schnell unüberschaubar und damit sehr kraftzehrend. Zu diesem Thema habe ich einen super Mini-Podcast gehört, der diesen Zustand „außerhalb der Komfortzone“ gut beschreibt (LINK).

Ich sah mich immer mit einer Teetasse in meinem Kräutergarten umherschlendern und dann ein wenig Creme produzieren. Dann würde ich mich mit netten Menschen unterhalten, die meine Produkte zu schätzen wüssten, und en passant würde ich die Sachen eben verkaufen. Hüstel…tja, so hatte ich mir das gedacht.

Richtig gut geht es mir, wenn ich mich mit Rohstoffen auseinandersetze, an meinen Rezepten tüftele, die Prototypen herstelle und zum Testen verteile. Dabei steige ich auch immer in die Fachliteratur ein und fühle mich in meinem Element. Da weiß ich dann wieder, warum ich Produkte für die Kundinnen entwickle.

Fertige Festshampoos und Cremes in der Werkstatt, nach einer Produktionseinheit.

Energiespeicher auffüllen mit Musik und Büchern

Im Laufe des Jahres waren Musik und „schöne“ Bücher ein Anker für mich. Hört sich banal an, wenn ich das so schreibe, aber ich konnte nichts Anspruchsvolles aushalten, da fingen meine Gedanken immer an zu wandern. Ich brauchte Eskapismus.

Beim Thema Musik habe ich dieses Jahr allerdings extreme Sachen ausprobiert – im Frühjahr war ich mit meiner kleinen Tochter beim K-Pop Festival in Frankfurt. Musikalisch eher anspruchsvoll für Ü50. Die ganze Atmosphäre auf dem Festival war aber sehr angenehm, es war sehr bunt, sehr inklusiv und tolerant. Das hatte mich positiv überrascht.

Anfang des Sommers war ich beim Woodstock der Blasmusik – ein Extrem der anderen Art. Hierfür hatten wir uns drei Bands ausgeguckt und wollten uns vom Rest überraschen lassen. Das hat super funktioniert. Als Andenken hat mein Mann den beliebten Virus mitgebracht.

Im Verlauf des Herbstes bin ich dann auf Nummer sicher gegangen und war noch bei Placebo und Matt Anderson. Gerade das letzte Konzert war der Hammer: Blues, eine Gitarre plus Stimme – mehr braucht es nicht.

Woodstock der Blasmusik im Sommer 2022, auf der Bühne stehen Heavy Hoempa aus den Niederlanden.
Der Bücherstapel auf meinem Nachttisch: unterer Teil undatiert, JK Rowling von Weihnachten 2021, mittlerer Teil undatiert, oberer Teil Herbst/Winter 2022.

Abschied von meiner Mutter

Das Thema des Jahres 2022 ist für mich „Abschiede“. Es fing langsam an mit dem Krieg in der Ukraine, wo ich darüber nachgedacht habe, dass ich bzw. wir uns endgültig von dem Gedanken verabschieden, in einer kriegsfreien Zeit zu leben.

Durch die Coronainfektion, die bei mir mild verlief, kamen bei mir die Gedanken auf, wie es wäre, durch so eine schwere Krankheit von der eigenen körperlichen Unverletzbarkeit Abschied nehmen zu müssen. Wie ausgeliefert man sich fühlen würde, ins Krankenhaus zu kommen und beatmet zu werden. Die Bilder im Fernsehen haben starken Eindruck auf mich gemacht und ich war sehr dankbar über den guten Schutz der Impfung.

Das waren alles nur Gedanken. Sehr real wurde es dann im April, als meine Mutter nach einem Sportunfall ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und eine neue Hüfte eingesetzt bekam. Anfang Mai wollten wir ihren 80. Geburtstag feiern und Ostern hatten wir uns quasi auf dem Parkplatz der Reha verabredet, da Besuche Corona-bedingt nicht möglich waren. Durch widrige Umstände verursacht, musste sie ein zweites Mal operiert werden und lag danach im Koma auf der Intensivstation. Meine Familie und ich waren geschockt. Es war unfassbar für uns – man kann nichts tun. Am Ende konnten wir uns nur noch verabschieden.

Gedenklaterne auf der Beerdigung meiner Mutter im Mai 2022.

Abschied von meinem Vater

Da der Alltag immer wieder schnell seinen Raum fordert – sei es mit den Kindern in der Schule oder im Job, hatte ich mir den Sommerurlaub in Dänemark als Zeitraum vorgestellt, in dem ich das Geschehene verarbeiten wollte.

Auf dem Weg in den Norden, hatten wir auch einen Stopp bei meinem Vater gemacht, um zu sehen, wie es ihm geht und wie er allein zurechtkommt. Es stellte sich raus, dass sein hartnäckiger Husten das Symptom einer Lungenkrebserkrankung im Endstadium war. Die letzten Sommer- und Herbstwochen vergingen wie im Flug. Anfang November mussten wir Abschied nehmen.

