Skip to main content
  • Blog

Stress und Hautgesundheit: Wirkt sich Stress etwa auch auf die Haut aus?

6. November 2023

Wie Stress und Hautgesundheit zusammenhängen, ist mir erst vor kurzem klar geworden und das möchte ich mit Euch teilen. Seid gespannt!

„Ich bin gestresst“ – das hört man überall und auch ich habe mit dem Ausdruck um mich geworfen. Er hat einen Lifestyleaspekt und ich stellte mir die Frage, ob man ohne Stressgefühl überhaupt genug gearbeitet hat und erfolgreich sein kann. Stress gehört für mich als berufstätige Mutter von zwei Töchtern einfach zum Alltag dazu. In meinen 40ern hatte ich – ohne es zu wissen – gute Strategien: ich ging regelmäßig Laufen, ich liebte Nähen, mit den kleinen Kindern ging ich viel in den Wald. Ja, manchmal hatte ich Schweißausbrüche oder einen roten Kopf– aber alles war unproblematisch. Mein Körper hat gemacht, was er sollte und ich war fit. Jetzt bin ich Anfang 50 und – Ihr ahnt es – die Leichtigkeit und die „guten Angewohnheiten“ sind weg. Der chronische Stress ist jetzt mein neuer Begleiter und wirkt sich tatsächlich auch auf die Haut aus.

Diesen Ausblick beim Frühstück zu genießen war reine Entspannung.

Hier also erstmal die Basics zum Phänomen „Stress“.

Obwohl es letztlich um Stress und Hautgesundheit gehen soll, müssen wir zunächst ganz breit auf Stressreaktionen des Körpers schauen. Grundsätzlich gilt die Stressreaktion als ein Motor der Evolution, sie hat uns vor Gefahren geschützt. Bei einer gefährlichen Situation werden blitzschnell Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Sie sollen uns retten, indem unsere Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit gesteigert werden. Sie hemmen kurzzeitig die Verdauungsorgane, fahren aber Herz, Muskeln, Atmung und Immunsystem hoch. Wenn also der Säbelzahntiger kommt, sind wir blitzschnell in Alarmbereitschaft: der Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller und die Muskeln spannen sich, um wegzulaufen. Dies ist die sogenannte „Fight or Flight“ Reaktion des sympathischen Nervensystems. Diese Reaktionen hat der Körper auch heute noch in Stresssituationen parat. Statt durch den Säbelzahntiger wird sie jetzt im Straßenverkehr oder auf der Arbeit ausgelöst. Die Reaktionen sind blitzschnell und vorübergehend – dies ist der akute Stress. Die Stressreaktion des Körpers ist sehr hilfreich, da man sich dadurch besonders gut konzentrieren und eine Situation gut meistern kann. Ist die „Gefahr“ vorbei, werden alle Hormone wieder abgebaut, es kommt zur Entspannung, der sogenannten „Rest and Digest“ Reaktion.

Die zwei Komponenten des autonomen Nervensystems – das sympathische und parasympathische – arbeiten hier zusammen. Das streue ich an dieser Stelle nicht als sinnloses Fachwissen ein, sondern es hat mir geholfen zu verstehen, warum die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems ein Weg aus der Stressfalle sein kann – dazu später mehr.

Ihr ahnt also, wo das Problem liegen könnte…. Richtig. Was ist, wenn die Stressreaktion anhält und chronischer Stress entsteht? Bis vor ein paar Monaten wusste ich noch gar nicht, dass es das wirklich gibt: chronischen Stress.

Faultiere zu beobachten entschleunigt auf jeden Fall.

Nach Abklingen der akuten Stressreaktion, der Alarmreaktionsphase des Sympathikus („Fight or Flight“), ist es sinnvoll und natürlich, in eine Entspannungsphase durch den Parasympathikus einzutreten („Rest and Digest“).

Aber es gibt ein weiteres System des Körpers, das die obige Stressreaktion aufrechterhält (Widerstandsphase) – besonders wenn der Mensch eine Situation weiterhin als „gefährlich“ bzw. stressig einstuft. Diese Info ist wichtig, denn auch in der bewussten eigenen Bewertung von Situationen liegt ein Ausweg aus der Stressfalle.

Zunächst können sich in dieser Phase Verspannungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Zähneknirschen, Hautprobleme oder Atemnot bemerkbar machen. Dauerhaft anhaltende Stresssituationen können durch Krankheit oder finanzielle Sorgen ausgelöst werden. Allerdings ist es bei den meisten von uns wohl viel einfacher: Umfragen ergaben, dass Stress ausgelöst wird durch

  • die (Erwerbs-)Arbeit,
  • hohe Ansprüche an sich selbst,
  • Termine und Verpflichtungen in der Freizeit,
  • der Teilnahme am Straßenverkehr und
  • der ständigen Erreichbarkeit.

Wenn aber besonders das Stresshormon Cortisol dauerhaft im Körper zirkuliert, kann es zu Schädigungen, vor allem zu Entzündungsreaktionen und auch zu psychischen Störungen kommen. Dies können Bluthochdruck, Übergewicht aber auch Veränderungen im Hirn sein, die zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Suchtkrankheiten führen können (Erschöpfungsphase). Wie vielfältig und umfassend die Auswirkungen von chronischem Stress auf den Körper und die Gesundheit sein können, könnt Ihr ganz am Ende in der Tabelle nachlesen.

Der Vulkan als subtiles Symbolbild für Stress.

Am Wochenende weiß ich z.B. nicht mehr, wie ich mich entspannen soll – stattdessen “tigere” ich ziellos in der Wohnung herum. Ich spüre einen erhöhten „Puls“ obwohl ich (noch) keinen Bluthochdruck habe, bin verspannt – nicht ein bisschen, sondern ich habe Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich, die relativ lange anhalten (>10 Tage), und die auch mit Wärme und Gymnastik nicht sofort verschwinden (wie noch in jüngeren Jahren). Dazu bekomme ich einen Tunnelblick, kann mich weniger gut auf andere einstellen und meine Gedanken hören nicht auf zu kreisen, ich kann ununterbrochen ToDo-Listen erstellen.

Ganz kurz: Cortisol verursacht den Abbau von Kollagen und beschleunigt die Hautalterung. OMG!

Cortisol ist ein Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird, und als Reaktion auf Stress und andere physiologische Faktoren freigesetzt wird. In der Haut kann Cortisol verschiedene Auswirkungen haben und es wird klar, dass Stress und Hautgesundheit ganz eng zusammenhängen:

  1. Entzündungen:
    Da es entzündungshemmend wirkt, können bei Stress nicht nur Entzündungen in der Haut reduziert, sondern auch Hautrötungen und Schwellungen verringert werden.
  2. Schwächung der Hautbarriere:
    Trotz der entzündungshemmenden Eigenschaften, kann eine übermäßige oder langanhaltende Hormonfreisetzung die Hautbarriere schwächen. Diese ist wichtig, um die Haut vor äußeren Reizen zu schützen und Feuchtigkeit zu bewahren. Eine geschwächte Hautbarriere kann zu Feuchtigkeitsverlust und erhöhter Empfindlichkeit der Haut führen.
  3. Verminderte Kollagenproduktion:
    Unter Stress kann die Produktion von Kollagen in der Haut abnehmen. Kollagen ist ein Protein, das für die Hautfestigkeit und -elastizität verantwortlich ist. Ein Rückgang der Kollagenproduktion kann zu einem Verlust der Hautstraffung und der Bildung von feinen Linien und Falten führen.
  4. Beeinflussung der Talgproduktion:
    Die Aktivität der Talgdrüsen wird beeinflusst und die Talgproduktion kann dadurch steigen. Dies kann zu fettiger Haut führen und das Risiko von Akne und Unreinheiten erhöhen.
  5. Verzögerte Wundheilung:
    Eine erhöhte Cortisolproduktion kann die Wundheilung verlangsamen, was zu längeren Erholungszeiten von Hautverletzungen oder Hautirritationen führen kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen von Cortisol auf die Haut sowohl individuell als auch kontextabhängig sind. Während entzündungshemmende Eigenschaften bei akuten Entzündungen hilfreich sein können, kann eine langanhaltende oder chronische Cortisol-Ausschüttung negative Auswirkungen auf die Haut haben. Ein angemessenes “Lifestyle-Management” und eine gute Hautpflege sind daher wichtige Faktoren, um Stress und Hautgesundheit dauerhaft positiv zu beeinflussen.

Kann bei Stress eine Hautpflege mit Naturkosmetik überhaupt noch helfen?

Man sieht an den Auswirkungen von Stress auf die Haut, dass er eigentlich alle Hautzustände hervorrufen kann. Zu konkreten Pflegetipps für verschiedene Hautzustände haben wir uns im letzten Blogartikel abgearbeitet und dem kann ich hier gar nichts mehr hinzufügen.

Und tatsächlich kommen die Themen hier zusammen: meine Vorstellung und Überzeugung ist, dass Kosmetikprodukte, Pflegeroutinen oder Schönheitsideale nicht noch zusätzlich Stress erzeugen dürfen. Auch insofern hängen also Stress und Hautgesundheit durchaus eng zusammen. Für Kosmetik OHNE Optimierungsstress steht eben auch die “Grüne Grazie” (und dazu schreibe ich bestimmt noch einen Blogartikel)!

Im Augenblick ist eine Pflegeroutine (>10 Minuten entspannt im Bad) für mich noch ein Wunschziel. Sich die Zeit zu nehmen, innezuhalten und sich bewusst etwas Gutes tun, milde und gnädig auf sich zu schauen. Zu gucken – wie fühle ich mich denn. Das wäre schön. Dabei helfen Düfte – und das war tatsächlich der Grund, warum ich meine Produkte mit ätherischen Ölen beduftet habe. Ich wollte eine Komponente der Aromatherapie nutzen, die Entspannung erleichtern kann.

Im Kern hilft bei Stress natürlich nur Entspannung, wofür man mit sich selbst gut umgehen und auf körpereigene Signale hören muss. Da mich sehr beeindruckt hat, dass es Cortisol-induziert zu Kollagenabbau kommt, sehe ich Entspannungsübungen jetzt auch als Hautpflege an.