Für mich ist dies ein Abschied von allem Schönen, was mit meinen Eltern verbunden war. Der Ort der Kindheit, an den man immer zurückkommen konnte und der Zuflucht geboten hat, ist nicht mehr da, auch wenn das Haus noch steht.

Blumengesteck auf der Beerdigung meines Vaters im Dezember 2022.

Meine Kraftquellen und weitere gute Erlebnisse im Jahr 2022

Durch dieses ganze Jahr wurde ich nicht nur durch meinen Mann und meine Kinder unterstützt, sondern auch durch Freunde. Meine beste Freundin, war immer da, hat mich zur Ablenkung an schöne Orte gefahren und dadurch das ganze Elend erträglicher gemacht. So dass es noch einige schöne Erinnerungen an dieses Jahr gibt, wie zum Beispiel unseren ersten Besuch auf Helgoland.

Naturgemäß habe ich seit dreißig Jahren nicht mehr so viel Zeit mit meinen Geschwistern verbracht, wie in diesem Jahr. Das war gut.

Überraschenderweise sind auch mögliche neue Freundschaften entstanden bzw. wiederbelebt worden. Das war auch gut.

So paradox es mir vorkam, so wurde doch in diesem sehr intensiven Jahr, meine Lust das Leben zu genießen ganz stark. Ich habe weniger Angst, will mich weniger an Dinge klammern, da die schönsten Momente durch das Zusammensein mit lieben Menschen entstehen.

Die Lange Anna auf Helgoland im Sommer 2022.

Was wartet 2023 auf mich?

  • Alles verarbeiten, was im Jahr 2022 passiert ist
  • Unsere erste Fernreise als Familie
  • Viele Konzerte!
  • Lernen Selfies zu machen (laut meiner Töchter dringend notwendig)
  • Das Krachen in meinem Getriebe nicht überhören. Das heißt übersetzt: meine Gesundheit höher schätzen und erhalten, wieder Spaß an der Bewegung finden (ja, ich fand joggen eigentlich mal toll)

UND auf die Grüne Grazie wartet

  • Der Launch meiner drei neuen, fast fertigen Grüne Grazie Produkte – lasst Euch überraschen!
  • Start unserer Blog- und möglicherweise Videoinitiative für mehr Sichtbarkeit

Mein Motto für 2023 lautet daher: Mich auf das Unerwartete freuen und darauf einlassen!

Maximale Transparenz

Naturkosmetik ist ja in aller Munde, man könnte sogar sagen „voll im Trend“. Die diversen Werbebotschaften wollen dazu hauptsächlich ein irgendwie gutes Gefühl wecken, indem Begriffe wie „Natur“, „natürlich“, „Bio“, „nachhaltig“ etc. miteinander verschwurbelt und mit Bildern schöner Menschen, Pflanzen und Landschaften angereichert werden.

Aber mal ehrlich: wer weiß denn so genau, was wirklich mit den Begriffen gemeint ist und warum in welchen Produkten was enthalten ist – und was nicht?

Daran wollen wir arbeiten – auch weil wir sehr regelmäßig Fragen zu diesen Themen gestellt bekommen. Also haben wir uns hingesetzt, die uns bekannten Fragen aufgelistet und eine nach der anderen ehrlich beantwortet. Zum Beispiel klären wir über die Wahrscheinlichkeit allergischer Reaktionen auf und begründen, warum die meisten – aber eben nicht alle – unserer Produkte vegan sind.

Das alles und noch viel mehr steht auf unserer brandneuen Seite „FAQ“, die Ihr unter https://www.gruenegrazie.de/faq findet.

Wir möchten nämlich, dass Eure/Ihre guten Gefühle durch maximale Transparenz – statt durch Geschwurbel – entstehen!

… und natürlich durch die tollen Produkte selbst. 

P.S. Zusätzliche Fragen sind natürlich immer willkommen!

Hintergrund zur Lippenpflege “Schnutenkur”

Im letzten November hatten wir – mehr en passant – unsere neue Lippenpflege „Schnutenkur“ gelauncht!

Sie ist gleich gut angekommen, was sicherlich auch an der Jahreszeit lag. Es ging alles so schnell und seitdem tüftele ich schon wieder an weiteren Produkten. Aber trotzdem möchte ich Euch die Entstehungsgeschichte dieses „kleinen Meilensteins“ nicht vorenthalten.

Den Anstoß gab eine gute Freundin, die meinte, dass unsere feste Handcreme auch hervorragend als Lippenpflege funktioniert. Auch wenn das tatsächlich stimmt, fand ich persönlich diese feste Variante nicht pflegend genug für die Lippen: mir schwebte eher etwas Geschmeidiges und frisch Schmeckendes vor.

(Aber tut Euch bitte keinen Zwang an und probiert es ruhig auch mal mit der festen Handcreme…)

Es sollte also geschmeidig werden und frisch schmecken. Daher brauchte das Rezept auf jeden Fall mehr Öl! In diesem Fall kamen dafür Jojoba-, Mandel- und Rizinusöl zum Einsatz, was nicht nur sehr pflegend wirkt, sondern auch einen schönen leichten Glanz ergibt. Für den frischen Geschmack sorgt das ätherische Krauseminzöl, das ein bisschen an „Wrigley Spearmint“ erinnert. Minzen sind eine meiner liebsten Gartenkräuter und ich kann gar nicht genug davon bekommen. Wenn sie im Hochbeet nur nicht so extrem raumgreifend wären… Aber das ist ein anderes Thema.

Als besonderen Clou – sonst wäre es kein Produkt der „Grünen Grazie“ – habe ich noch zwei echte „Creme-Veredler“ hinzugefügt!

Der Kamilleblütenauszug in Aprikosenkernöl schützt die Lippen in jeder Jahreszeit, denn die Kamille enthält alpha-Bisabolol, an dessen anti-entzündlicher Wirkung es keinen Zweifel gibt. Es ist die perfekte Soforthilfe, wenn die Haut durch trockene Luft oder Sonneneinstrahlung gereizt oder gar aufgesprungen ist.

Das Wildrosenöl unterstützt anschließend die Regeneration der betroffenen Hautpartien und mindert außerdem die Entstehung von Pigmentflecken

Sehr lange haben wir auch über die insgesamt nachhaltigste Verpackung diskutiert. Die Vorteile des Verzichts auf unnötiges Plastik sind bekannt. Schaut man sich einen typischen Lippenpflegestift in der klassischen Plastikummantelung genauer an, wird man feststellen, dass das Verhältnis Plastik zu Cremeinhalt gerade hier besonders ungünstig ist. Alternative Hülsen aus Pappe verlieren in der häufigen Anwendung schnell ihre Festigkeit und optische Attraktivität – und die zweite Creme-Hälfte muss man leider mit dem Finger „herauspulen“. Deshalb haben wir uns schließlich erneut für den wiederverwendbaren Glastiegel entschieden – unsere Rücklaufquoten bei den bisherigen Produkten in Glastiegeln unterstützen uns in dieser Entscheidung. Vielen Dank an alle ZurückbringerInnen!

Also seid gut zu Euch und gönnt den Schnuten eine Kur!

„Grüne Grazie“ in der Offenbach-Post!

„Grüne Grazie“ in der Offenbach-Post!

Am 15. Februar brachte die „Offenbach Post“ in Ihrer Print-Ausgabe ein ausführliches Firmen- und Markenportrait; online ist der Artikel natürlich nach wie vor zu finden.

https://www.op-online.de/region/rodgau/kosmetik-auf-natuerlicher-basis-91347898.html

Für mich war es das erste Mal, dass ich mit den „Print-Medien“ so richtig zu tun hatte – sehr spannend.

Nach einem äußerst trüben Februaranfang hatte ich mir nicht zuletzt von dem Artikel einen Schub erhofft. Das hat super funktioniert und wirkt noch immer nach! Seitdem habe ich viele Anrufe und Mails bekommen – und zum Teil auch Bestellungen im Webshop. Mein Eindruck ist, dass es für die meisten sowohl spannend als auch beruhigend ist, hinter der Marke bzw. den Produkten einen echten, ansprechbaren Menschen zu entdecken.

Und genau das habe ich mir ja auch immer gewünscht: ich möchte und brauche den Austausch und will zum „Anfassen“ sein, denn meine Begeisterung für die Naturkosmetik soll auch bei den InteressentInnen ankommen.

Außerdem ist es mir sehr wichtig, die „Grüne Grazie“ gerade im lokalen und regionalen Raum bekannter zu machen, denn nachhaltiger als in diesem Rahmen kann man die Naturkosmetikversorgung nicht organisieren. Dazu tragen nicht zuletzt auch die Einzelhandelspartner bei, die ich hier teilweise per Fahrrad beliefern kann. Diesen regionalen Bezug schätze ich sehr als solide Grundlage, bevor es die „Grüne Grazie“ auch weiter in die Republik zieht…

Wie Frau Holofernes schon sagte (die Älteren erinnern sich): Wir sind „gekommen, um zu bleiben“!

TEILE DIESEN BEITRAG

Grüne Grazie

Wohlfühlwerkstatt

Niederwiesenring 4
63110 Rodgau

E-Mail: kontakt@gruenegrazie.de
Telefon:  0151- 12088616

2022 © Grüne Grazie

Warenkorb0
Du hast keine Produkte im Warenkorb
Weiter einkaufen
0