Mein Lieblingsausblick in Schiffdorf.

Also starten muss man wohl damit, zu analysieren, ob man seinen Stress überhaupt als problematisch empfindet und wenn ja, seine Stressauslöser zu identifizieren.

Wirklich herausragend gut fand ich als Hilfsliteratur das „Geo Wissen“ Heft mit dem Titel „Was die Seele stark macht“, da dort die verschiedenen Lebensbereiche nach Stressfaktoren durchgegangen werden und beschrieben wird, welche konkreten Mittel und Wege zur Verfügung stehen, um sich selbst zu helfen. Dort steht, dass diejenigen Menschen gut mit Stress klarkommen, die sich regelmäßig körperlich entspannen, geistig abschalten können und die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen können. UND – dass man alle drei Aspekte trainieren kann.

Biologisch gibt es nur einen Weg: Durch Entspannungstechniken muss die Anspannung verhindert oder gemindert und der Parasympathikus aktiviert werden. Die gute Nachricht dazu: er KANN aktiviert werden!

Gut nachvollziehen konnte ich die Erklärung, dass Stress im Kern auch durch das Gefühl des Kontrollverlustes entsteht und Entspannungsmethoden zum Ziel haben, durch die Wechsel von Anspannung und Entspannung der Muskeln, ein Gefühl der Kontrolle (wieder) zu erleben. Das ist der Grund, warum zur Entspannung immer zu Bewegung geraten wird.

  • Tiefes Atmen!
    Flaches Atmen (wie eben bei Stress üblich) durch bewusst tiefes Atmen ablösen – einfach so
  • Spazierengehen!
    Denn durch die Bewegung wird die Atmung vertieft und die Muskelspannung abgebaut
  • Meditation!
    Um Ruhe im Kopf zu bekommen – wir reden an dieser Stelle nicht von der Suche nach Erleuchtung (worüber ich mich nicht lustig machen will).
  • Eine Massage!
    Meist schmerzhaft, holt mich aber aus meinem Routine-Tunnel und hilft natürlich bei Verspannungen
  • Einen kompletten Tag ungestört im Bett bleiben, bis mein spannendes Buch fertiggelesen ist!
Eine der besten Entspannungstechniken: eine Umarmung vom Liebsten!

Wie ist das also nun mit Stress und Hautgesundheit?
Letztlich kann man weitermachen wie bisher oder seinen Lebensstil auf den Prüfstand stellen. Ich hatte die Vorstellung, dass sich meine körperlichen und seelischen Beschwerden schon wieder von allein einrenken würden. (Dieser Weg würde mir immer noch am besten gefallen.) Aber das ist nicht passiert. Und bei dauerhaftem Stress wird es mit großer Wahrscheinlichkeit wohl zu noch größeren organischen, chronischen und/oder seelischen Erkrankungen kommen.

Mir bleibt also nichts übrig, als selbst aktiv zu werden und in mühevoller Kleinarbeit mein Leben wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Haben Euch das Thema und die Beispiele angesprochen? Dann schreibt mir bitte per Mail oder in die Kommentare, welche Erfahrungen ihr gemacht habt und was Euch wirklich geholfen hat.

Überblick über die gesundheitlichen Folgen von chronischem Stress

Psychische GesundheitChronischer Stress kann die Stimmung beeinträchtigen, die Konzentrationsfähigkeit verringern und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.
Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen und anderen psychischen Erkrankungen können die Folge sein.
ImmunsystemLanganhaltender Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten führen kann. Chronischer Stress kann die Immunantwort des Körpers schwächen und die Heilungsprozesse verlangsamen.
Herz-Kreislauf-SystemErhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erhöhung des Blutdrucks und Beschleunigung des Herzschlags. Es kann auch Entzündungen fördern, die mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht werden.
Magen-Darm-Trakt:Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung können die Folg sein. Bei manchen Menschen kann chronischer Stress auch zu Reizdarmsyndrom führen.
HautVerschlechterung von Hautzuständen wie Akne, Ekzemen, Psoriasis und anderen Hauterkrankungen kann möglich sein. Die Haut kann empfindlicher und anfälliger für Reizungen und Entzündungen werden.
Hormonelles Gleichgewicht:Chronischer Stress kann die Hormonproduktion beeinflussen und zu hormonellen Ungleichgewichten führen. Dies kann sich auf den Menstruationszyklus, die Fruchtbarkeit und andere hormonabhängige Prozesse im Körper auswirken.
Muskelverspannungen und SchmerzenStress kann zu Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen führen
Kognitive FunktionenLangfristiger Stress kann die Gedächtnisfunktion und kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, was zu Schwierigkeiten bei der Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung führen kann.

Im Internet habe ich auch noch nach weiteren wertvollen Blogs gesucht, die sich mit dem Thema befassen, die ich hier gerne erwähnen möchte:

https://achtsameseele.de/2023/10/08/blogparade-deine-entspannungsmethode

Comments (1)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

TEILE DIESEN BEITRAG

Warenkorb0
Du hast keine Produkte im Warenkorb
Weiter einkaufen
0